Anja Heuser

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Anja Heuser

In meinem letzten Urlaub traf ich meine Hausärztin Anja Heuser bei Sonnenuntergang am Grienericksee in Rheinsberg. Kein Zufall natürlich, der gleiche Nachname auch nicht. Dieses Bild mit dem aus meiner Sicht sehr typischen Gesichtsausdruck durfte ich jetzt auch für die 999 Gesichter verwenden, nachdem zwei andere zuvor bereits „durchgefallen“ waren. Danke, Anja, ich nutze diese Chance sehr gerne. Wenn auch mit dem „Urlaubs-Zoom“, vergleichsweise moderater Blende 4 und nicht in OHZ aufgenommen, passt es doch gut in meine Serie.

Anja ist Allgemeinmedizinerin und praktiziert seit fünf Jahren am Scharmbecker Marktplatz (Webseite), zusammen mit den Kollegen Uwe Böttjer und Horst Weidenhöfer. Sie ist das Beste, was ich habe.

Ackerrandstreifen

Sonnenblumen am Maisfeld
Ackerrandstreifen in Lintel
Am Wochenende habe ich in Lintel eine aus Fotografensicht attraktive Verfeinerung des „Landschaft-mit-möglichst-viel-Maisanbau-schön-langweilig-gestalten“-Konzeptes entdeckt. Eines der in unserer Region (leider) nicht seltenen Maisfelder war eingefasst von einem ca. 5 m breiten Streifen leuchtender Sonnenblumen. Abgesehen von der Botschaft des zu Ende gehenden Sommers war dieser Anblick überaus erfreulich. Heute las ich dann im Osterholzer Kreisblatt über Ackerrandstreifen und bin am überlegen, ob „meiner“ wohl auch einer ist. Das Kreisblatt berichtet über ein „Vorzeige-Projekt“ in Brundorf und das abgedruckte Bild ähnelt dem Sonnenblumen-Streifen in Lintel sehr. Landvolk, Jägerschaft und Imker wollen möglichst viele Landwirte überzeugen, auf diesem Wege die pflanzliche und tierische Artenvielfalt zu erhalten. Durch eine in diesem Jahr erleichterte Antragstellung sei auch die Erlangung von EU-Fördermitteln als Ausgleich für den Ertragsausfall einfacher als zuvor.

Sonnenblumen am Maisfeld
Nachdem ich dann den Wikipedia-Artikel über Ackerrandstreifen gelesen habe, bin ich nicht mehr sicher. Vielleicht habe ich auch eher einen Blühstreifen entdeckt und fotografiert … Andererseits: Wer trifft eigentlich solche Festlegungen? Wikipedia, vielleicht der BUND, das DIN? Ich entschließe mich, die Definitionsfrage zu ignorieren, Blühstreifen klingt mir zu blöd und erinnert irgendwie an Bräunungsstreifen (genialer Link!). Oder?

Fahrradtouren

Fahrradtour im Teufelsmoor
Beekbrücke im Teufelsmoor
Neu: die Fahrrad-Seiten bei teufelsmoor.eu sind neu organisiert, besuchen Sie das Fahrrad-Portal Teufelsmoor (Touren & Tipps).

Viel Natur, ein dichtes Netz autofreier oder fast autofreier Wege, wenig Steigungen und zahlreichen Gaststätten am Wegesrand machen die Teufelsmoorregion zum Eldorado für den eher bequemen und naturverbundenen Radler. Die Beschaffenheit der Wege hat sich seit 2008 merklich verbessert und ist jetzt bis auf wenige Ausnahmen gut bis sehr gut. Für viele Strecken bleiben stabile Räder mit nicht allzu schmaler Bereifung vorzuziehen, machbar sind aber alle Touren auch mit dem Rennrad.
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Mackenberg, Jan

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Jan Mackenberg
Gesichtermäßig betrachtet war vorgestern ein guter Tag. Die Kulturmühle hat mir gleich zu vier neuen Porträts verholfen und eigentlich hätten es gut und gerne fünfzehn sein können. Mindestens so viele nette Mitmenschen mit sehenswerten Gesichtern traf ich dort, aber zur Fließbandarbeit sollen die 999 Gesichter ja nun nicht ausarten. Also habe ich auch nicht allen mit der Kamera vor der Nase rumgefuchtelt.

