Worpsweder Himmel

Breites Wasser im Teufelsmoor
Weiter Himmel über dem Breiten Wasser
Der Begriff „Worpsweder Himmel“ beschreibt die besondere Bedeutung des Himmels für die Landschaftsmalerei der 1. Generation Worpsweder Künstler im ausgehenden 19. Jh. insbesondere beim Blick vom Weyerberg über das Teufelsmoor. Der Himmel wurde anfangs besonders von Fritz Overbeck hervorgehoben. Eine verbindliche Beschreibung der Eigenschaften dieses Himmels scheint nicht zu existieren, häufig genannt werden der Eindruck besonderer Weite, Höhe oder Größe sowie Veränderlichkeit. Heute gehört der „Worpsweder Himmel“ zu den touristischen Markenzeichen der Teufelsmoor-Region, das einen Bezug zu der damaligen Künstlerbewegung herstellt, „in der es um Nähe zur Natur und zum Menschen, gleichzeitig um neue Ausdrucksformen und Befreiung von bürgerlichen Konventionen ging. Der hohe Himmel und das weite Land waren Symbole der Orientierung nach neuen Horizonten.“ (Quelle: Begleittext zur Kunstausstellung „Hoher Himmel – Weites Land“ im Bachman-Museum in Bremervörde 2010)
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Torfkahnunfall 2008

Am 13. August 2008 kam es bei einer Torfkahnfahrt in Worpswede bei der Hammehütte Neu Helgoland zu einem tragischen Unfall. Eine 70-jährige Ausflüglerin aus der Region Bad Segeberg ertrank, als der mit einer Gruppe von Landfrauen besetzte Torfkahn „Neu Helgoland“ an diesem stürmischen Mittwoch-Nachmittag beim Anlegemanöver kenterte. Ein weiterer Passagier wurde schwer verletzt, viele erlitten leichte Verletzungen. Aus zunächst nicht geklärter Ursache war während der Fahrt Wasser in den Kahn eingedrungen. Beim Versuch der Fahrgäste, aus dem Torfkahn auszusteigen, war Panik ausgebrochen. (Quelle: Weserkurier, 16.8.2008)
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Juden in Worpswede

Die wenigen in Worpswede lebenden Juden zählten bis 1938 zur Synagogengemeinde Scharmeck. Als vermutlich erster Jude erhielt 1804 der Schlachter und Kaufmann Leeser Abraham mit Unterstützung dortiger Anwohner einen Schutzbrief für Worpswede. 1816 betätigte er sich nach Angaben des Amtes Osterholz als Schlachter und Lumpensammler, seine Vermögensverhältnisse wurden als mittelmäßig bezeichnet. Die jüdische Gemeinde wuchs in Worpswede 1825 um eine weitere und am 24. Januar 1851 um zwei weitere Familien. Ende 1851 erwarb die Jüdische Gemeinde Scharmbeck vom Worpsweder Isaac Steckler eine Tora. 1885 lebten noch zwei der 30 steuerpflichtigen Gemeindemitglieder in Worpswede, 1897 waren es neun von insgesamt 145 Personen. 1927 war nur noch eines der 18 steuerpflichtigen Gemeindemitglieder in Worpswede ansässig. (Quelle: Obenaus H, 2005)
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Waakhausen

Waakhausen liegt süd-östlich der Hamme zwischen Osterholz-Scharmbeck und Worpswede. Die ursprünglich eigenständige Gemeinde gehört heute zur Einheitsgemeinde Worpswede im Landkreis Osterholz.

Das sog. „schwimmende Land von Waakhausen“ war im 19. Jh. überregional bekannt als eines der in Deutschland wenigen Flott tegar (»schwimmenden Beete«). Die untersten Torfschichten der durch Gräben unterteilten Moorflächen trockneten im Sommer aus und füllten sich im Laufe des Herbstes mit Wasser, welches dann im Winter gefror. Während der Frühjahrs-Überschwemmungen gerieten diese Moorflächen durch ihren Luft- und Eisgehalt ins Schwimmen und konnten zuweilen vertreiben.

Beschreibung des Bremer Bibliothekars Kohl um 1850 (zitiert nach Friedrich Kühlken: „Zwischen Niederweser und Niederelbe“, 2. Aufl. 1965, Verl H. Saade):

‚So lange das Wasser in den Häusern noch leidlich niedrig steht, machen die Bewohner für das Vieh im Stalle ein hohes Brettergerüst, auf das sie die Kühe wie auf eine Tribüne hinauftreiben. Zuweilen fahren sie mit einem großen Schiffe auch in die weite Haudiele hinein, binden es an einem Balken fest und bringen ihr Vieh hinauf. Auch für ihr Herdfeuer mitten im Hause bauen sie ein Brettergerüst, bedecken es mit Sand und zünden daruf dicht über dem Wasserspiegel die häusliche Flamme an. Sie selber schlafen und hausen auf dem Boden und steigen auf Leitern zu dem Feuerherde und Vieh in der Haushalle, die zu einem Wasserkeller geworden ist, hinab. Steigt das Wasser noch weiter, so retten sie alles über Stege und Brücken auf das schwimmende Land. Ein alter Mann erzählte, daß er sich während seines Lebens schon viermal auf diese Weise haben retten müssen.‘

