Wagener, Martin

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Martin Wagener
Immer noch Erntefestumzug und immer noch regnete es Bindfäden, die man sogar auf dem Foto erkennt. Bürgermeister Martin Wagener war nach dem Landrat der zweite, der meinem vielleicht etwas merkwürdigen Ansinnen nach einem Porträt im Dauerregen nachgab. Ich finde, dass es sich gelohnt hat, vielen Dank für dein Gesicht in „meiner Sammlung“!

Martin Wagener ist seit über 30 Jahren politisch aktiv, seit 1986 im Stadtrat von Osterholz-Scharmbeck und zehn Jahre lang Vorsitzender der dortigen SPD-Fraktion. 2001 wurde er zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister der Nachkriegszeit gewählt und 2006 wiedergewählt.

Mielke, Jörg

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Dr. Jörg Mielke
Der Erntefest-Sonntag 2011 war ein guter Tag für die 999 Gesichter. Ich hatte schon Tage vorher die Hoffnung, anlässlich des Empfanges und Umzuges zum 144. Osterholzer Erntefest einige „Wunschkandidaten“ vor die Kamera zu bekommen. Dann regnete es fast den ganzen Tag in Strömen und ich konnte mir leicht resignierend schon nicht mehr recht vorstellen, überhaupt jemanden unter diesen Bedingungen für Porträtaufnahmen zu gewinnen. Es kam dann aber ganz anders, und ich mag die entstandenen Aufnahmen sehr.

Als ersten fragte ich unseren damaligen Landrat Dr. Jörg Mielke, der dem ergiebigen Dauerregen seit über einer Stunde auf dem offenen Wagen für die Ehrengäste des Erntefestkomitees trotzte und mit „I want Moor“-Baseballcap und Regenjacke vor dem Torfkahnsegel einen sehr fotogenen Eindruck machte. Dr. Mielke ist Jurist und war über 20 Jahren im und für den Landkreis tätig. 2004 wurde er zum ersten hauptamtlichen Landrat der Nachkriegszeit gewählt. 2011 wurde er mit über 85 % der abgegebenen Stimmen als Landrat wiedergewählt, dann aber 2013 von Niedersachsens frisch gewähltem Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) abgeworben. Am 19. Februar ernannte er ihn zum neuen Chef der Staatskanzlei in Hannover.

Ich danke dir, ohne deine spontane Zustimmung hätte ich nicht nur dieses, sondern auch das vorangehende und die folgenden Bilder nicht gemacht. Und damit eine Menge versäumt, finde ich!

Escherhausen, Brigitte

<<    #038 von 999 Gesichtern    >>
Brigitte Escherhausen

Ich traf Brigitte Escherhausen am Sonntag beim Erntefest, wie eigentlich jedes Jahr. Und ich durfte einen der seltenen ohne Regenschirm erträglichen Momente nutzen, um sie vor den vorbeiziehenden Festwagen im Hintergrund für die 999 Gesichter abzulichten. Danke!

Als wir 1999 nach Osterholz-Scharmbeck kamen, war Frau Escherhausen Bürgermeisterin und sehr präsent in der Lokalpresse. Wahrscheinlich war dies der Grund, warum ihr Gesicht für mich von Anfang an irgendwie mit der Region verknüpft war. Einige Jahre später lernten wir uns bei der ehrenamtlichen Hospizarbeit besser kennen und ich verstand auf Anhieb, warum sie als Bürgermeisterin so beliebt war. Während all der Jahre kommunalpolitischer Aktivität stand bei ihr das Menschliche und Persönliche ganz offenkundig im Vordergrund. Und das spürt man intensiv.

Mehr als 30 Jahre war sie im Stadtrat aktiv, 11 Jahre davon als Bürgermeisterin. Für die hiesige SPD war sie „Bürgermeisterin der Herzen“ und „das Herz der SPD der Stadt“, im Jahr 2006 mit der Willy-Brandt-Medaille geehrt, der höchsten Auszeichnung der deutschen Sozialdemokratie.

