IPED study

Reed MJ et al: Multi-centre Randomised Controlled Trial of a Smartphone-based Event Recorder Alongside Standard Care Versus Standard Care for Patients Presenting to the Emergency Department with Palpitations and Pre-syncope: The IPED (Investigation of Palpitations in the ED) study. EClinicalMedicine 8 (2019) 37-46
https://doi.org/10.1016/j.eclinm.2019.02.005

Hintergrund

Patienten mit Palpitationen und Beinahe-Synkope stellen sich häufig in der Notaufnahme vor, ohne dass der den Symptomen zugrundeliegende Herzrhythmus bei der ersten Vorstellung identifiziert werden kann. Diese Studie vergleicht die Erkennungsrate für den symptombegleitenden Rhythmus eines Smartphone-basierten Eventrecorders (AliveCor) in Kombination mit Standarddiagnostik versus alleiniger Standarddiagnostik für Patienten, die sich wegen Palpitationen oder Präsynkope in einer Notaufnahme vorstellen, ohne dass bei der Erstkonsultation dafür ein offensichtlicher Grund gefunden wurde.

Methoden

Multizentrische randomisierte kontrollierte Open-Label-Studie. Patienten im Alter ≥16 Jahren, die sich in einer der Notaufnahmen von zehn britischen Krankenhäusern vorstellten, wurden eingeschlossen. Die Teilnehmer wurden randomisiert entweder (a) der Interventionsgruppe; Standarddiagnostik plus Einsatz eines Smartphone-basierten Eventrecorders oder (b) der Kontrollgruppe; nur Standarddiagnostik zugeteilt. Primärer Endpunkt war die Detektion des symptomatischen Rhythmus nach 90 Tagen. Trial registration number NCT02783898 (ClinicalTrials.gov).

Ergebnisse

Von 1.635 Patienten zwischen Juli 2016 und Januar 2018 wurden 1.392 ausgeschlossen, am häufigsten wegen vorheriger diagnostischer EKG-Befunde (n=403) oder Konsultation außerhalb der Öffnungszeiten (n=509). 242 Patienten im Alter von durchschnittlich 39.6 Jahren wurden randomisiert der Interventionsgruppe (n=125) oder Kontrollgruppe (n=117) zugeteilt. Eine symptomatische Herzrhythmusstörung wurde innerhalb von 90 Tagen bei 69 (55.6%; 95% CI 46.9–64.4%) Studienteilnehmern in der Interventionsgruppe versus 11 (n = 116; 9.5%; 95% CI 4.2–14.8) in der Kontrollgruppe gefunden (RR 5.9, 95% CI 3.3–10.5; p < 0.0001). Die mittlere Zeit bis zur Dokumentation betrug in der Interventionsgruppe 9.5 Tage (SD 16.1, range 0–83) versus 42.9 Tage (SD 16.0, range 12–66; p < 0.0001) in der Kontrollgruppe. Die am häufigsten dokumentierten Rhythmen bei Symptomatik waren Sinusrhythmus, Sinustachykardie und Extrasystolen. Eine symptomatische Arrythmie wurde innerhalb von 90 Tagen bei 11 (n = 124; 8.9%; 95% CI 3.9–13.9%) Teilnehmern in der Interventionsgruppe versus 1 (n = 116; 0.9%; 95% CI 0.0–2.5%) in der Kontrollgruppe (RR 10.3, 95% CI 1.3–78.5; p = 0.006) dokumentiert.

Interpretation

Die Anwendung eines Smartphone-basierten Eventrecorders erhöht die Anzahl von Patienten, bei denen während ihrer Symptomatik ein EKG dokumentiert werden kann um mehr als das 5-fache auf mehr als 55 % innerhalb von 90 Tagen. Dieses sichere, nicht-invasive and einfach zu benutzende Device sollte als Bestandteil der Diagnostik für alle Patienten erwogen werden, die sich akut wegen unerklärte Palpitationen oder Präsynkope vorstellen.

The psychology of patient interaction with ‘smart’ personal medical devices is an emerging field, and better understanding of patient/device interaction is likely to be important in realising the potential benefits of new technologies.

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