Radler-Quiz OHZ Teil 1

Radfahrern wird ja gerne mangelnde Kenntnis der Verkehrsregeln vorgeworfen. „Kampfradler“ nannte sie unser Ex-Verkehrsminister, die da kreuz und quer auf Fußwegen und auf der falschen Straßenseite andere Verkehrsteilnehmer terrorisieren. Natürlich gibt es die, würde ich sagen. Ebenso wie es Autofahrer und Fußgänger gibt, die es mit den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung (StVO) nicht so genau nehmen. Aber ist das die Mehrheit? Schauen wir uns doch mal um im Alltag in Osterholz-Scharmbeck: Sind das Kampfradler auf den Fußwegen? Oder sind das unsere Nachbarn auf Rädern, die sich vielerorts nicht auf oder über die Straße trauen?

Sind es womöglich gar höfliche und interessierte Menschen, die einfach nicht wissen, wie man StVO-gerecht mit dem Fahrrad von A nach B kommt? Na, denen wollen wir es jetzt mal beweisen: Man braucht ja nur ein wenig gesunden Menschenverstand und ein paar Gesetzesregeln im Kopf zu haben, dann geht das wie von selbst.

Radweg Bahnhofstraße in Osterholz-Scharmbeck
Übersicht (Foto-Standorte und Blickrichtungen in blau)
Dann legen Sie mal los:

Aufgabe: Erläutern Sie bitte, wie man als Rad Fahrender unter Beachtung der geltenden Verkehrsregeln von der Bahnhofstraße in die Loger Straße gelangt. Wohlgemerkt: als Rad Fahrender und nicht als Rad Schiebender (das ist zu einfach, dann ist man nämlich Fußgänger).

Teilnahmebedingung: Lösungsweg möglichst knapp aber präzise als Kommentar hinterlassen, ganz unten auf dieser Seite. Start ist an der Kreuzung Hinter der Wurth (ganz re. in der Skizze), Ziel ist die Loger Str. nach 100 m (ganz li. unten in der Skizze).

Tipps: Es gibt meines Wissens zwei (bzw. drei) Lösungsmöglichkeiten, alle überraschend gefährlich für Sie als Radler. Die Örtlichkeiten können Sie entweder persönlich in Augenschein nehmen oder sich an folgenden Fotos orientieren (Standorte und Blickrichtungen sind in der Skizze blau eingezeichnet)

Untere Bahnhofstr. in Osterholz-Scharmbeck
Standort 1 mit Blick in die "untere Bahnhofstraße"
Radweg Bahnhofstraße 98 in Osterholz-Scharmbeck
Standort2 vor der Schatulle: Radweg noch 1.41 m breit, inkl. Kantstein

Standort 3 vor der Kreuzung Marktstraße: Wo ist der Radweg?
Standort 4 an der Kreuzung Marktstraße: Blick in die Loger Str.

Fahrradhelm vor Gericht

Doch keine Mitschuld, wenn man oben ohne fährt?
Die gesetzliche Helmpflicht für Radfahrer ist (nicht nur) in Deutschland immer wieder Thema teils hitziger Debatten. Diese werden leider in der Hauptsache von Menschen bestritten, die ganz offenkundig keinerlei Ahnung von den Hintergründen haben … und ebenso offenkundig auch nicht bereit sind, sich diese anzueignen.

Nachdem das OLG Schleswig im Juni 2013 einer Radfahrerin 20 % Mitschuld an einem von ihr nicht verursachten Unfall nur deswegen eingeräumt hatte, weil sie keinen Helm trug, hat das OLG Celle am 12.02.2014 (AZ 14 U 113/13) dieser Auffassung ausdrücklich widersprochen.

Kollidiert ein Radfahrer im öffentlichen Straßenverkehr mit einem anderen, sich verkehrswidrig verhaltenden Verkehrsteilnehmer und erleidet er infolge des Sturzes unfallbedingte Kopfverletzungen, die ein Fahrradhelm verhindert oder gemindert hätte, muss er sich gleichwohl nur in Ausnahmefällen – nämlich wenn er sich als sportlich ambitionierter Fahrer auch außerhalb von Rennsportveranstaltungen besonderen Risiken aussetzt oder infolge seiner persönlichen Disposition, beispielsweise aufgrund von Unerfahrenheit im Umgang mit dem Rad oder den Gefahren des Straßenverkehrs ein gesteigertes Gefährdungspotential besteht – ein Mitverschulden wegen Nichttragens eines Fahrradhelms anrechnen lassen (in Abweichung von: OLG Schleswig, Urteil v. 5. Juni 2013 – 7 U 11/12).

OLG Celle 14. Zivilsenat, Urteil vom 12.02.2014, 14 U 113/13

Touren-Blitz

Stahlrahmen-Rennrad
Knuffig, schnell und hübsch
Ich freue mir grad ein Loch in den Bauch. Gestern habe ich beim Fahrrad-Händler an der Ecke meine neue zweitgrößte Liebe abgeholt. Wenn ich sie in einem Wort beschreiben müsste, würde wohl irgendwas wie „Stahlrahmen-Touren-Rennrad„, „Trekking-Rennmaschine“ oder „Touren-Cyclo-Cross“ am passendsten sein. Ziemlich einmalig jedenfalls, was wir uns ausgedacht und Rüdiger & Laurents dann akribisch zusammengeschraubt haben. Teilweise mit aufgestellten Nackenhaaren, fürchte ich 🙂

Der eine oder andere mag diese Kombination so logisch finden wie einen GT-Rennwagen mit Bootsanhänger, damit kann ich gut leben. Sehr gerne sogar, ist halt eine lange Geschichte. In deren Verlauf sich fast jedes Bauteil die Aufnahme in die Teileliste redlich verdient hat.