Unter Anderem für ihren Einsatz für die Familien von US-Soldaten zu Zeiten des sog. 2. Golfkrieges wurde sie 1992 mit dem Outstanding Civilian Service Award ausgezeichnet, einem der höchsten an Zivilisten vergebenen Orden der US Army. Als die Kampftruppen der in Garlstedt stationierten 2nd Armored Division (Forward) Ende 1991 innerhalb weniger Tage in die Golfregion verlegt und dort später auch in Kampfhandlungen involviert waren, engagierte sie sich auch persönlich sehr für die verbliebenen Angehörigen der 3.500 im Nahen Osten eingesetzten Soldaten.

Aron, Wilhelm

Wilhelm Aron (9.1.1895-2.1.1973) war neben seinen „halbjüdischen“ Kindern Annelie und Willi der einzige Jude aus Osterholz-Scharmbeck, der nach der Vertreibung und Vernichtung der Juden unter nationalsozialistischer Herrschaft an seinen Heimatort zurückkehrte. Er engagierte sich danach viele Jahre in Partei und Gewerkschaft sowie bei der Feuerwehr, der AOK, im Stadtrat und beim VSK, der ihn 1962 zum Ehrenmitglied machte.

Am 10.11.1938, dem Tag nach der sog. Reichspogromnacht und dem Brand der Scharmbecker Synagoge wurde Aron (damals wohnhaft Auf dem Kamp 14) wie alle Juden im Alter von 20 bis 60 Jahren in „Schutzhaft“ genommen und mehrere Tage in Lesum festgehalten.

Am 2.4.1942 waren Wilhelm und sein Bruder Moritz die letzten beiden jüdischen Bewohner Osterholz-Scharmbecks, deren Haus somit als einziges unter die neue Kennzeichnungspflicht jüdischer Wohnungen fiel. Drei Monate später, am 23.7.1942, wurde Moritz im Alter von 69 Jahren in das Lager Theresienstadt deportiert und dort oder in den Gaskammern von Auschwitz hingerichtet.

Wilhelm Aron wurde im September 1944 zusammen mit Tochter Annelie und Sohn Willi (geb. 1918) von der Gestapo verhaftet. Annelie kam zunächst in ein Arbeits- und Erziehungslager nach Oldenburg, im November dann als Zwangsarbeiterin zur Fa. Krupp nach Oslebshausen. Später musste sie im zerstörten Bremen in einem Aufräumkommando Trümmer beseitigen, wobei ihr als „Halbjüdin“ der Zutritt zu den Bunkern bei Bombenalarm verwehrt war. Nach dem Krieg kehrte sie nach Osterholz-Scharmbeck zurück, 1950 engagierte sie sich als Kassiererin in der 1947 gegründeten Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN.

Willi und sein Vater wurden in das Lager Farge gebracht, wo zeitweise bis zu 12.000 Häftlinge und Zwangsarbeiter für den Bau des U-Boot-Bunkers Valentin zusammengepfercht waren. Vater Wilhelm wurde etwa vier Wochen später nach Wesermünde (Bremerhaven) verlegt und musste als gelernter Tischler Reparaturarbeiten durchführen.

Ende März oder Anfang April 1945 wurde Wilhelm mit acht weiteren jüdischen „Mischehepartnern“ mit dem Deportationstransport VI/11 ins KZ Theresienstadt deportiert, nachdem ihr bisheriger Schutz Mitte Januar 1945 aufgehoben worden war und das Reichssicherheitshauptamt die Deportation nach Theresienstadt verfügt hatte. Die Gruppe erreicht Theresienstadt am 4. April als letzte „Judendeportation“ aus dem nordwestdeutschen Raum. Alle neun jüdischen Deportierten aus Wesermünde wurden am 8. Mai 1945 in Theresienstadt durch die Rote Armee befreit, Wilhelm kehrte nach dem Krieg nach Osterholz-Scharmbeck zurück. (Quelle: Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

