Risiko-Score für Critical Illness bei Covid-19

Liang W et al.: Development and Validation of a Clinical Risk Score to Predict the Occurrence of Critical Illness in Hospitalized Patients With COVID-19. JAMA Intern Med. Published online May 12, 2020.
doi:10.1001/jamainternmed.2020.2033

Chinesische Forscher der China Medical Treatment Expert Group for COVID-19 haben anhand der Daten von 1590 Covid-19-Patienten (mittleres Alter 48.9 Jahre, 57.3 % männlich) 10 von insgesamt 72 untersuchten Parametern zum Zeitpunkt der Aufnahme im Krankenhaus als unabhängige prädiktive Faktoren für eine schweren Verlauf (definiert als: Aufnahme auf einer Intensivstation oder künstliche Beatmung oder Tod) identifiziert. Diese unabhängigen Prädiktoren waren:

  1. Abnormes Thorax-Röntgenbild (OR 3.39; 95% CI 2.14-5.38)
  2. Alter (OR 1.03; 95% CI 1.01-1.05)
  3. Hämoptysen (OR 4.53; 95% CI 1.36-15.15)
  4. Dyspnoe (OR 1.88; 95% CI 1.18-3.01)
  5. Bewusstlosigkeit (OR 4.71; 95% CI 1.39-15.98)
  6. Anzahl der Begleiterkrankungen (OR 1.60; 95% CI 1.27-2.00)
  7. Krebs-Anamnese (OR 4.07; 95% CI 1.23-13.43)
  8. Neutrophilen/Lymphozyten-Quotient (OR 1.06; 95% CI 1.02-1.10)
  9. LDH (OR 1.002; 95% CI 1.001-1.004)
  10. Direktes Bilirubin (OR 1.15; 95% CI 1.06-1.24).

Aus diesen Parametern wurde ein Risiko-Score entwickelt, der mit einem frei zugänglichen Online-Rechner (http://118.126.104.170/) ermittelt werden kann. Die Area under the Curve (AUC) als Maß für die Vorhersage-Korrektheit lag sowohl in der Primär- und auch in der Validierungskohorte bei 0.88 (1.0 würde bedeuten, dass alle Vorhersagen korrekt sind).

Online-Rechner
Beispiel-Berechnung mit dem Online-Rechner des Guangzhou Institute of Respiratory Health

Verlorene Lebensjahre durch Covid-19

Hanlon P et al.: COVID-19 – exploring the implications of long-term condition type and extent of multimorbidity on years of life lost: a modelling study [version 1; peer review: awaiting peer review] Wellcome Open Research 2020, 5 :75
doi.org/10.12688/wellcomeopenres.15849.1

Schottische Epidemiologen haben anhand der WHO-Sterbetafeln berechnet, dass die in Italien an Covid-19 Verstorbenen 12 (Frauen) bis 14 (Männer) Lebensjahre verloren haben (YLL = years of life lost). Nach Korrektur um die dokumentierten Vorerkrankungen (LTC = long-term conditions) verbleiben noch 11 Jahre bei Frauen und 13 Jahre bei Männern. Die verlorenen Lebensjahre hängen stark von Art und Anzahl der Vorerkrankungen ab: ≥80-Jährige verloren mehr als 10 Jahre, wenn sie keine Vorerkrankungen hatten, und weniger als 3 Jahre bei mehr als 6 Vorerkrankungen.
„Verlorene Lebensjahre durch Covid-19“ weiterlesen

Übertragung des neuen Coronavirus in Shenzhen

Bi Q et. al.: Epidemiology and transmission of COVID-19 in 391 cases and 1286 of their close contacts in Shenzhen, China: a retrospective cohort study. Lancet Infect Dis 2020: online 27.04.2020, korrigiert 05.05.2020.
doi.org/10.1016/ S1473-3099(20)30287-5

Ende April hat eine Forschergruppe von der Johns Hopkins School of Public Health und aus Shenzhen wichtige Daten zur Infektions-Überwachung (Surveillance) veröffentlicht. Dafür haben sie Daten des Shenzhen Center for Disease Control über die ersten dort diagnostizierten 391 Covid-Fälle und deren 1.286 engere Kontaktpersonen ausgewertet. Als engerer Kontakt galten gleicher Haushalt, gemeinsame Mahlzeit oder sozialer Kontakt mit einem Index-Patienten in den zwei Tagen vor Symptombeginn.