Angefangen hat es als Gedankenspiel auf der zweiten längeren Tour mit unseren neuen Trekking-Rädern. Sie gefallen uns ausnehmend gut und haben sich auf den beiden Wochen-Touren 2013 bestens bewährt. Die hochgelobten Ergon-Korkgriffe mit den kleinen Barends waren zunächst tatsächlich angenehmer als meine alten Ledergriffe. Am vierten Tag kamen dann doch die altbekannten Parästhesien in den Unterarmen und der Drang, alle 10 Minuten die Handposition zu ändern. Bei mir liegt das auch an der Angewohnheit, ziemlich vornübergebeugt zu fahren und einen Großteil des Oberkörpers mit den Armen abzustützen. An solchen Tagen fange ich immer an, von meinem uralten Peugeot-Rennrad zu träumen und die vielen Griffpositionen eines Rennlenkers zu glorifizieren. In geselliger abendlicher Rotweinrunde wurde daraus schnell mein neuer Spleenneues Projekt: Auf der nächsten Tour wollte ich „Rennlenker ausprobieren“.

Erste Sitzprobe Ende Januar ... noch mit Normalreifen
Nach einigen Wochen Internet-Recherche und diversen Pläuschchen beim Fahrradhändler an der Ecke war klar, dass ein Umbau nach meinen Vorstellungen einige hundert Euro kosten würde, der nicht auszuschließende Rückbau dann evtl. nochmal hundert. In der Adventszeit kamen mir dann zwei glückliche Umstände zu Hilfe:

  1. schlug sich die o. g. gesellige Rotweinrunde auf meine Seite, was potenzielle Investitionen in gesundheitlich wertvolle Freizeitaktivitäten angeht, und
  2. gestaltete sich der Budgetrahmen für eine solche Investition schlagartig viel flexibler, als meiner größten Liebe ein Fellparka nicht mehr aus dem Sinn ging.

Und das ist draus geworden:

  • Der Böttcher-Rahmen Diamant aus Chrom-Molybdän-Stahl sollte es sein, weil ich dessen Geometrie, Langlebigkeit und Komfort auch ohne Federelemente bereits schätzen gelernt hatte. Und wenn schon alles in Einzelteilen, dann auch mit pulverbeschichtetem Sonderlack: Rahmen rot, Felgen weiß.
  • Als Schaltgruppe kam für mich nur die 105er von Shimano in Frage, weil ich einen möglichst gering übersetzten „Berggang“ so dicht wie möglich an der gewohnten „Entfaltung“ von 1.59 haben wollte. Die 105er gibt es mit 3 Kettenblättern und so komme ich (30 Zähne vorn und 28 hinten) immerhin fast an 1:1 heran.
  • Tacho, Klingel, iPhone-Halter und USB-Buchse im Cockpit
  • Als Bereifung wollte ich unbedingt Schwalbes Big Apple, wegen des Komforts und der Optik. Letzteres ist natürlich Geschmacksache, aber mir hatten die „Dicken“ schon an meinem bisherigen Trekking-Modell gefallen und erst recht an div. Beach-Racern. Ich finde, dass sie meinen sonst etwas hochbeinigen 64er-Rahmen ganz „knuffig“ wirken lassen.
  • Nabendynamo und Lumotec IQ2 Luxos U mussten sein, wer sonst soll auf unseren Touren das iPhone-Navi laden.

Angesichts der diversen Lenker-Anbauteile geriet ich schon sehr in Sorge, ob das noch halbwegs ansprechend zu platzieren wäre. Aber mit dem schlank gehaltenen Halter des Topeak RideCase auf dem Gabelschaft, einer sehr kleinen Klingel und rückseitig am Gabelschaft montiertem Taster/USB-Stecker der Luxos sieht das „Cockpit“ noch ganz passabel aus.

Entscheidungsmatrix Radwegbenutzungspflicht

Entscheidungsmatrix Radwegbenutzungspflicht
Quelle: Leitfaden Radverkehr (S. 4)
Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr; November 2013

Man kann seitenlange Ausarbeitungen dazu schreiben, so wie ich es hier versucht habe.

Aber man kann es auch machen wie die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in ihrem Leitfaden Radverkehr (Download hier – 7.9 MB) vom November 2013. Die notwendigen Gedankenschritte für die Entscheidung, ob ein Radweg überhaupt benutzungspflichtig sein darf, kurz und knackig in einer übersichtlichen Matrix präsentiert. So geht das!

Das wesentliche doch noch mal als ganzer Satz, damit es bei dieser Prägnanz nicht verloren geht:

Eine Radwegbenutzungspflicht soll nur angeordnet werden, wenn aufgrund besonderer örtlicher Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht und die Mindestanforderungen aus der Verwaltungsvorschrift zur StVO (nachzulesen u .a. im 3. Absatz hier) erfüllt sind.

Nur der Vollständigkeit halber: mit den in der Matrix erwähnten „Ausnahmen“ sind kurze Engstellen bis etwa 50m Länge gemeint, für die „ausnahmsweise und nach sorgfältiger Überprüfung“ (u.a. Abwägung alternativer Möglichkeiten) auch geringere Breiten zulässig sind.