Sohn Willi, der noch bis 1942 als Soldat in der deutschen Wehrmacht gedient hatte und dann als sog. Halbjude verstoßen worden war, hatte das „Glück“, in der Lagerküche eingesetzt zu werden. Nach einem halben Jahr wurde er in das Außenlager Eschershausen des KZ Buchenwald verlegt, aus dem er kurz vor Kriegsende entlassen wurde. Er kehrte nach Osterholz-Scharmbeck zurück und arbeitete nach dem Krieg zeitweise als Lkw-Fahrer für die US-Besatzungstruppen. (Quellen: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009 sowie: 1945 Kriegsende und Neubeginn. Eine Serie im Osterholzer Kreisblatt, M. Wilke u. N. Koch, 1996)

1945 wurde Aron von der amerikanischen Militärregierung zusammen mit u. a. Heinrich Horstmann, Drebelow und Biester in den „Zwölferausschuss“ berufen, der den ersten Landrat der Nachkriegszeit, den Sozialdemokraten August Lange, beraten sollte.

In der ehemaligen Synagoge seiner Gemeinde (Bahnhofstraße 105) richtete Aron ein Gewerkschaftsbüro ein. Im September 1945 konnte er nach vielen Verhandlungen mit dem US-Kommandanten die Zulassung eines neuen Sportvereins durchsetzen und lud zusammen mit August Schlüter sen. zur Gründungsversammlung des VSK (Verein für Sport- und Körperpflege e. V.) ein, die am 30.9.45 im Gewerkschaftshaus stattfand. Aron unterstützte auch die „Scharmbecker Speeldeel“ bei ihren Bemühungen, wieder aufzutreten. Als Sparte des VSK konnte sie 1946 ihr Premierenstück „Morgen geiht los“ aufführen. Angesichts der 1945/46 „schwierigen Situation einer sich weitgehend sich selbst überlassenen Jugend“ engagierte sich Aron zusammen mit dem Kreisjugendpastor Erwin Seeger und dem Kreisjugendpfleger Willi Nagel für eine neue Jugendfürsorge und machte seinen Einfluss bei den Besatzungsmächten für die Arbeit von Pfadfindern, „Falken“, „Jugendbund für entschiedenes Christentum“ und die „Offene Jugendarbeit“ geltend.

Aron trat wieder der SPD bei und war 1946-64 Mitglied des Stadtrates. Als Leiter des Gewerkschaftsbüros ging Aron (mittlerweile wohnhaft Auf dem Kamp 32) 1960 in den Ruhestand, die DGB-Ortsgruppe wählte ihn 1963 nach 50-jähriger Gewerkschaftsmitgliedschaft zum Ehrenvorsitzenden. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Im November 1963 (Quelle: Menkhoff) oder Anfang 1964 (Quelle: Otte) trat Aron zumindest im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der sog. Drebelow-Affäre aus der SPD aus. Die SPD verlor darauf hin ihre Mehrheit im Stadtrat und Aron führte sein Ratsmandat bis 1964 als unabhängiger Ratsherr weiter. Kurz vor seinem Tode lehnte die SPD-Fraktion 1972 den Antrag der CDU ab, die neue Sporthalle an der Langen Straße nach ihm zu benennen(Quelle: 1945 Kriegsende und Neubeginn. Eine Serie im Osterholzer Kreisblatt, M. Wilke u. N. Koch, 1996)

Schwenke, Stefan

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Stefan Schwenke
Stefan Schwenke ist Jurist und seit 2001 parteiloser Bürgermeister der Gemeinde Worpswede. Die Tatsache, dass er 2006 mit 73.6 % der Stimmen wiedergewählt wurde, sagt wohl genug über sein Engagement und die Akzeptanz desselben bei den anderen Worpswedern.

Als Bürgermeister und Geschäftsführer der Worpsweder Touristik- und Kulturmarketing GmbH war er natürlich auch bei der diesjährigen Torfkahn-Armada präsent, und das sehr zünftig in „Torfschiffer-Uniform“. Vielen Dank nach Worpswede, dass ich das für meine 999 Gesichter ausnutzen durfte!