Die Studie vergleicht die symptombasierte Surveillance (Corona-Test nur bei Symptomen) mit der kontaktbasierten Surveillance (Corona-Test bei allen engeren Kontakten unabhängig von Symptomen). Symptombasierte Surveillance erfolgte an Flughäfen und Bahnhöfen, bei Krankenhausaufnahme oder durch Haus-zu-Haus-Fiebermessungen. Kontaktbasierte Surveillance betraf alle engeren Kontaktpersonen der Covid-Fälle.
„Übertragung des neuen Coronavirus in Shenzhen“ weiterlesen

Heinsberg-Studie

Die „Heinsberg-Studie“ ist raus. Sechs Wochen nach dem dortigen Corona-Ausbruch haben der Bonner Virologe Streeck und sein Forscherteam in Gangelt (Landkreis Heinsberg) 600 zufällig aus dem Melderegister ausgewählte Einwohner angeschrieben und gemeinsam mit allen in deren Haushalt lebenden Personen zu einer Studie eingeladen, um Daten über die Infektionshäufigkeit und die Sterblichkeit von SARS-CoV-2 zu erhalten.

Von den 1.007 Rückmeldungen aus 405 Haushalten konnte der Infektionsstatus bei 919 Personen anhand von Abstrichen und Blutuntersuchungen auf Antikörper ermittelt werden. Die Daten wurden in der Woche vom 30. März bis zum 6. April erhoben und am 4. Mai 2020 vorab veröffentlicht: Streeck H et al.: Infection fatality rate of SARS-CoV-2 infection in a German community with a super-spreading event. In meinen Augen sind die Ergebnisse in mehrerlei Hinsicht sehr interessant:
„Heinsberg-Studie“ weiterlesen

Ist Covid-19 harmlos?

Nach vielen Wochen mit Kontaktbeschränkung und Ladenschließungen sprießen in den sozialen Medien derzeit wieder die Hobby-Epidemiologen der „Ist-doch-alles-gar-nicht-so-schlimm“-Fraktion: Covid-19 sei doch eher harmlos, treffe ja fast nur die Alten oder jene mit Vorerkrankungen und sei eh‘ schon so gut wie vorbei. Manche dieser Einlassungen sind offenkundig interessengesteuert, sei es mit Blick auf den eigenen Betrieb, die nächste Wahl oder die erträumte Medienaufmerksamkeit. Manche entspringen auch der Bill-Gates-Impfmafia-dunkle-Mächte-Verschwörungslobby. In den letzten Tagen lese ich solcherlei Oberflächlichkeiten aber auch von Menschen im Bekanntenkreis, denen ich das eigentlich nicht zugetraut hätte. Ich kann nur hoffen, dass dies mangelnder Information geschuldet ist und habe mir deswegen vorgenommen, hier ein wenig behilflich zu sein.

Covid-19 in New York

Eines der Epizentren der Corona-Pandemie war New York City mit seinen gut 8 Mio. Einwohnern. Zwischen dem 21. März und 30. April starben dort mehr als 18.000 Menschen mit nachgewiesener SARS-Cov-2-Infektion, das sind 218 pro 100.000 Einwohner. Wie in anderen Ländern war die Sterblichkeit bei älteren Menschen besonders hoch: 38 % der Toten waren 80 Jahre oder älter, immerhin aber 15 % jünger als 50 Jahre.

Frage 1: Ist Covid-19 also harmlos oder doch eher dramatisch?
Frage 2: Ist die Altersverteilung eine Besonderheit von Covid-19?