Jetzt bin ich aber doch mal gespannt, wie lange es dauert, bis diese übersichtlich gehaltenen Empfehlungen aus berufenem Munde Eingang in die tägliche Praxis finden 🙂 .

Radwege in OHZ

Sackgasse an der Marktweide
Wie lange hätte so eine Verkehrsführung wohl auf der Fahrbahn Bestand ... ?
Update Oktober 2014: Dieser Artikel aus dem Februar hat seit Oktober 2014 nur noch historische Bedeutung. Für die meisten Radwege in Osterholz-Scharmbeck wurde die Benutzungspflicht aufgehoben (siehe hier). Nur wenige der u. g. Verkehrszeichen 237, 240 und 241 sind stehen geblieben (siehe dort).

Mit den Radwegen ist das so eine Sache. Auch in Osterholz-Scharmbeck. Da freue ich mich doch sehr, dass dieses Thema jetzt im Wahlkampf zur Sprache kommt. So geschehen Anfang Februar 2014 bei einem Treffen des Bürgermeisterkandidaten Werner Schauer mit ADFC-Vertretern. Am drauffolgenden Montag dann gar im Kreisblatt auf Seite 1.

Und es gibt hier wirklich viel zu tun, das ist mir in den letzten Monaten immer klarer geworden. Allerdings müssen wir uns zu Beginn ein wenig mit den Fakten befassen, sonst brechen wir wie in vielen anderen Städten einen unschönen und völlig unnötigen Glaubenskrieg vom Zaum, wo denn nun die Radfahrer hingehören.

Worum geht es überhaupt?

Sehr viele Verkehrsteilnehmer -und bis 2013 gehörte ich auch dazu- glauben, dass Radfahrer auf Radwegen grundsätzlich besser aufgehoben sind als auf der Fahrbahn. Das aber ist schlichtweg falsch, ob man es jetzt persönlich befürwortet oder ablehnt. Die Gründe dafür sind vielfältig. An Kreuzungen und Einmündungen führt die Trennung von Auto- und Radverkehr zu einem höheren Unfallrisiko, was u. a. auf mangelnde Sichtbarkeit und falsches Sicherheitsgefühl zurückgeführt wird. Auch sind Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern häufiger, wenn diese sich den Verkehrsraum teilen.

Radweg
Zeichen 237
Radweg
Zeichen 240
Diese Erkenntnis führte 1997 zu einer Novelle der StVO, mit der die generelle Radwege-Benutzungspflicht abgeschafft wurde. Seither sind Radwege nur benutzungspflichtig, wenn sie mit einem Zeichen 237, 240 oder 241 versehen sind. Auf einem Gehweg übrigens dürfen nur Kinder bis zum 10. Geburtstag fahren, Kinder bis zum 8. Geburtstag müssen das sogar.

Die Benutzungspflicht für einen Radweg darf nach Auffassung des Bundesverwaltungsgerichtes vom November 2010 (BVerwG 3 C 42.09) „nur angeordnet werden, wenn aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht, die das allgemeine Risiko einer Rechtsgutbeeinträchtigung erheblich übersteigt (§ 45 Abs. 9 Satz 2 der Straßenverkehrs-Ordnung – StVO)“.

Radweg
Zeichen 241
Straßenverkehrsordnung und höchstrichterliches Urteil sind da für mich als Laien recht unmissverständlich: Benutzungspflicht für Radwege darf nur unter ganz bestimmten Umständen angeordnet werden. Und als solche Umstände gelten ausschließlich Gefahren aufgrund besonderer örtlicher Verhältnisse.

Beschaffenheit benutzungspflichtiger Radwege

Doch damit nicht genug, es gibt auch noch die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) vom 22. Oktober 1998 in der Fassung vom 17. Juli 2009. Auszüge daraus:

Ist aus Verkehrssicherheitsgründen die Anordnung der Radwegebenutzungspflicht mit den Zeichen 237, 240 oder 241 erforderlich, so ist sie, wenn nachfolgende Voraussetzungen erfüllt sind, vorzunehmen. Voraussetzung für die Kennzeichnung ist, daß

  1. eine für den Radverkehr bestimmte Verkehrsfläche vorhanden ist oder angelegt werden kann. Das ist der Fall, wenn
    • a) von der Fahrbahn ein Radweg baulich oder ein Radfahrstreifen mit Zeichen 295 „Fahrbahnbegrenzung“ abgetrennt werden kann oder
    • b) der Gehweg von dem Radverkehr und dem Fußgängerverkehr getrennt oder gemeinsam benutzt werden kann,
  2. die Benutzung des Radweges nach der Beschaffenheit und dem Zustand zumutbar sowie die Linienführung eindeutig, stetig und sicher ist. Das ist der Fall, wenn
    • a) er unter Berücksichtigung der gewünschten Verkehrsbedürfnisse ausreichend breit, befestigt und einschließlich einem Sicherheitsraum frei von Hindernissen beschaffen ist. Dies bestimmt sich im allgemeinen unter Berücksichtigung insbesondere der Verkehrssicherheit, der Verkehrsbelastung, der Verkehrsbedeutung, der Verkehrsstruktur, des Verkehrsablaufs, der Flächenverfügbarkeit und der Art und Intensität der Umfeldnutzung. Die lichte Breite (befestigter Verkehrsraum mit Sicherheitsraum) soll in der Regel dabei durchgehend betragen:
      • aa) Zeichen 237
        – baulich angelegter Radweg: möglichst 2,00 m, mindestens 1,50 m
        – Radfahrstreifen (einschließlich Breite des Zeichens 295): möglichst 1,85 m, mindestens 1,50 m
      • bb) Zeichen 240
        – gemeinsamer Fuß- und Radweg: innerorts mindestens 2,50 m, außerorts mindestens 2,00 m
      • cc) Zeichen 241
        – getrennter Fuß- und Radweg: Für den Radweg mindestens 1,50 m

      Zur lichten Breite bei der Freigabe linker Radwege für die Gegenrichtung vgl. Nummer II 3 zu § 2 Abs. 4 Satz 3.