Barkenhoff

Der Barkenhoff (plattdeutsch für Birkenhof) in Worpswede war vor 110 Jahren der Mittelpunkt der damals neu entstandenen Kunstszene am Weyerberg. Der Bremer Heinrich Vogeler, der sich 1894 als 22-jähriger der Künstlerkolonie um Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Hans am Ende angeschlossen hatte, kaufte die Bauernkate 1895 von seinem Erbe und lebte hier mit Unterbrechungen bis zum Verkauf an die Rote Hilfe im Jahr 1924. Zunächst baute Vogeler Barkenhoff und Grundstück zu einem Gesamtkunstwerk im Jugendstil um, in dem sich die Barkenhoff-Familie mit Rainer Maria Rilke und seiner Frau Clara Rilke-Westhoff, Otto Modersohn und seiner Frau Paula Modersohn-Becker, Paulas Schwester Milly, und den Vogelers sowie Vogelers Bruder Franz mit dessen Frau Philine allsonntäglich inszenierte. Zu den Besuchern zählten damals Richard Dehmel, Gerhart Hauptmann, Carl Hauptmann, Thomas Mann, der Gründer des Insel-Verlags Rudolf Alexander Schröder und Max Reinhardt. Die Rilkes, Modersohns und Vogelers heirateten 1901, doch bereits 1902 stellten sie nicht mehr als Gruppe aus und die Ehen zeigten erste Risse
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Große Kunstschau

Das Hoetger-Ensemble in Worpswede
Das Hoetger-Ensemble in Worpswede
Das 1924-27 erbaute Museum ist Teil eines vom Bildhauer Bernhard Hoetger entworfenen Ensembles aus Museum, Kaffee Worpswede („Cafe Verrückt„), einem Logierhaus für Künstler (heute Geschäftsstelle der Kulturstiftung Landkreis Osterholz) und Skulpturenpark (u. a. mit der ca. 1925 von Hoetger erschaffenen Figur Bonze des Humors, die den buddhistischen Mönch Budai darstellt). Die Anlage (vgl. Planungmodell) ist heute neben dem Barkenhoff und dem Haus im Schluh einer der Besuchermagneten Worpswedes.
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Neben einer Auswahl von Werken der sog Worpsweder Künstler im restaurierten alten Teil beherbergt das Museum (Webseite) in einem Anfang der 1970er-Jahre entstandenen Erweiterungsbau zeitgenössische Kunst und Sonderausstellungen, u. a. zum alljährlichen Kunstpreis des Landkreises Osterholz.
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Worpsweder Kunsthalle

Kunsthalle Worpswede
Worpsweder Kunsthalle
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Die Worpsweder Kunsthalle wurde 1919 von Friedrich Netzel als private Galerie errichtet. Bereits sein Vater, Buchbindermeister Friedrich Netzel, hatte den Worpsweder Künstlern seinen Laden als Ausstellungsraum zur Verfügung gestellt. Nach dem Tod des Galeriegründers führten zunächst ab 1945 seine Ehefrau und später ihr Sohn Friedrich (III., 1929-94) die Einrichtung weiter.

Nach dessen Tod wurde auf seinen Wunsch die Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel errichtet, um die reichhaltige Sammlung zu erhalten.

Im Rahmen umfangreicher Sanierungsmaßnahmen Worpsweder Kulturstätten 2009-2013 soll die Kunsthalle € 250.000 aus EU-Fördermitteln und Stiftungsgeldern erhalten.

Moornächte (Worpswede-Krimi)

Am 8. September 2009 erschien Moornächte: Ein Worpswede-Krimi von Helga Beyersdörfer. Das Taschenbuch aus dem Knaur-Verlag (€ 7.95) präsentiert die spannend geschriebene Geschichte des Engländers John Magnus, der als Reaktion auf die schlechten Arbeitsbedingungen für hiesige Ärzte nach vielen Jahren in Deutschland seine Hamburger Praxis aufgibt und nach England übersiedelt. Zum Abschied besucht er das Grab seines besten Freundes auf dem Friedhof der Worpsweder Zionskirche.

Geheimnisvolle anonyme Botschaften am Grab und später auch anderswo veranlassen ihn, die mysteriösen Umstände der Übersiedlung seines Freundes nach Worpswede sowie seines Todes zu recherchieren. Die Ereignisse dieser Tage führen ihn quer durch Worpswede und dessen Umgebung, wobei immer wieder auch die „alten Worpsweder Künstler“ rund um Modersohn und Vogeler eine gewichtige Rolle spielen. Die überaus interessante Mischung aus Kriminalroman und Lokalkolorit hat mir ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen bereitet.