Bei der Bewertung dieser Zahlen mag einem medizinischen Laien vielleicht ein Vergleich mit einer anderen besser bekannten Krankheit weiterhelfen:

Covid-Tote New York
21.03.-30.04.2020 (6 Wochen)
(c) J. Heuser (Daten von www.syracuse.com, abgerufen 01.05.2020)
Herzinfarkt-Tote Deutschland 2017
2017 (1 Jahr)
(c) J. Heuser (Daten von www.destatis.de, abgerufen 01.05.2020)

Herzinfarkt in Deutschland

Ich wähle zum Vergleich den akuten Herzinfarkt, weil er gemeinhin als eher gefährlich wahrgenommen wird. In Deutschland sind 2017 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes knapp 50.000 Menschen an einem Herzinfarkt verstorben, das waren 57 pro 100.000 Einwohner.

Die Altersverteilung ist der bei Covid-19 nicht unähnlich, allerdings beträgt der Anteil über 80-Jähriger hier sogar 51 % und jener der unter 50-Jährigen nur 10 %. Mehr als 90 % der Infarktpatienten haben Risikofaktoren, wenn man ein Alter >60 J. dazuzählt.

Resümee

  • Wenn (pro 100.000 Einw.) in nur sechs Wochen in New York 4-mal so viele Menschen an Covid-19 sterben wie in Deutschland in einem ganzen Jahr am Herzinfarkt, dann ist es ohne Zweifel eine relevante und lebensgefährliche Krankheit.
  • Weder die Altersverteilung noch das Vorhandensein von Risikofaktoren bei den Opfern unterscheidet Covid-19 nennenswert von beispielsweise dem akuten Herzinfarkt.

Bahnhofstr. 81

Bis 1934 Bahnhofstraße 330 oder 392 (eine der beiden Nr. vermutlich falsch, siehe hier)

1901 kauft Friedrich Saade das Haus von Bäckermeister Carl Rinck für 16.000 Mark und verlegte seine Buchdruckerei von der Marktstr. 5 hierher. 1921 machte Friedrich Kück in der Bahnhofstr. 330 (also hier oder in der heutigen Nr. 42) ein Manufaktur-, Modewaren- und Konfektionsgeschäft auf. 1922 gründet Eduard Hamann im Haus der Buchdruckerei Saade (Nr. 392, später 81) seine Zahnarztpraxis, 1923 wurde die Zahnpraxis Kolter Nachf. gegründet.

1925 eröffnete Gotthold Schilling ein Korb- und Kurzwarengeschäft. 1927: Arthur Levy & Co. Credit-Haus zur Lieferung von Garderobe, Wollwaren, Betten, Möbel usw. 1927 übernahm Gotthold Schilling die Buch- und Papierhandlung von Fr. Saade. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band 1, 2004) Die Druckerei übernahm 1927 Wilhelm Schulze. (Quelle: Osterholz-Scharmbecker Heimatbuch 1967, J. Segelken, 1967)

1938 erwarb die Buchdruckerei H. Saade (Rübhoffstr.) auch diese Druckerei von W. Schulze, gab den Standort aber auf. Das Haus erwarb Jes Peter Tönder und richtete hier ein Lebensmittel- und Feinkostgeschäft ein. 1963 übergab Tönder den Laden an Charlotte Schlawatzky. 1967 machte Herbert Arend ein Bekleidungsmagazin auf, 1972 Hermann Scharschuch ein „Farben- und Tapetenmagazin“. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Von 1974 bis 1997 „BilderProfi Udo Wolff“, ab 1998 bis ca. 2001 mit neuem Inhaber R. Jäger. (Quelle: pers. Mitteilung) Ca. 2001 bis ca. 2015 Pizza-Bringdienst „Roma“, derzeit (vermutlich seit 2016) Balli Pizza.

Fluch oder Segen?

Die neuen SmartEKG-Technologien haben in der Fachwelt ziemlichen Aufruhr erzeugt. Am lautesten

An apple a day keeps the doctor away (=Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern), das dachte man früher. Für die Smartwatch-Generation gilt scheinbar das Gegenteil und wer sich mit SmartEKG-Technologie beschäftigt, der kommt nicht umhin, sich damit etwas tiefergehend zu beschäftigen. Als Einstieg die folgende Geschichte:

Im Januar 2020 twittert der Youtuber Joel Nelling aka 3D Printing Nerd über sein jüngstes Erlebnis mit der Apple Watch. Von dieser erhielt er gegen 18:00 Uhr eine High heart rate notification, weil sein Puls während Inaktivität auf über 120 pro Minute angestiegen war.