      Ausnahmsweise und nach sorgfältiger Überprüfung kann von den Mindestmaßen dann, wenn es aufgrund der örtlichen oder verkehrlichen Verhältnisse erforderlich und verhältnismäßig ist, an kurzen Abschnitten (z. B. kurze Engstelle) unter Wahrung der Verkehrssicherheit abgewichen werden.

    • b) die Verkehrsfläche nach den allgemeinen Regeln der Baukunst und Technik in einem den Erfordernissen des Radverkehrs genügendem Zustand gebaut und unterhalten wird und
    • c) die Linienführung im Streckenverlauf und die Radwegeführung an Kreuzungen und Einmündungen auch für den Ortsfremden eindeutig erkennbar, im Verlauf stetig und insbesondere an Kreuzungen, Einmündungen und verkehrsreichen Grundstückszufahrten sicher gestaltet sind.
Besonders gefährlich: „Linke“ Radwege

Auf der eigentlich falschen Seite leben Radfahrer innerhalb geschlossener Ortschaften besonders gefährlich. Dem trägt die o. g. Verwaltungsvorschrift deshalb besonders Rechnung:
„Freigabe linker Radwege (Radverkehr in Gegenrichtung)

  1. Die Benutzung von in Fahrtrichtung links angelegten Radwegen in Gegenrichtung ist insbesondere innerhalb geschlossener Ortschaften mit besonderen Gefahren verbunden und soll deshalb grundsätzlich nicht angeordnet werden.
  2. Auf baulich angelegten Radwegen kann nach sorgfältiger Prüfung die Benutzungspflicht auch für den Radverkehr in Gegenrichtung mit Zeichen 237, 240 oder 241 oder ein Benutzungsrecht durch das Zusatzzeichen „Radverkehr frei“ (1022-10) angeordnet werden.
  3. Eine Benutzungspflicht kommt in der Regel außerhalb geschlossener Ortschaften, ein Benutzungsrecht innerhalb geschlossener Ortschaften ausnahmsweise in Betracht.
  4. Am Anfang und am Ende einer solchen Anordnung ist eine sichere Querungsmöglichkeit der Fahrbahn zu schaffen.
  5. Voraussetzung für die Anordnung ist, dass
    • a) die lichte Breite des Radweges einschließlich der seitlichen Sicherheitsräume durchgehend in der Regel 2,40 m, mindestens 2,0 m beträgt;
    • b) nur wenige Kreuzungen, Einmündungen und verkehrsreiche Grundstückszufahrten zu überqueren sind;
    • c) dort auch zwischen dem in Gegenrichtung fahrenden Radfahrer und dem Kraftfahrzeugverkehr ausreichend Sicht besteht.
  6. An Kreuzungen und Einmündungen sowie an verkehrsreichen Grundstückszufahrten ist für den Fahrzeugverkehr auf der untergeordneten Straße das Zeichen 205 „Vorfahrt gewähren.“ oder Zeichen 206 „Halt. Vorfahrt gewähren.“ jeweils mit dem Zusatzzeichen mit dem Sinnbild eines Fahrrades und zwei gegengerichteten waagerechten Pfeilen (1000-32) anzuordnen. Zum Standort der Zeichen vgl. Nummer I zu Zeichen 205 und 206. Bei Zweifeln, ob der Radweg noch zu der vorfahrtberechtigten Straße gehört vgl. Nummer I zu § 9 Absatz 3; Randnummer 8.“
Wie sieht’s in Osterholz-Scharmbeck aus?

Je länger ich mich mit den Hintergründen, gesetzlichen Regeln, Verwaltungsvorschriften und Urteilen beschäftige, umso klarer wird mir, dass kaum ein Radweg in Osterholz-Scharmbeck benutzungspflichtig sein dürfte. Die wichtigsten Radwege der Stadt will ich mir daraufhin allerdings im Detail ansehen, mit vorgefertigten Meinungen und Allgemeinplätzen ist niemandem geholfen. Angefangen habe ich mit einer Bestandsaufnahme der Radwegen an der Bahnhofstraße, demnächst hier nachzulesen.

Wohlgemerkt: Als Auto- und Radfahrer würde ich es sehr begrüßen, wenn Radler auf allen Hauptstrecken der Stadt geeignete und sichere Radverkehrsanlagen vorfinden würden. Um sie einerseits selbst zu nutzen und andererseits möglichst nie als Kfz-Führer in einen Unfall mit Radfahrer-Beteiligung verwickelt zu werden. Solange wir aber solche Radwege nicht haben, bleibt aus meiner Sicht gar keine andere Wahl, als die Benutzungspflicht vielerorts aufzuheben und zu lernen, mit Radfahrern auf der Fahrbahn zu leben.