… und ja, das Umschlagbild darf Ihnen bekannt vorkommen. Ich habe mich sehr gefreut, dass Autorin und Agentur an dem Foto Gefallen gefunden und es so „spannend“ aufbereitet haben.

Worpswede

Kunsthalle Worpswede
Kunsthalle Worpswede
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Worpswede ist eine Gemeinde im Landkreis Osterholz in Niedersachsen und liegt an der Hamme mitten im Teufelsmoor. Zur Einheitsgemeinde Worpswede mit knapp 9.500 Einwohnern gehören heute auch die früher eigenständigen Gemeinden Waakhausen, Überhamm, Schlußdorf, Mevenstedt, Neu Sankt Jürgen, Hüttenbusch und Ostersode. Das ehemalige Dorf Worpswede selbst liegt am Weyerberg, der mit einer Höhe von 54 m aus der sonst sehr flachen Umgebung der Flussniederungen von Hamme und Wümme sehr markant herausragt. Erste Besiedelungsspuren stammen aus der Bronzezeit. Als sog. Künstlerdorf mit den Spuren der 1889 gegründeten Künstlerkolonie Worpswede, einer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft von Künstlern, hat Worpswede heute eine überregionale Bedeutung als Kulturstätte und Ausflugsort.
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Schmales Wasser

Schmales Wasser - Planungsskizze Landkreis Osterholz
Planungsskizze Landkreis Osterholz
Das Schmale Wasser (Standort) ist ein künstliches Gewässer links der Hamme, das 2008-2009 im Zuge des GR-Projektes Hammeniederung im Bereich der sog. Worpsweder Pferdeweiden angelegt wurde. Als Pendant zum weiter flussabwärts rechts der Hamme gelegenen Breiten Wasser soll so der ursprüngliche Verlauf der begradigten Hamme als „naturnaher Lebensraum“ entwickelt werden.
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Umbeck

Die Umbeck ist ein linker Nebenfluss der Hamme und mündet etwas südlich der Teufelsmoorstraße an der 2008/2009 komplett erneuerten Pionierbrücke. Sie wurde 1786 zum Schiffahrtskanal begradigt und ausgebaut und stellte damals die wichtigste Verbindung der Moordörfer östlich des Weyerberges zur Hamme dar. Heute ist das Gewässer durch die intensive Landwirtschaft in ihrem Einzugsgebiet stark verschmutzt.

(Quelle: Landschaftsverband Stade)

Vogeler, Heinrich

Von den Begründern der Worpsweder Künstlerkolonie blieb Heinrich Vogeler (1872-1942) am längsten hier, bevor er 1932 nach Russland zog. Nach Angaben seiner Urenkelin Daniela Platz, die zusammen mit Großcousine Berit Müller die Pension Haus im Schluh betreibt, leben heute noch 14 Verwandte Vogelers in Worpswede. Unter ihnen auch Urenkel Carsten Platz, der u. a. als Torfschiffer agiert und mit seinem Vater den Jan Torf, einen Kräuterbitter mit Lokalkolorit, vermarktet.

Maribondo da Floresta

Die Stiftung Maribondo da Floresta (Webseite) des KLICK e.V. und der Familie Bienewald ist Träger mehrerer Einrichtungen im Landkreis Osterholz und in Bremen, in denen „in Leistung und Wahrnehmung beeinträchtigte Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren“ leben und arbeiten. Es sind Menschen mit Down Syndrom, Unfallopfer mit Schädel-Hirn Trauma, autistisch behinderte Frauen und Männer, Menschen mit Störungen der cerebralen Hirnfunktionen und Bewohner sowie Beschäftigte, die verhaltensauffällig und psychosozial geschädigt sind.

Einrichtungen:
Gasthaus Schamaika im Teufelsmoor an der Hamme
Mühlencafe in Osterholz-Scharmbeck in der Mühle von Rönn
Semkenhof in Waakhausen
Stiftungsdorf Wörpedahl
Bistro in der Faulenstr. (Bamberger Haus in Bremen)
Kantine im Amtsgericht Bremen
Maribondo-Bowling mit Bistrorant in der Bahnhofstr. 26-28 in Osterholz-Scharmbeck
Dorfladen Osterholz in der Bahnhofstr. 18 in Osterholz-Scharmbeck

Fernsehbericht „Das Dorf der ungeliebten Kinder“ (Radio Bremen, 27.12.2007 bei buten un binnen)
Fernsehbericht „Missbraucht“ (Radio Bremen, Montag, 1. Dezember 2008, 23.00-23.45 Uhr)

Fotos: Worpswede

Artikel dazu: Worpswede, Worpsweder Kunsthalle, Große Kunstschau, Heinrich Vogeler

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