Nelling sucht die Notaufnahme eines Krankenhauses auf, wo er bis 2:00 Uhr nachts untersucht und behandelt wird. Dabei wird keine irreguläre Herzaktivität festgestellt, man führt den hohen Puls auf Stress und Dehydratation zurück, nach Infusion von Flüssigkeit normalisiert er sich.

Soweit, so gut. AppleInsider mit mehr als 488.000 Followern bei Twitter greift die Geschichte am Folgetag auf und reiht sie ein in eine ganze Serie von US-Medienberichten, in denen Patienten ihre Erlebnisse mit der Apple Watch positiv darstellen. (1), (2)

Welche Technologien gibt es?

Die verschiedenen SmartEKG-Geräte zur „privaten Herzrhythmus-Analyse“ bedienen sich heute der

  • Photoplethysmographie (PPG) oder des
  • Elektrokardiogramms (EKG) mit 1- oder 6-Kanal-Ableitung.

Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile, die man für ihre gezielte Anwendung kennen sollte. Erste Geräte wie die Apple Watch (ab Series 4) oder die Withings ScanWatch vereinen bereits beide Technologien in einem Gerät.
„Welche Technologien gibt es?“ weiterlesen

Screening auf Vorhofflimmern

Das derzeit am lautesten propagierte Einsatzgebiet der SmartEKG-Technologien ist das Screening (=Früherkennungsuntersuchung) auf Vorhofflimmern (VHF). Der Gedanke ist verlockend: In Deutschland leben derzeit wahrscheinlich mehr als 500.000 Menschen mit bislang unbemerktem VHF und damit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle. Dieses Risiko kann bei Vielen durch blutverdünnende Medikamente gesenkt werden. Und weil unbemerktes VHF mittels Smartwatch oder anderen Devices (=Geräten) aufgedeckt werden kann, was 2019 einmal mehr in der Apple Heart Study belegt wurde, könnten die neuen Technologien womöglich Hunderttausenden das Schicksal eines Schlaganfalls ersparen. Aber ist das wirklich so?
„Screening auf Vorhofflimmern“ weiterlesen

Withings Move ECG

Withings Move ECG
Withings Move ECG (Quelle: Withings)
Seit September 2019 ist die Withings Move ECG der Withings France SA (2016-2018 vorübergehend Nokia Health) in Deutschland erhältlich. Es ist die erste analoge Armbanduhr mit Schrittzähler, Höhenmesser und drei integrierten Elektroden zur EKG-Aufzeichnung. Die CR2430 Knopfbatterie soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben und leicht auszuwechseln sein. Die Uhr mit CE-Zulassung wird für 129.95 € (38 mm) in schwarz und in weiß angeboten.

Ein 1-Kanal-EKG über 30 Sekunden kann vom Nutzer jederzeit initiiert werde, dieses wird lokal gespeichert und bei der nächsten bestehenden Verbindung (Bluetooth Low Energy) auf iPhone, iPad, iPod touch (iOS 10 oder später) oder ein Android-Smartphone oder -Tablet mit (Android 6 oder später) in die der Health Mate App übertragen. Dort erfolgen Speicherung, EKG-Analyse hinsichtlich Vorhofflimmern und evtl. Weitergabe des EKG.

Withings ScanWatch

Withings ScanWatch
Withings ScanWatch (Quelle: Withings)
Im Januar 2020 kündigte Withings France SA (2016-2018 vorübergehend Nokia Health) die Withings ScanWatch mit kombiniertem Herzfrequenz- und SpO2-Sensor, 3 Elektroden, Höhenmesser und einer Akku-Laufzeit von bis zu 30 Tagen an. Sie soll ab dem 2. Quartal 2020 für 249.- € (38 mm) bis 299.- € (42 mm) in schwarz und in weiß erhältlich sein. Die CE- und FDA-Zulassungen stehen noch aus (Stand Jan. 2020).