Zunächst einmal ist es in meinen Augen sehr vielversprechend, dass die Stadtverwaltung im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung auf Antrag der SPD-Fraktion in der nächsten öffentlichen Sitzung (18. Februar 16.00 Uhr) einen „Sachstandsbericht zum Radwegenetz für den Alltagsverkehr“ abgibt. Wir sollten am Ball bleiben, das Image einer „Fahrradfreundlichen Stadt“ wird in Zukunft grad in der jüngeren Generation nicht ohne Bedeutung sein.

Kurznachrichten 2014.01

Januar 2014

Ab 1. Feb. Frühstücksbuffet in #OHZ bei Stagges, tgl. außer Sonntag 9-11.00 Uhr.

Werner Schauer (SPD), Bürgermeisterkandidat 2014 in #OHZ http://t.co/3gRa8q99sU

Torsten Rohde, Bürgermeisterkandidat 2014 in #OHZ. Parteilos, unterstützt von CDU, Grünen, Bürgerfraktion, FDP http://t.co/eRMcDUcerj

Heute wird’s ein Traum-Wintersonntag im Teufelsmoor: -7 bis -9 °C und den ganzen Tag Sonne bei 10 cm Neuschnee 🙂

Drogenhändler-Bande gefasst – Lokalnachrichten aus Osterholz – WESER-KURIER http://t.co/8q71sIAU7Q

Teichprojekt in #OHZ gestern im Verwaltungsausschuss vorerst endgültig gekippt. Kreisblatt: „… und still ruht der Teich“

Ausschuss für Planung&Stadtentwicklung in #OHZ hat den Bebauungsplan Teichstr. abgelehnt, heute entscheidet der Verwaltungsausschuss

So 12.1. 10.00 Uhr #Bürgerpredigt Willehadikirche #OHZ, Staatssekr. @Daniela_Behrens: „Gesellschaftl. Gerechtigkeit und Würde von Arbeit“

Am 16.1. um 16.00 Uhr führt Martin Koch-Siepe, Ingenieur der Landespflege beim LK #OHZ durch das Hamberger Moor. http://t.co/BjVbeWcOxz

spannende Diskussion zur Teichfrage in #OHZ im Rathaus, vielfältiger und sehr differenter Widerspruch souverän moderiert von BM #Wagener

Irgendwas muss da faul sein, an #Elitepartner oder Anne Julia (Kulturwisschenschaftlerin) … sie hat immer noch keinen gefunden 🙁

Bahnhofstraße 109

Bahnhofstraße 109 im Jahr 2013
Das Haus in der Bahnhofstr. 109 in Osterholz-Scharmbeck (früher Bahnhofstraße 375, auch „Alte Lohgerberei“ oder „Dewitz’sches Haus“) ist nach Abriss seines Vorgängers 1915 (Segelken 1938) oder 1922 (Segelken 1967) erbaut worden. 1832 hatte Hinrich Böse, Sohn des in Bremen bekannten Hauptmanns Böse, hier die erste Lohgerberei Scharmbecks errichten lassen.

1903 wurde der Lohgerber Adolph Dewitz Scharmbecker Schützenkönig. (Quelle: Meenkhoff)

1954 Eröffnung von „Specht Kaffee“.
1960 übernahm Bäcker- und Konditormeister Werner Schott die „Wiener Konditorei“, die 1963 (ebenso wie der Laden in der Heidkampstr. 13) von Bäckermeister Alfred Merten übenommen wurde.
Gleichfalls 1963 machte R. Geske den „Schuh-Discount“ auf.
1966 Schnellimbiss (Inh. Friedrich Burmeister und Frau).
1968 Tele-Service Bergemann (Rundfunk, Fernsehen, Phono; Inh. Horst Bergemann).
1976 Elektro-Francksen (Inh. Hans-Jürgen Lang), 1985 an Jürgen Blome übergeben.
1999 eröffnete Elke Möck den Esoterik-Shop Maya.
(Quelle: Meenkhoff)

Dezember 2013 Eröffnung „Kosmetikstudio Harmony“

Regional-Monitoring

Wanderungssaldo Osterholz-Scharmbeck (Quelle: www.regional-monitoring.de)
Wer sich für demografische und wirtschaftliche Kennzahlen im Großraum Bremen interessiert, wird sich über die Online-Datenbank www.regional-monitoring.de freuen.

www.regional-monitoring.de wird vom Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen e. V. betrieben, einem Zusammenschluss von ca. 30 Kommunen von der Stadt Bremen (547.000 Einw.) bis zur Gemeinde Dötlingen im Landkreis Oldenburg (6.000 Einw.). In Kooperation mit der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V. bietet die Seite Zugriff auf Daten, die bei beiden Organisationen gespeichert sind. Die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V. ist ein 2006 gegründeter Verein, zu dem sich die Bundesländer Bremen und Niedersachsen mit den Landkreisen Ammerland, Cloppenburg, Cuxhaven, Diepholz, Friesland, Oldenburg, Osnabrück, Osterholz, Vechta, Verden und Wesermarsch, den kreisfreien Städte Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven sowie den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven und den Handelskammern Bremen, Bremerhaven, Oldenburg, Osnabrück/Emsland/Grafschaft Bentheim, Stade und Hannover zusammengeschlossen haben.

Die Seiten erlauben den Zugriff auf vielfältige Daten zur Bevölkerungsentwicklung, Arbeit & Soziales, Wirtschaftsleistung etc. für die Jahre 2000-2011 auf Landkreisebene (Datenbank der Metropolregion) und auf Gemeindeebene für die Jahre 2006-2012 (Datenbank des Kommunalverbunds).