Jan Mackenberg aber, das wusste ich von gemeinsamen Freunden, kannte die 999 Gesichter schon und war auf öffentliches Interesse nicht unvorbreitet, hatte er doch als Vorstandsmitglied der Volksbank eG Osterholz-Scharmbeck und damit des Kulturmühlen-Sponsors an diesem Abend die Begrüßung übernommen. Ich musste also nicht erst zu langen Erklärungen ausholen und durfte unkompliziert drauflosknipsen. Danke für’s Mitmachen, Jan! Als hier aufgewachsener Sohn des ehemaligen Stadtdirektors und 1. Vorsitzender des größten Sportvereins am Ort gehörst du ganz ohne Zweifel zu den Menschen, die unserer Region ein Gesicht geben.

Leßmann, Martin

<<    #033 von 999 Gesichtern    >>

Martin Leßmann
Am Mittwoch war wieder einmal der Bremer Schauspieler Martin Leßmann in der Mühle von Rönn zu Gast, vielen u. a. bekannt als die Stimme des Kasimir aus Hallo Spencer. Und wieder einmal war es entzückend. Ich weiß nicht, mit welchem Adjektiv ich das besser beschreiben könnte, ich war jedenfalls sehr angenehm unterhalten, vielfach köstlich amüsiert und immer wieder auch berührt. Wie schön es sein kann, einem Profi zuzuschauen und zuzuhören, der nur mit Gesten, Sprache und Geräuschen mehr Gefühl erzeugt als die Mehrzahl gängiger Seriendarsteller mit aufwändiger Filmmusik und einem Haufen special effects.

Dieses Jahr wurden wir übrigens Zeuge des Erzählkabinetts „Morgenstern am Abend“ zum 140. Geburtstag von Christian Morgenstern. Ich hatte bereits im vergangenen Jahr bei der Kulturmühlen-Auftaktveranstaltung das Vergnügen, ein paar Bilder von Herrn Leßmann bei seiner Wilhelm-Busch-Lesung machen zu können. Richtig gefreut hat mich, dass er selbst sie auch mochte und einige davon für Werbezwecke verwenden wollte. Insofern fiel es mir bei der gestrigen Veranstaltung leichter, ihn wegen erneuter Fotos anzusprechen. Und ich durfte … vielen Dank, Herr Leßmann!

Dieses Bild von Herrn Leßmann im Gespräch mit „Kulturmühlen-Vordenker“ (und Komparsen!) Paul Mahrt vor der Aufführung lässt bereits ahnen, wie lebendig und ausdrucksstark der dann folgende Auftritt ausfiel, finde ich …

Tivoli

Tivoli Osterholz-Scharmbeck 1908
Etablissement Tivoli (Postkarte 1908)
Das Hotel Tivoli (Tel. 04791 8050 • StandortWebseite) ist ein traditionsreiches Hotel mit Gaststättenbetrieb und Festsaal in der Stadtmitte von Osterholz-Scharmbeck. Es wird seit 75. Jahren in mittlerweile dritter Generation von der Familie Sandschulte betrieben.

Bereits 1850 stand in der Beckstraße 133 (später Beckstraße) ein Gasthaus Tivoli, betrieben von Hinrich Seedorf. 1886 eröffnete er eine Kegelbahn, 1887 wurde ein Gesellschaftsgarten angelegt. Mitte 1893 noch als Seedorfs Tivoli erwähnt, wechselt es im Laufe des Jahres wohl den Besitzer, firmiert jedenfalls im Dezember des Jahres als Meyers Tivoli. 1900 allerdings war Johann Seedorf, der in Pennigbüttel den Hof Puckhaber mit Gaststätte kaufte, Besitzer des Tivoli. 1901 verkaufte er es an Johann Tapking. Im April 1904 zelebrierte der ein Jahr zuvor gegründete Pyramiden- und Athletenklub Siegfried im Tivoli seinen ersten öffentlichen Auftritt. Angespornt durch Erweiterungspläne seiner Nachbarin Wohltmann, Besitzerin der Centralhalle, kaufte Tivoli-Besitzer Friedrich Dreyer 1907 seinem rechten Nachbarn, dem Landwirt Hinrich Spreen, für 1.400 Mark einen Teil des Gartens ab, um den Saal ebenfalls zu vergrößern. Im selben Jahr gründeten 160 Einwohner im Tivoli den Scharmbecker Bürgerverein. 1910 ging das Tivoli per Zwangsversteigerung für 50.000 Mark an Johann Tapking, im selben Jahr werden Restaurant und Etablissement von Friedrich Wiegand übernommen. Der ehemalige Tivoli-Besitzer Dreyer kaufte 1911 das Restaurant “Worpsweder Hof” in der Bahnhofstr. 49. 1922 wurden säle und Klubräume von Martha Janssen übernommen, das Restaurant erlebte die Eröffnungsvorstellung eines „modernen Lichtspieltheaters“. 1928 übernahm Johann Helmers die Gaststätte. (Quelle: Menkhoff)