Otte, Hans Jürgen

Hans Jürgen Otte (geb. 30.7.1921, gest. 5.7.2010) war Lehrer, Schulleiter, Lokalpolitiker und Chronist in Osterholz-Scharmbeck.

1940 ging Otte zur Luftwaffe, wurde in Russland abgeschossen und blieb bis 1947 in russischer Kriegsgefangenschaft. Nach Rückkehr und Studium wurde er Lehrer, leitete von 1963 bis 1971 die Findorffschule und war dann bis 1984 Rektor der Realschule in Osterholz-Scharmbeck. 1964-1981 saß er für die SPD im Stadtrat, viele Jahre als Vorsitzender der SPD-Fraktion und von 1965 bis 1974 als stellvertretender Bürgermeister.

1997 veröffentlichte Otte die Chronik „Vom Kaiserreich zur Bundesrepublik – 125 Jahre Sozialdemokratie in Osterholz-Scharmbeck“.

(Quelle: Osterholzer Kreisblatt 9.7.2010)

Cohen, Dr. Richard

Dr. Richard Cohen (1872-1938) war zu Beginn des 20. Jh. über 30 Jahre lang ein angesehener Arzt und Lokalpolitiker in Scharmbeck. Im Nationalsozialismus wurde er entrechtet und in den Freitod getrieben.

Richard wurde als siebentes Kind der Eheleute Meyer Cohen und Elise Cohen (geb. Hattendorf) geboren, die in der Hohetorstraße 14 (damals Nr. 51, gegenüber der Einmündung Neue Straße) einen Manufakturladen besaßen. Sein Vater war ein eingesessener Kaufmann in Osterholz, aktiv im Schützenverein und einer der Mitbegründer des Erntefestes. Vier von Richards Geschwistern starben im Kindesalter, sein ältester Bruder Alfred (1864-1942) übernahm das elterliche Geschäft in Osterholz und der zweitälteste Bruder Siegmund (1871-1939) den Manufakturladen Ehlen in der Bahnhofstraße 37.

Richard besuchte nach der jüdischen Elementarschule in der Bahnhofstraße eine höhere Schule in Bremen. Danach studierte er Medizin in Berlin und promovierte dort auch. Er ließ sich dann als Arzt in Ritterhude nieder, übernahm aber wenig später im Jahr 1899 die Praxis des verstorbenen Dr. Neander in Scharmbeck in der späteren Marktstraße 5.

Richard war deutsch und vaterländisch orientiert, flaggte bei öffentlichen Anlässen schwarz-weiß-rot und meldete sich im 1. Weltkrieg freiwillig. An der französischen Front diente er als Sanitätsrat und wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. 1917 wurde er in Scharmbeck zum Bürgervorsteher 2. Klasse gewählt und 1919 erlangte die Bürgerliche Liste mit dem Spitzenkandidaten Dr. Cohen bei der Wahl zur Scharmbecker Gemeindevertretung 9 von 15 Sitzen, Cohen wurde auch in den Kreistag gewählt. Als eine neue Ortsverfassung das Bürgervorsteherkollegium 1920 auf eine Ebene mit dem Magistrat hob, wählte es Cohen zu seinem Wortführer.

1938 wurde Dr. Cohen Berufsverbot erteilt, er starb am 8. April in Scharmbeck verarmt und seelisch gebrochen an den Folgen eines Suizids. Quellen: Menkhoff und Sterberegister

Scherf, Henning

Der renommierte Bremer Rechtsanwalt und SPD-Politiker Henning Scherf (*1938), von 1995 bis 2005 Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen, verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Osterholz-Scharmbeck.

Seine Familie wurde 1943 in der Bremer Neustadt ausgebombt und evakuiert. Bis 1948 lebte er mit den Eltern und fünf Geschwistern bei seinen Großeltern in der Teichstraße 6. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009) 1944 wurde er in der benachbarten Menckeschule eingeschult. (Quelle: 1945 Kriegsende und Neubeginn. Eine Serie im Osterholzer Kreisblatt, M. Wilke u. N. Koch, 1996)

Lange, August

August Lange
August Lange Quelle: Otte 1997
Heinrich Karl August Lange (geb. 20.2.1877 in Hildesheim, gest. 2.2.1959 in Osterholz-Scharmbeck) war ein angesehener sozialdemokratischer Politiker aus Pennigbüttel und später Osterholz-Scharmbeck.