Torsten Rohde

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Torsten Rohde

Bei der Bürgerversammlung zur Teichfrage vor zehn Tagen habe ich auch Torsten Rohde kennengelernt. Auch er war einverstanden, bei den 999 Gesichtern dabei zu sein, vielen Dank dafür!

Wir hatten uns für Samstag zum „Shooting“ verabredet und wollten eigentlich einen kleinen Gang durch Scharmbeckstotel machen, um beim Pläuschchen nach einem geeigneten Hintergrund für das Porträt zu suchen. Ich habe dann aber bei -9 °C gekniffen, offiziell um keine erfrorene Nase auf dem Bild zu haben. Inoffiziell kann ich bei dieser Temperatur selbst mit Handschuhen nach 20 Minuten die Kamera kaum noch auslösen. Stattdessen habe ich Heike Rohdes Kaffee-Angebot angenommen und keine fünf Minuten später waren wir drei in allerlei interessante Gespräche und ich eine Stunde später in einen zweiten Kaffee vertieft. Auch dafür Danke!

Torsten Rohde ist Diplombetriebswirt und als leitender Stadtverwaltungsdirektor bei der Stadt Osterholz-Scharmbeck für Organisation, Personal, Recht, Finanzen, Ordnungswesen und Soziales zuständig. Im Dezember 2013 hat er seine Kandidatur für die im Mai bevorstehende Bürgermeisterwahl bekanntgegeben (facebook-Seite), als unabhängiger Kandidat wird er dabei von CDU, Grünen, Bürgerfraktion und FDP unterstützt.

Winter 2013/14

Melchers Hütte im Winter
Erst Ende Januar gab's richtigen Winter
Zum Thema Schulausfall: Schulausfall auf Grund schlechter Witterung wird morgens gegen 6:00 Uhr vom Landrat nach Rücksprache mit der Polizei angeordnet. Die einzig verlässlichen Informationskanäle sind die Radiosender, im Internet die Verkehrsmanagementzentrale und der Landkreis bei Twitter (Landkreis_OHZ) und per Telefon (0800-9301133).

Seinen ersten Einsatz erfuhr das Meldesystem in diesem Winter am frühen Morgen des 5.12.2013: der Unterricht an allen allgemein- und berufsbildenden Schulen im Landkreis wurde in Erwartung des Orkantiefs Xaver abgesagt. Letzteres führte auch zum ungeplant späten und letztlich unvollkommenen Aufbau des Weihnachtsmarktes, blieb aber in unserer Region ohne schwerwiegende Folgen.

Echtes Winterwetter setzte erst in der Nacht vom 23. auf den 24. Januar mit zunächst leichtem Schneefall und Minusgraden ein. Am 25.1. wurden immerhin -10 °C erreicht und die dünne Schneedecke hielt. In der darauf folgenden Nacht gab es knapp acht Zentimeter Ergänzungsschnee, der das Teufelsmoor bei -9 °C fast unter einer durchgängigen Schneedecke vergrub. Eine gute Woche hielt das Winterwetter, bis Anfang Februar Tauwetter einsetzte.

H&M in Osterholz-Scharmbeck?

H&M-Filialen im Elbe-Weser-Dreieck
In der Diskussion um die Stadtentwicklung von Osterholz-Scharmbeck wird liebend gern über die Ansiedlung „großer Filialisten“ geredet und geschrieben. Einerseits wird das Argument von 1.000 qm Flächenbedarf immer wieder zur Begründung für Großprojekte herangezogen, andererseits scheinen recht viele ein Bedürfnis nach einem entsprechenden Angebot zu haben, zuletzt beispielweise bei der Zufallsbefragung von Passanten durch das Kreisblatt. Sehr häufig fällt dabei der Name des Größten in der Textilbranche, Hennes & Mauritz (H&M). Wenn ich das höre, drängen sich mir immer gleich zwei Fragen auf:

1. Ist das realistisch?
2. Ist es für die (mittelfristige) Stadtentwicklung wünschenswert?
„H&M in Osterholz-Scharmbeck?“ weiterlesen

Zukunft des Autos

Stilikonen des 20. Jh. bald auf dem Abstellgleis?
Die North American International Motor Show in Detroit (13.-26. Januar 2014) hat mit dem beeindruckenden Nebeneinander funkelnder Ausstellungshallen voller High-Tech und der bankrotten und in weiten Teilen sichtlich vom Verfall geprägten einstigen Automobil-Hochburg vielerorts zu Nachdenklichkeit geführt. Man liest dieser Tage oft über die vermeintliche oder unausweichliche Zukunft des Automobils und die Entwicklung von Mobilität. Es scheint so, als wenn wir gerade den Anfang vom Ende zumindest des klassischen Automobils mit Verbrennungsmotor erleben. Wobei ziemlich unklar ist, wohin die Reise wirklich geht. Spannende Zeiten jedenfalls, wenn man sich das mal genau überlegt.

Interessante Gedanken in der Welt am Sonntag am 12.1.2014: Alte Eisen. Und kurz darauf ganz ähnlich in der Süddeutschen Zeitung am 14.1.2014: Der Lack ist ab. Und damit ist auch klar, dass es sich ganz offensichtlich nicht um spinnertes Gedankengut linksintellektueller Weltverbesserer handelt, diese Presseorgane brauchten sich jedenfalls bislang einem solchen Verdacht nicht ausgesetzt fühlen.