Am 1. Juli 1936 verkaufte Tapking das Tivoli an Angela und Bernhard Sandschulte. Während des Kriegsdienstes und der Kriegsgefangenschaft ihres Mannes führte Angela Sandschulte das Haus von 1939 bis 1949 alleine. 1940 traf eine der ersten Bomben auf Osterholz-Scharmbeck das Nachbargrundstück Am Deich, 1941 wurden Keller und großer Saal durch Hochwasser des Scharmbecker Bachs überschwemmt. Der große Saal wurde von 1942 bis 1945 als Notunterkunft für ausgebombte Bremer genutzt, der kleine Saal im 1. Stock als Kleiderkammer.

1946 wurde der Saal wieder eröffnet. 1952 bauten die Sandschultes das Tivoli zum Hotel um, 1964 wurde eine Kegelbahn eingerichtet. Der große Saal war von 1964 bis 1992 an eine Supermarktkette und später einen Restpostenmarkt verpachtet. Im Jahr 1971 übernahmen der 1938 geborene Herbert Sandschulte und seine Frau Doris das Tivoli von Herberts Eltern und erweiterten das Hotel 1975 auf 20 Zimmer mit Dusche und WC.

2004 übernahmen die Söhne der Besitzer, Bernd und Klaus Sandschulte, das Unternehmen und wandelten es zur Hotel Tivoli GmbH & Co. KG um, Geschäftsführerin wurde Andrea Nuckel. (Quelle: Webseite Hotel Tivoli)

Aron, Wilhelm

Wilhelm Aron (9.1.1895-2.1.1973) war neben seinen „halbjüdischen“ Kindern Annelie und Willi der einzige Jude aus Osterholz-Scharmbeck, der nach der Vertreibung und Vernichtung der Juden unter nationalsozialistischer Herrschaft an seinen Heimatort zurückkehrte. Er engagierte sich danach viele Jahre in Partei und Gewerkschaft sowie bei der Feuerwehr, der AOK, im Stadtrat und beim VSK, der ihn 1962 zum Ehrenmitglied machte.

Am 10.11.1938, dem Tag nach der sog. Reichspogromnacht und dem Brand der Scharmbecker Synagoge wurde Aron (damals wohnhaft Auf dem Kamp 14) wie alle Juden im Alter von 20 bis 60 Jahren in „Schutzhaft“ genommen und mehrere Tage in Lesum festgehalten.

Am 2.4.1942 waren Wilhelm und sein Bruder Moritz die letzten beiden jüdischen Bewohner Osterholz-Scharmbecks, deren Haus somit als einziges unter die neue Kennzeichnungspflicht jüdischer Wohnungen fiel. Drei Monate später, am 23.7.1942, wurde Moritz im Alter von 69 Jahren in das Lager Theresienstadt deportiert und dort oder in den Gaskammern von Auschwitz hingerichtet.

Wilhelm Aron wurde im September 1944 zusammen mit Tochter Annelie und Sohn Willi (geb. 1918) von der Gestapo verhaftet. Annelie kam zunächst in ein Arbeits- und Erziehungslager nach Oldenburg, im November dann als Zwangsarbeiterin zur Fa. Krupp nach Oslebshausen. Später musste sie im zerstörten Bremen in einem Aufräumkommando Trümmer beseitigen, wobei ihr als „Halbjüdin“ der Zutritt zu den Bunkern bei Bombenalarm verwehrt war. Nach dem Krieg kehrte sie nach Osterholz-Scharmbeck zurück, 1950 engagierte sie sich als Kassiererin in der 1947 gegründeten Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN.