Der in Hildesheim geborene Schiffszimmermann war 1903 in die SPD eingetreten und kam über Hamburg, Vegesack, Altenbeken und Bremen nach Pennigbüttel. Als kaiserlicher Maat hatte er im 1. Weltkrieg ein Bein verloren und wurde danach Zigarrenmacher. Er betrieb zunächst in Pennigbüttel und ab 1927 in Osterholz-Scharmbeck eine kleine Zigarrenfabrik und war Gemeindevorsteher in Pennigbüttel sowie Abgeordneter des Kreistages, 1929 dort SPD-Fraktionsvorsitzender. Anfang der 1930er Jahre wurde er bei der Amtssparkasse angestellt. Im Nationalsozialismus verlor er seine Ämter und seine berufliche Existenz, außerdem wurde er mehrfach verhaftet. Nach dem Verbot der SPD am 22. Juni 1933 wurde Lange mit seinen Parteigenossen August Meyer und Heinrich Horstmann am 26. Juni in „Schutzhaft“ genommen (Adresse seinerzeit Questraße 96). Vom 29. August bis zum 25. Oktober 1933 war er wegen „Hetzreden“ in Untersuchungshaft und wurde dann zu 3-monatiger Haft mit Anrechnung der U-Haft verurteilt. Im „Verbrecherkeller“ des Bahnhofshotels soll er Unwahrheiten über „führende Männer des neuen Staates“ verbreitet haben. Am 27. Juni 1937 wurde er, erneut gemeinsam mit Heinrich Horstmann und August Meyer, auf Anordnung des Bürgermeisters erneut in „Schutzhaft“ genommen.

Nach 1945 war Lange im Stadtrat und Kreistag aktiv und wurde 1945 noch von den US-amerikanischen Besatzern als erster Nachkriegs-Landrat eingesetzt. Vom diesem Posten trat er im März 1946 aus gesundheitlichen Gründen zurück.

1954 wurde Lange zum 1. stellvertretenden Landrat gewählt. Im Februar 1957 legte er aus Altersgründen sein Kreistagsmandat nieder und am 2. Februar 1959 starb er im Alter von 81 Jahren in der Bremer Str. 8 (Quellen: Otte 1997, Menkhoff 2004 und 2009, Weserkurier 14.12.1954, 13.02.1957 , 3.2.1959 und Osterholzer Kreisblatt 30.9.1972)

Rönn, Albertus von

„Der Alte aus der Mühle“ lebte 1867-1958 und genoss in Osterholz-Scharmbeck hohes Ansehen. Albertus von Rönn stammt aus einer alten Müllerfamilie, bereits sein Großvater Martin Hinrich von Rönn (1788-1841) und sein Vater Christian Wilhelm von Rönn (1831-1911) übten dieses Handwerk aus. Albertus wurde 1867 in Cadenberge geboren und wurde zunächst Kaufmann. 1895 übernahm er die Windmühle in Scharmbeck von seinem verstorbenen älteren Bruder Wilhelm von Rönn (1663-1895), der diese 7 Jahre zuvor gekauft hatte. 1910 wurde er Müllermeister. (Quelle: Chronik der Familie von Rönn)

1908 wurde Albertus in Scharmbeck zum Bürgervorsteher 3. Klasse, 1909 in den Magistrat, 1910 zum 1. Ratsherrn und 1929 zum Landtagsabgeordneten in Hannover gewählt. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band 1).

Anlässlich seines 90sten Geburtstages erhielt Albertus 1957 das Bundesverdienstkreuz, überreicht vom Regierungspräsidenten im Namen des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss. 1958 starb Albertus von Rönn in seinem 91. Lebensjahr.

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