Werner Schauer

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Werner Schauer

Werner Schauer bei leichtem Nieselregen vor dem neuen Medienhaus am Campus in Osterholz-Scharmbeck. Etwas längere Geschichte, wie es vergangenen Samstag dazu kam. Wir kannten uns virtuell zwar schon länger, ich ihn aus der Zeitung und von seiner Internetseite und er mich von teufelsmoor.eu, haben uns aber erst bei der Bürgerversammlung am Mittwoch im Rathaus persönlich kennengelernt. Er war spontan einverstanden, bei den 999 Gesichtern mitzumachen, vor Ort jedoch war bei Kunstlicht streng von oben in Sachen Porträt nicht viel Staat zu machen. Also verabredeten wir uns locker für Samstag vormittag zum Shooting. Als wir dann telefonierten, schien auch alles prima: bewölkt aber trocken. Ich dachte: kann eigentlich nichts passieren, der Herr Schauer hat ja in den 1970er-Jahren eine Ausbildung beim Deutschen Wetterdienst absolviert. Hat aber nichts genutzt, eine halbe Stunde später nieselte es leicht vor sich hin. Zum Glück haben wir uns davon nicht stören lassen, danke dafür, Herr Schauer!

Werner Schauer ist Volljurist und Diplomkaufmann. Er kam vor knapp neun Jahren zum Landkreis Osterholz, wo er als Dezernent für Finanzen, Personal, Organisation und die Abfallwirtschaft zuständig ist. Im August 2013 wurde er von der SPD Osterholz-Scharmbeck zum Kandidaten für die im Mai bevorstehende Bürgermeisterwahl nominiert.

Beim Landkreis war er schon sehr früh mit den Planungen für das im Hintergrund schimmernde Medienhaus befasst, auf das er ziemlich stolz ist. Ich übrigens auch, das Quartier dort wird nach meiner Überzeugung 2014 mächtig zulegen. Macht als Hintergrund also schon inhaltlich viel Sinn, optisch sowieso.

OHZ gewinnt Zukunftspreis

Es war einmal 2017 …

Osterholz-Scharmbeck gewinnt Zukunftspreis

Niedersächsische Kreisstadt im europäischen Rampenlicht

Brüssel (jh). Die geladenen Vertreter der Kreisstadt am Rande des Teufelsmoores bei Bremen traf es fast unvorbereitet. Erst am Nachmittag der Preisverleihung war durchgesickert, was später von Pressevertretern als Überraschung des Abends gewertet wurde: Osterholz-Scharmbeck ist mit dem erstmals verliehenen Zukunftspreis der Europäischen Union für nachhaltige Stadtentwicklung ausgezeichnet worden und hat sich damit auf der Zielgeraden gegen London, Berlin und Hamburg durchgesetzt.

Die internationale Jury mit Stadtplanern aus sieben europäischen Staaten hat den mit 250.000 Euro dotierten Preis an das 2016 abgeschlossene Projekt Wohnen und Arbeiten am Teich vergeben, weil es „in herausragender Weise zeigt, dass Kommunen bei intelligenter Vernetzung von Bürgern, privaten Investoren und Verwaltungsorganen auch in Zeiten beschränkter finanzieller Ressourcen zukunftsweisende Bauprojekte realisieren können, die ihre Zentren für das Szenario von Demografie und Mobilität in den 2020er-Jahren befähigt.“

EU-Ratspräsident Sleuterdijk hob in seiner Laudatio die vorausschauende Berücksichtigung der Altersstruktur, den Schutz von Natur und Umwelt sowie die Verzahnung von lokalem Gewerbe mit Wohn- und Lebensraum hervor. Osterholz-Scharmbeck sei es gelungen, ein europaweit beachtetes Beispiel sanfter Stadtmodernisierung zu schaffen, das sich im Alltag bewähre und nicht nur ökologisch, sondern auch betriebwirtschaftlich funktioniere.

Bürgermeister Rubbellos aus der 30.000 Einwohner zählenden Kreisstadt im Elbe-Weser-Dreieck lobte bei der Preisverleihung den Ideenreichtum der Beteiligten vor Ort. Er betonte aber auch die „unbürokratische Hilfestellung“ von Seiten der Kommunalverwaltung, ohne die eine Realisierung schwer vorstellbar sei. Das 2014 aus der Not geborene Teichprojekt sei mittlerweile in hohem Maße akzeptiert und habe zu einer spürbaren Verbesserung des Stadtklimas geführt. Eine Erweiterung um ein Nachbargrundstück mit Plänen für zwei weitere Ladengeschäfte sei bereits in Arbeit, das Preisgeld dafür hochwillkommen.

Stadtentwicklung im Genossenschaftsmodell: Das „Teichprojekt“

Osterholz-Scharmbeck im Jahr 2014: Ein Mittelzentrum mit den üblichen Problemen: sinkende Umsätze und Leerstand in der Innenstadt, prognostizierte Überalterung und klamme Stadtsäckel. Ein Investoren-Bauprojekt klassischen Zuschnitts führt zu Bürgerprotesten, weil ein Teil des alten Mühlenteichs für Parkplätze geopfert werden soll. Der Streit um den bis dato fast in Vergessenheit geratenen Teich schafft es bis ins Regionalfernsehen, eine Bürgerversammlung führt letztlich zur Ablehnung des Bauvorhabens. Der gordische Knoten aus Renditestreben und Sanierungszwang auf der einen, Umweltschutz und Förderung der Lebensqualität im Zentrum auf der anderen Seite scheint unauflösbar.