Willi und sein Vater wurden in das Lager Farge gebracht, wo zeitweise bis zu 12.000 Häftlinge und Zwangsarbeiter für den Bau des U-Boot-Bunkers Valentin zusammengepfercht waren. Vater Wilhelm wurde etwa vier Wochen später nach Wesermünde (Bremerhaven) verlegt und musste als gelernter Tischler Reparaturarbeiten durchführen.

Ende März oder Anfang April 1945 wurde Wilhelm mit acht weiteren jüdischen „Mischehepartnern“ mit dem Deportationstransport VI/11 ins KZ Theresienstadt deportiert, nachdem ihr bisheriger Schutz Mitte Januar 1945 aufgehoben worden war und das Reichssicherheitshauptamt die Deportation nach Theresienstadt verfügt hatte. Die Gruppe erreicht Theresienstadt am 4. April als letzte „Judendeportation“ aus dem nordwestdeutschen Raum. Alle neun jüdischen Deportierten aus Wesermünde wurden am 8. Mai 1945 in Theresienstadt durch die Rote Armee befreit, Wilhelm kehrte nach dem Krieg nach Osterholz-Scharmbeck zurück. (Quelle: Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

Sohn Willi, der noch bis 1942 als Soldat in der deutschen Wehrmacht gedient hatte und dann als sog. Halbjude verstoßen worden war, hatte das „Glück“, in der Lagerküche eingesetzt zu werden. Nach einem halben Jahr wurde er in das Außenlager Eschershausen des KZ Buchenwald verlegt, aus dem er kurz vor Kriegsende entlassen wurde. Er kehrte nach Osterholz-Scharmbeck zurück und arbeitete nach dem Krieg zeitweise als Lkw-Fahrer für die US-Besatzungstruppen. (Quellen: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009 sowie: 1945 Kriegsende und Neubeginn. Eine Serie im Osterholzer Kreisblatt, M. Wilke u. N. Koch, 1996)

1945 wurde Aron von der amerikanischen Militärregierung zusammen mit u. a. Heinrich Horstmann, Drebelow und Biester in den „Zwölferausschuss“ berufen, der den ersten Landrat der Nachkriegszeit, den Sozialdemokraten August Lange, beraten sollte.

In der ehemaligen Synagoge seiner Gemeinde (Bahnhofstraße 105) richtete Aron ein Gewerkschaftsbüro ein. Im September 1945 konnte er nach vielen Verhandlungen mit dem US-Kommandanten die Zulassung eines neuen Sportvereins durchsetzen und lud zusammen mit August Schlüter sen. zur Gründungsversammlung des VSK (Verein für Sport- und Körperpflege e. V.) ein, die am 30.9.45 im Gewerkschaftshaus stattfand. Aron unterstützte auch die „Scharmbecker Speeldeel“ bei ihren Bemühungen, wieder aufzutreten. Als Sparte des VSK konnte sie 1946 ihr Premierenstück „Morgen geiht los“ aufführen. Angesichts der 1945/46 „schwierigen Situation einer sich weitgehend sich selbst überlassenen Jugend“ engagierte sich Aron zusammen mit dem Kreisjugendpastor Erwin Seeger und dem Kreisjugendpfleger Willi Nagel für eine neue Jugendfürsorge und machte seinen Einfluss bei den Besatzungsmächten für die Arbeit von Pfadfindern, „Falken“, „Jugendbund für entschiedenes Christentum“ und die „Offene Jugendarbeit“ geltend.

Aron trat wieder der SPD bei und war 1946-64 Mitglied des Stadtrates. Als Leiter des Gewerkschaftsbüros ging Aron (mittlerweile wohnhaft Auf dem Kamp 32) 1960 in den Ruhestand, die DGB-Ortsgruppe wählte ihn 1963 nach 50-jähriger Gewerkschaftsmitgliedschaft zum Ehrenvorsitzenden. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Im November 1963 (Quelle: Menkhoff) oder Anfang 1964 (Quelle: Otte) trat Aron zumindest im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der sog. Drebelow-Affäre aus der SPD aus. Die SPD verlor darauf hin ihre Mehrheit im Stadtrat und Aron führte sein Ratsmandat bis 1964 als unabhängiger Ratsherr weiter. Kurz vor seinem Tode lehnte die SPD-Fraktion 1972 den Antrag der CDU ab, die neue Sporthalle an der Langen Straße nach ihm zu benennen(Quelle: 1945 Kriegsende und Neubeginn. Eine Serie im Osterholzer Kreisblatt, M. Wilke u. N. Koch, 1996)