Die ScanWatch kann Puls und Sauerstoff-Sättigung dauerhaft überwachen und bei Unregelmäßigkeiten eine Nachricht generieren. Ein 1-Kanal-EKG über 30 Sekunden kann vom Nutzer jederzeit initiiert werde, dieses wird auf iPhone, iPad, iPod touch (iOS 12 oder später) oder ein Android-Smartphone oder -Tablet mit (Android 6 oder später) übertragen. Dort erfolgen Speicherung und evtl. Weitergabe des EKG in der Health Mate App.

Antikoagulation bei „Device-detected“ VHF

Perino AC et al.: Practice Variation in Anticoagulation Prescription and Outcomes After Device- Detected Atrial Fibrillation
Insights From the Veterans Health Administration. Circulation (2019) 139:2502–2512. DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.118.038988
Bei paroxysmalem Vorhofflimmern (VHF) wird das Schlaganfallrisiko nur bei Patienten mit hoher Last an VHF (hier als kumulative Zeit mit VHF an mindestens einem Tag innerhalb von 90 Tagen Überwachungszeit) durch OAK signifikant vermindert (Spalte re.: Hazard Ratio mit 95 %-Konfidenzintervall bei multivariater Regressionsanalyse):
VHF-LastAnteil in Studie (%)Anteil mit OAK (%)Relatives Schlaganfall-Risiko durch OAK (Hazard Ratio)
>6 Min45130.62 (0.26-1.43) p = 0.29
>1 Std39160.79 (0.35-1.77) p = 0.57
>6 Std3220.60.52 (0.22-1.25) p = 0.14
>24 Std2427.40.28 (0.10-0.81) p = 0.02

„Antikoagulation bei „Device-detected“ VHF“ weiterlesen

KP-RHYTHM Study

Alan S et al.: Association of Burden of Atrial Fibrillation With Risk of Ischemic Stroke in Adults With Paroxysmal Atrial Fibrillation. The KP-RHYTHM Study. JAMA Cardiol. 2018;3(7):601-608. doi:10.1001/jamacardio.2018.1176

US-Studie 2011-2016: Die mittels ZioXT ermittelte Flimmerlast (Dauer von VHF oder VoFla in % der 14-tägigen Monitoring-Periode) war bei 1.965 Erwachsenen im Alter von durchschnittlich 69 Jahren mit dem Schlaganfallrisiko korreliert. Das CHADS-VASc-adjustierte Risiko für einen Schlaganfall war bei einer Flimmerlast ≥11.4 % (oberes Tertial) mehr als 3-mal so hoch wie in den anderen Tertialen. Dieses Resultat war über alle demografischen und klinischen Subgruppen konsistent.
„KP-RHYTHM Study“ weiterlesen

Flimmerlast und Schlaganfallrisiko

Chen LY et al.: Atrial Fibrillation Burden: Moving Beyond Atrial Fibrillation as a Binary Entity: A Scientific Statement From the American Heart Association. Circulation (2018) 137(20):e623-e644.
doi: 10.1161/CIR.0000000000000568.

Die Flimmerlast kann als längste Episodendauer, Anzahl der Episoden oder als Zeitanteil in Prozent während eines Monitoring-Zeitraumes definiert werden. Die aktuellen Leitlinien unterscheiden bei ihren Empfehlungen nicht zwischen persistierendem oder paroxysmalem Vorhofflimmern oder der Flimmerlast, obgleich jüngere Daten einen Zusammenhang zwischen Flimmerlast und Schlaganfallrisiko nahelegen. Dabei ist unklar, ob das Schlaganfallrisiko mit steigender Flimmerlast kontinuierlich zunimmt oder ob es einen Grenzwert gibt. Sollte es einen Grenzwert geben, so ist dieser nicht definiert. Hohe Flimmerlast ist auch mit einem höheren Risiko für Herzinsuffizienz und einer erhöhten Mortalität verknüpft, nicht aber mit geringerer Lebensqualität.
„Flimmerlast und Schlaganfallrisiko“ weiterlesen

© 2007-2023 J. Heuser - powered by Wordpress