Es war eine konzertierte Aktion von Verwaltung, Politik, einem örtlichen Geldinstitut und zehn Bürgern der Stadt, die das Unvorhergesehene schaffte: Heute strahlt der Teich in lange nicht gekannter Schönheit und daneben steht ein modernes 2½-geschossiges Wohn- und Geschäftshaus.

Kleiner als der ursprünglich geplante Bau lässt es beidseits Raum für einen freien Teichzugang. 15 seniorengerechte Komfortwohnungen sind dort entstanden und ihre Eigentümer teilen sich auch den Besitz an der Hausmeisterwohnung, den Ladengeschäften im Erdgeschoss und einem Fuhrpark mit zwei Elektro-Smarts, einem Hybrid-Kombi und vier Elektro-Fahrrädern. Die Gemeinde hat im Gegenzug eine attraktive Ausgleichsabgabe für fehlende Kfz-Einstellplätze nach § 47 der Niedersächsischen Bauordnung festgesetzt.

Die Geschäftsleute im Erdgeschoss wurden von der Hausgemeinschaft ausgewählt und genießen teilweise Sonderkonditionen deutlich unter marktüblichem Niveau. Sie bieten dafür Optionen auf Sach- oder Dienstleistungen, die von den Wohnungseigentümern nachgefragt werden. Bei Fertigstellung der Immobilie waren die drei Läden an einen ambulanten Pflegedienst, ein Bistrocafé und eine Hausverwaltung fest vergeben, weitere Interessenten stehen bereits auf der Warteliste.

Einwohnerversammlung Teich

Bürgerversammlung im Rathaus Osterholz-Scharmbeck
Jörg Fanelli-Falcke erläutert die Hintergründe der Bauplanung
Gestern abend war Einwohnerversammlung im Rathaus Osterholz-Scharmbeck. Gut 100 Interessierte waren der Einladung der Stadt in den großen Sitzungssaal gefolgt, um über die “Städtebauliche Entwicklung im Bereich Hinter der Kirche / Teichstraße” zu diskutieren. Die Bürgerversammlung war einberaumt worden, nachdem Bürgermeister Martin Wagener den Antrag auf Änderung des Bebauungsplanes im Verwaltungsausschuss zurückgezogen und der Ausschuss dann im Oktober beschloss hatte, vor dem förmlichen Bebauungsplanverfahren (Bebauungsplan Nr. 77 „Teichstraße“ 2. Änderung) die Bürger in Form einer Einwohnerversammlung zu beteiligen. Zu den Hintergründen siehe Teich oder Tümpel.
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Helm auf beim Skifahren?

Fahrradhelm - im Haushalt gesetzlich nicht vorgeschrieben
Im Zuge der erweiterten Berichterstattung über das Schädel-Hirn-Trauma, das Michael Schumacher bei seinem Skiunfall im Dezember 2013 erlitt, wird immer wieder über den Nutzen eines Helms beim Skifahren spekuliert. Tenor ist dabei meist, dass Schumacher ohne Helm noch schwerer oder gar tödlich verletzt worden wäre. Eine Auffassung, die auch von den behandelnden Ärzten in Grenoble vertreten wurde, ohne sie allerdings zu begründen.
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Kurznachrichten 2013.12

Dezember 2013

Newsletter der Wirtschaftsförderung Landkreis #OHZ Dezember 2013 http://t.co/MtOjEoT8I7

Die Post(agentur) in der Bahnhofstr. in #OHZ macht Ende März wirklich dicht. Neueröffnung (Ex-Neue-Buchhandlung) noch unbestätigt 🙂

Am 13.12.2013 hat das Café Melchor in der Kirchenstr. 7 (früher Café 99) in #OHZ neu geöffnet.

Am 16.12.13 hat Mehmet Bilan seinen Schuster/Schlüsseldienst in der Bahnhofstr. 88 in #OHZ geöffnet

menada … das ehemalige Bilbao in #OHZ http://t.co/onERD1MIJ5

Café Melchor kaum geöffnet, schon wieder zu wg. Wasserschaden. *Daumendrück* dass es bald wieder los geht #OHZ Kirchenstr. 7.

Landkreis Rotenburg muss 5.5 Mio Euro für seine Kliniken in Zeven und Bremervörde zuschießen

2014 neuer Torfkahnhafen an der Kreuzkuhle. Gnarrenburg und Worpswede bauen gemeinsam für € 371.000 http://t.co/XZJkbmS5Wo

Am 8. Jan. 2013 um 18.00 im Rathaus #OHZ Bürgerinfo zum Bebauungsplan Teichstr.. Darum geht’s: http://t.co/Ub3gsqDVOT

Gestern hat in #OHZ das menada eröffnet. Wir waren sehr angetan: gutes Essen und sehr nette Bewirtung.

im leeren Fenster der Ex-Neuen-Buchhandlung werden schon Aushilfen für 1.3./1.4. #OHZ Schul&Office-Shop gesucht

Angeblich schließt das Eiscafé Duregon in #OHZ gleich Anfang 2014: http://t.co/bFh651jaQY

29.12.13: SPD-Stadtratsfraktion in #OHZ will fahrradfreundliche Stadt und fordert von der Verwaltung einen Sachstandsbericht zum Radwegenetz

29.12.13: Neuer #LTE -Mast auf #NETZ-Zentrum Heilshorn sendet ab 2014 für #Telekom und #Vodafone. Reichweite soll 5-6 km sein.

31.12.13: heute (endlich) mal politically correct eingekauft in #OHZ beim #Maribondo Supermarkt http://www.maribondo.de/index.php?id=10

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