Enfuse für Lightroom

Bin grad ziemlich beeindruckt: LR/Enfuse (Webseite und Download, Demo-Video, Workshop) eröffnet zusammen mit Lightroom einen ziemlich eleganten Weg zur Bewältigung von Motiven mit großem Kontrastumfang. Fotografen kennen das Problem: Bei bestimmten Motiven ist der Unterschied zwischen den hellsten und dunkelsten Bildanteilen (Lichtern und Schatten) so groß, dass ihn der Bildsensor mit einer einzelnen Belichtung nicht differenziert wiedergeben kann. Das führt üblicherweise dazu, dass entweder die „Lichter ausbrennen“ oder die „Schatten absaufen“, oder beides. Wenn dies nicht vielleicht sogar als Stilmittel gewünscht ist, muss der Kontrastumfang mit Hilfe von Aufhelllichtern oder Graufiltern bereits bei der Aufnahme verringert werden. Alternativ können mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung angefertigt und miteinander kombiniert werden.
„Enfuse für Lightroom“ weiterlesen

Kulturmühle

Max und Moritz Lesung
Martin Leßmann in der Rönn'schen Mühle
2010 könnte als Gründungsjahr der Kulturmühle in die Osterholz-Scharmbecker Stadtchronik eingehen. Glaskugel-Prophezeiungen sind ja sonst nicht meine Art, und der Name Kulturmühle ist zugegebenermaßen ausgedacht. Aber was Ideengeber Paul Mahrt, Veranstalter Bürgerverein und Sponsor Volksbank am 15. September in der Rönn’schen Mühle auf die Beine gestellt haben (mehr Fotos hier), verlangt ganz einfach nach hoffentlich vielen Wiederholungen und Ergänzungen.

Der Schauspieler Martin Leßmann bot eine „szenische Lesung“ verschiedener Werke von Wilhelm Busch, unter Anderem natürlich „Max und Moritz„, wofür sich diese Bühne auf’s Trefflichste anbot. Die Anwesenden waren sich einig, dass dies der Auftakt für eine regelmäßige Nutzung der Mühle als Kulturstätte sein sollte.

Update 2011: Die Veranstalter des letztjährigen events haben weitergemacht: am 29. und 30. Juni stand Martin Leßmann erneut auf der Bühne des Maschinenbodens, diesmal mit einer szenischen Lesung von Morgenstern. Wir haben es ebenso genossen wie im Jahr zuvor!

Bahnhofstr. 51

Früher wohnte hier der Lehrer Hermann Fitschen, 1979 gehörte das Haus der Kreissparkasse mit dem Kunstverein (1. Vorsitzender Michael Hundt, Stellvertreter Peter Zimmermann) als Mieter. 1995 wurde das Haus abgerissen, um Platz für den Anbau der Kreissparkasse zu schaffen. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Hausnummer 51a
Anfang der 1960er-Jahre wurde (hinter dem jetzigen Parkplatz der Kreissparkasse) ein Einfamilienhaus errichtet. Im Juni 2011 wurden Pläne veröffentlicht, dieses Haus gemeinsam mit engagierten Handwerksbetrieben zu einem Musterhaus für barrierefreies Wohnen im Alter umzubauen. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 15.6.2011)

Gartmann, Sabine

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Sabine Gartmann
Sabine Gartmann betreibt mit ihrer Schwester Ute die Buchhandlung Schatulle in der Bahnhofstraße in Scharmbeck, nach insgesamt zwei Umzügen seit 2003 im ehemaligen Hiller-Haus Nr. 98.

Wir kennen Sabine ebenso wie ihre Schwester schon einige Jahre. Anfangs waren wir einfach nur angetan von ihrer sehr sachdienlichen Beratung beim Erwerb von Jugendliteratur, mit der wir jahrelang unsere Nichten und Neffen zu Geburtstagen und Weihnachten gequälterfreut haben. Später stellten wir mit Hilfe gemeinsamer Freunde fest, dass uns weit mehr als nur Cornelia Funke miteinander verbindet. Dem Frankreich-Kenner mag das Bild bereits als Hinweis gedient haben, dass die gemeinsamen Interessen mittlerweile deutlich über die Hammeniederung hinaus reichen. Es zeigt übrigens Sabine bei einer improvisierten Lesung umstrittener zeitgenössischer Literatur in Gebärdensprache am Originalschauplatz (ich meine, es war die Szene, in der Sophie die Fibonacci-Folge entschlüsselt … oder so ähnlich).

