Nachdem 1739 der erste Antrag gestellt und im Mai 1748 in Hannover die Konzession erteilt worden war, wurde am 17. Oktober 1748 der erste Scharmbecker Herbstmarkt (und am darauf folgenden 3. Mai der erste Maimarkt) eröffnet. Ende des 18. Jh. wechselten bereits um die 500 Rinder ihren Besitzer. 1795 wurden zusätzliche Krammärkte an den Markttagen und 1799 ein jeweils zweiter Markttag genehmigt.
Gegen Ende des 19. Jh. erreichte der Markt seinen größten Umsatz, dabei waren dann weit mehr als 4.000 Stck. Vieh im Handel, die einen Umsatz von fast 500.000 Talern brachten. Bis weit in die Hunde- und Koppelstraße stand das Vieh zu beiden Straßenseiten, die anliegenden Häuser verwandelten sich an den Markttagen zu Herbergen und Schänken. Selbst der Organist und der Sohn des Arztes beantragten und erhielten Schankkonzessionen, die Herbstferien wurden in Scharmbeck auf die Markttage abgestimmt.
Früher war der Herbstmarkt ohne Zweifel die „fünfte Jahreszeit“ für Osterholz-Scharmbeck und noch Ende der 1990er-Jahre arbeiteten viele Betriebe am Herbstmarkt-Dienstag mit bestenfalls halber Kraft. Der Flohmarkt am Samstagvormittag leidet in den letzten Jahren zunehmend unter Ausstellerschwund und auch die „Oktoberfestparty in der Viehmarktschänke“ im Festzelt an der Marktweide war schon mal besser frequentiert. Besonders bei gutem Wetter bleibt der Sonntag mit Bullenwette, verkaufsoffenem Sonntag (13-18.00 Uhr) und allerlei Aktionen zwischen Marktplatz und Marktweide ein Publikumsmagnet. Montag ab 13.00 Uhr gibt es dann auf der Marktweide tatsächlich Vieh zu bestaunen, das allerdings nur noch gegen Gage auftritt. Offiziell wird der Scharmbecker Vieh- und Krammarkt um 20.30 Uhr vom Bürgermeister eröffnet, am Dienstag kann dann ab 7.00 Uhr gefeilscht werden.
Der Artikel müsste noch ergänzt werden. Ich weiß aus meiner Zeit nach dem Kriege, dass um 1950 herum auf der Pape’schen Weide mit Haupteingang von der „Katrepel“ und mit einer „Schankhütte“ in der Mitte dieser Weide Mengen an Ferkeln angeboten wurden. Pferde und Rindvieh wurden dann noch in beachtlichen Mengen auf der weiterführenden Weide mit dicken Pfosten-Stämmen und derzwischengespannten „Dauerketten“ ebenfalls gehandelt. Der Markt war ein richtiger lebendiger Viehmarkt mit allem drum und dran und OHZ in dieser Zeit ein durchaus beachtlicher Viehmarkt. Ein aktuelles Farbfoto(Perspektive Luftfoto von einem hohen Gebäude) wurde in Time-Live, Die Küche in Deutschland“ veröffentlicht. Erscheinungsjahr ca. 1967/68, spätere Auflagen enthielten leider nur noch Personen während des Handelns auf diesem Markt, nicht die beweiskräftige „Luftaufnahme“.
Das habe ich schon einmal gehört, selbst in den 1970er-Jahren soll noch eine beträchtliche Menge Vieh auch unter Bauern gehandelt worden sein. Das Foto wäre natürlich interessant, zumal in einigen Jahren dessen Urheberrechtschutz erlöschen würde …