Touren-Blitz

Stahlrahmen-Rennrad
Knuffig, schnell und hübsch
Ich freue mir grad ein Loch in den Bauch. Gestern habe ich beim Fahrrad-Händler an der Ecke meine neue zweitgrößte Liebe abgeholt. Wenn ich sie in einem Wort beschreiben müsste, würde wohl irgendwas wie „Stahlrahmen-Touren-Rennrad„, „Trekking-Rennmaschine“ oder „Touren-Cyclo-Cross“ am passendsten sein. Ziemlich einmalig jedenfalls, was wir uns ausgedacht und Rüdiger & Laurents dann akribisch zusammengeschraubt haben. Teilweise mit aufgestellten Nackenhaaren, fürchte ich 🙂

Der eine oder andere mag diese Kombination so logisch finden wie einen GT-Rennwagen mit Bootsanhänger, damit kann ich gut leben. Sehr gerne sogar, ist halt eine lange Geschichte. In deren Verlauf sich fast jedes Bauteil die Aufnahme in die Teileliste redlich verdient hat.

Angefangen hat es als Gedankenspiel auf der zweiten längeren Tour mit unseren neuen Trekking-Rädern. Sie gefallen uns ausnehmend gut und haben sich auf den beiden Wochen-Touren 2013 bestens bewährt. Die hochgelobten Ergon-Korkgriffe mit den kleinen Barends waren zunächst tatsächlich angenehmer als meine alten Ledergriffe. Am vierten Tag kamen dann doch die altbekannten Parästhesien in den Unterarmen und der Drang, alle 10 Minuten die Handposition zu ändern. Bei mir liegt das auch an der Angewohnheit, ziemlich vornübergebeugt zu fahren und einen Großteil des Oberkörpers mit den Armen abzustützen. An solchen Tagen fange ich immer an, von meinem uralten Peugeot-Rennrad zu träumen und die vielen Griffpositionen eines Rennlenkers zu glorifizieren. In geselliger abendlicher Rotweinrunde wurde daraus schnell mein neuer Spleenneues Projekt: Auf der nächsten Tour wollte ich „Rennlenker ausprobieren“.

Erste Sitzprobe Ende Januar ... noch mit Normalreifen
Nach einigen Wochen Internet-Recherche und diversen Pläuschchen beim Fahrradhändler an der Ecke war klar, dass ein Umbau nach meinen Vorstellungen einige hundert Euro kosten würde, der nicht auszuschließende Rückbau dann evtl. nochmal hundert. In der Adventszeit kamen mir dann zwei glückliche Umstände zu Hilfe:

  1. schlug sich die o. g. gesellige Rotweinrunde auf meine Seite, was potenzielle Investitionen in gesundheitlich wertvolle Freizeitaktivitäten angeht, und
  2. gestaltete sich der Budgetrahmen für eine solche Investition schlagartig viel flexibler, als meiner größten Liebe ein Fellparka nicht mehr aus dem Sinn ging.

Und das ist draus geworden:

  • Der Böttcher-Rahmen Diamant aus Chrom-Molybdän-Stahl sollte es sein, weil ich dessen Geometrie, Langlebigkeit und Komfort auch ohne Federelemente bereits schätzen gelernt hatte. Und wenn schon alles in Einzelteilen, dann auch mit pulverbeschichtetem Sonderlack: Rahmen rot, Felgen weiß.
  • Als Schaltgruppe kam für mich nur die 105er von Shimano in Frage, weil ich einen möglichst gering übersetzten „Berggang“ so dicht wie möglich an der gewohnten „Entfaltung“ von 1.59 haben wollte. Die 105er gibt es mit 3 Kettenblättern und so komme ich (30 Zähne vorn und 28 hinten) immerhin fast an 1:1 heran.
  • Tacho, Klingel, iPhone-Halter und USB-Buchse im Cockpit
  • Als Bereifung wollte ich unbedingt Schwalbes Big Apple, wegen des Komforts und der Optik. Letzteres ist natürlich Geschmacksache, aber mir hatten die „Dicken“ schon an meinem bisherigen Trekking-Modell gefallen und erst recht an div. Beach-Racern. Ich finde, dass sie meinen sonst etwas hochbeinigen 64er-Rahmen ganz „knuffig“ wirken lassen.
  • Nabendynamo und Lumotec IQ2 Luxos U mussten sein, wer sonst soll auf unseren Touren das iPhone-Navi laden.

Angesichts der diversen Lenker-Anbauteile geriet ich schon sehr in Sorge, ob das noch halbwegs ansprechend zu platzieren wäre. Aber mit dem schlank gehaltenen Halter des Topeak RideCase auf dem Gabelschaft, einer sehr kleinen Klingel und rückseitig am Gabelschaft montiertem Taster/USB-Stecker der Luxos sieht das „Cockpit“ noch ganz passabel aus.

4 Antworten auf „Touren-Blitz“

  1. ….Allzeit gute & behelmte Reise dem Touren-Blitz Fahrer!
    Demnächst grüßt Grünmetallic Rot-Weiß ;-))

    Ääaah – und gibt es jetzt trotzdem noch Rotweinrunden?..quietsch quietsch…

  2. Ich habe das Rad ja bereits am Samstag kurz besichtigen können: Ungwöhnlich aber durchaus interessant. Optisch ein „Hingucker“. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Anschaffung! Ich wünsche viel Spaß damit. Vielleicht gibt es ja bald einen Erfahrungsbericht und das Bike geht in Serie 😉

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