Die Pyramide im Hintergrund steht dir übrigens mindestens so gut wie den Reisbauern der Sonnenhut, Sabine. Mich wird das Bild deswegen immer auch an die Berichte von eurer Fahrradreise durch China und Vietnam erinnern. Und natürlich an Paris, war klasse!!

Paris

Louvre Paris
Ein Hauch von Sakrileg: die Pyramide im Louvre
Zwischendurch mal wieder ein Blick über den Rand der Hammeniederung hinaus: Die Air France fliegt regelmäßig Bremen-Paris, durchaus günstig für rund € 200.- pro Person hin und zurück bei vorausschauender Buchung (Stand Juni 2011). Wir haben das am vergangenen Wochenende für einen Kurztrip an die Seine genutzt und waren sehr angetan.

Mehr Fotos gibt es hier zu sehen, bemerkenswert fand ich

  • unser Hotel Le Pavillon Bastille, weil es sehr günstig an der Oper gegenüber eines Eingangs zur Metro liegt und die Dame am Empfang sehr hilfreich war.
  • Den Nutzen einer Metro-Tageskarte oder -Mehrtageskarte. Ist ein angenehmes Gefühl, schnell mal das Viertel wechseln oder zum Hotel zurückfahren zu können, ohne jedesmal an den Fahrpreis und den Kartenkauf denken zu müssen.
  • das angeblich weltgrößte bike-sharing-Projekt mit über 20.000 Fahrrädern und Abhol-/Abgabestationen alle 300 m im Stadtzentrum. Haben wir nicht probiert, weil wir die Nutzungsbedingungen nicht ganz verstanden haben. Sind aber rückblickend im Internet ganz gut erklärt.
  • La Défense im Westen der Stadt, das „moderne“ Büroviertel in der Verlängerung der Achse Louvre-Triumphbogen. Ich musste fortwährend an Orwell’s 1984 denken und war recht beeindruckt, wie -aus meiner persönlichen Sicht- menschenfeindlich und teilweise heruntergekommen es daherkommt.

Fotos: Paris

Artikel dazu: Paris
Übrigens: wie in London alle Aufnahmen mit dem „Standardobjektiv“ 1.4/50 mm, die Zooms mussten wieder mal zu Hause bleiben. Macht mir richtig Spaß im Moment, mich auf eine Festbrennweite zu beschränken. Viel Spaß mit den Bildern!

Lightroom

Adobe Lightroom (siehe Adobe-Webseite und Wikipedia) ist ein Computerprogramm zur Verwaltung und Bearbeitung digitaler Fotografien, insbesondere solcher in den „Rohdatenformaten“ (RAW) wie CR2 (Canon), DNG (herstellerunabhängig von Adobe) und NEF (Nikon). Ursprünglich im Jahr 2008 als überwiegendes Verwaltungstool eingeführt, hat es sich besonders mit dem Wechsel zur Version 3 im Jahr 2010 zunehmend auch als brauchbares Konvertierungs- und Bearbeitungswerkzeug einen guten Namen gemacht.

Ich verfolge Lightroom nun schon über 2 Jahre mit Interesse, hatte aber bislang wegen des Preis-/Leistungsverhältnisses (knapp € 300.- für die „reine“ Verwaltung von Bildern) davon Abstand genommen. Zumal mir die Bildverwaltung in einer proprietären Datenbank (hier „Katalog“ genannt) immer unsympathisch war und ich die gewünschten Funktionen (Bildimport von Speicherkarte, RAW-Konvertierung und Verschlagwortung) sehr zufriedenstellend mit Adobe Bridge erledigen kann, welche der Mac-Version von Photoshop Elements bislang beigefügt war. Dann passierte Folgendes:

  1. Photoshop Elements erschien in der neuen Version 9 nicht mehr mit Bridge als Verwaltungsprogramm, sondern dem Organizer, den ich aus Windows-Zeiten bereits kannte und mit Freude verlassen hatte. Damit war klar, dass ich über kurz oder lang zum wesentlich teureren CS4 wechseln oder mich eben für die Bildverwaltung anderweitig umschauen musste.
  2. In diversen Blogs wurde eine Umfrage unter engagierten Amateuren und Profis veröffentlicht, der zur Folge etwa 90 % von ihnen mit Lightroom arbeiten. Wow, das hatte ich nicht gedacht! Wenn schon ein datenbankgestütztes Verwaltungsprogramm, dann also dieses, der Aufwärtskompatibilität zuliebe.
  3. Gleichzeitig entnahm ich den vielfältigen Kommentaren zu diesen Umfrageergebnissen, dass eine ganze Reihe geschätzter Fotografen einen großen Teil ihrer Bildbearbeitung ebenfalls schon mit Lightroom vornehmen und nur noch selten zu Photoshop wechseln. Bei dieser Gelegenheit habe ich mich dann auch erstmals näher mit den sog. Presets befasst, die beeindruckend viele Bildmodifikationen wie Weißabgleich, Rauschunterdrückung, Schärfung, Farbstimmung, Tonung und dergleichen in einer Art Makro zusammenfassen. Damit lässt sich sehr elegant ein einheitlicher „look“ für ganze Bildserien voreinstellen, außerdem fungiert das als nützlicher „Speicher“ für interessante Effekte, die sehr schnell am einzelnen Bild geprüft und ggf. feingetunt werden können.

Diese Überlegungen haben mich veranlasst, das Programm als Trialversion (30 Tage, gibt’s bei Adobe zum Download) auszuprobieren. Der Anfang war recht holperig, die eingeübten Arbeitsschritte musste ich eigentlich alle neu lernen. Ging aber erstaunlich gut, nach 2 Tagen habe ich es mir bestellt.

Interessantes zu Lightroom

Presetpond: Sammlung von Presets zum Download. Auf den 1. & 2. Blick jetzt nichts richtig Umwerfendes, aber für den Anfang einige nette Beispiele zum Lernen.
LR/Enfuse für fast vollautomatisches DRI direkt aus Lightroom heraus, auch mit geeigneten Freihand-Aufnahmen.

Publica

Die Publica ist eine 2004 erstmals ausgerichtete Verbrauchermesse in Osterholz-Scharmbeck, die sich auf Grund eines stetig anwachsenden Interesses sowohl bei Ausstellern als auch Besuchern mittlerweile zur größten Verbrauchermesse im Elbe-Weser-Dreieck entwickelt hat. Die Publica (Webseite) findet alljährlich im Mai auf dem Freigelände zwischen Stadthalle und den Resten der ehemaligen Faun-Werke statt, seit einigen Jahren auch in der Stadthalle.

Am 28./29. Mai 2011 erreichte die 7. Publica mit 260 Ausstellern auf ca. 15.000 m² Messefläche und fast 50.000 Besuchern erneut Rekordzahlen.

Schilling, Christian

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Christian Schilling
Wenn ich gestern unter dem letzten Porträt beschrieben habe, wie ich fast jeden Sonntag Bäckermeister Schilling am Kippfenster der Backstube sehe, dann ist das nicht ganz eindeutig, fällt mir gerade auf. Häufig ist es nämlich auch Christian Schilling, der „Junior“, der die Kundschaft durch das offene Fenster begrüßt. Und oft sind es auch beide, so wie gestern. Und so gehört er ebenso wie sein Vater zu den Fixpunkten meines Wochenendgefühls und ich bin froh, dass ich meine Nase samt Kamera durchs Fenster in die Bachstube schieben und dieses Foto machen durfte.

Und um es perfekt zu machen, gab’s noch eine Palette des weit über die Landkreisgrenzen hinaus berühmten Butterkuchens „zum Kaffee am Nachmittag“, vielen Dank!

999 Gesichter: Tagebuch

Februar 2011, Zeit für was Neues. Tristes Schmuddelwetter, dieses Foto und das Projekt 365 Porträts von Markus Schwarze motivieren mich, mich auf die Menschen in meiner Umgebung zu konzentrieren. Also will ich versuchen, möglichst viele Einheimische, Zugereiste und Besucher zu porträtieren, die unserer Region ein Gesicht geben. Das Projekt wird langsam vorangehen, weil ich es nicht gewöhnt bin, fremde Menschen anzusprechen und für ein Foto zu gewinnen. Mal sehen …
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