Wagener, Martin

<<    #040 von 999 Gesichtern    >>

Martin Wagener
Immer noch Erntefestumzug und immer noch regnete es Bindfäden, die man sogar auf dem Foto erkennt. Bürgermeister Martin Wagener war nach dem Landrat der zweite, der meinem vielleicht etwas merkwürdigen Ansinnen nach einem Porträt im Dauerregen nachgab. Ich finde, dass es sich gelohnt hat, vielen Dank für dein Gesicht in „meiner Sammlung“!

Martin Wagener ist seit über 30 Jahren politisch aktiv, seit 1986 im Stadtrat von Osterholz-Scharmbeck und zehn Jahre lang Vorsitzender der dortigen SPD-Fraktion. 2001 wurde er zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister der Nachkriegszeit gewählt und 2006 wiedergewählt.

Mielke, Jörg

<<    #039 von 999 Gesichtern    >>

Dr. Jörg Mielke
Der Erntefest-Sonntag 2011 war ein guter Tag für die 999 Gesichter. Ich hatte schon Tage vorher die Hoffnung, anlässlich des Empfanges und Umzuges zum 144. Osterholzer Erntefest einige „Wunschkandidaten“ vor die Kamera zu bekommen. Dann regnete es fast den ganzen Tag in Strömen und ich konnte mir leicht resignierend schon nicht mehr recht vorstellen, überhaupt jemanden unter diesen Bedingungen für Porträtaufnahmen zu gewinnen. Es kam dann aber ganz anders, und ich mag die entstandenen Aufnahmen sehr.

Als ersten fragte ich unseren damaligen Landrat Dr. Jörg Mielke, der dem ergiebigen Dauerregen seit über einer Stunde auf dem offenen Wagen für die Ehrengäste des Erntefestkomitees trotzte und mit „I want Moor“-Baseballcap und Regenjacke vor dem Torfkahnsegel einen sehr fotogenen Eindruck machte. Dr. Mielke ist Jurist und war über 20 Jahren im und für den Landkreis tätig. 2004 wurde er zum ersten hauptamtlichen Landrat der Nachkriegszeit gewählt. 2011 wurde er mit über 85 % der abgegebenen Stimmen als Landrat wiedergewählt, dann aber 2013 von Niedersachsens frisch gewähltem Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) abgeworben. Am 19. Februar ernannte er ihn zum neuen Chef der Staatskanzlei in Hannover.

Ich danke dir, ohne deine spontane Zustimmung hätte ich nicht nur dieses, sondern auch das vorangehende und die folgenden Bilder nicht gemacht. Und damit eine Menge versäumt, finde ich!

Escherhausen, Brigitte

<<    #038 von 999 Gesichtern    >>
Brigitte Escherhausen

Ich traf Brigitte Escherhausen am Sonntag beim Erntefest, wie eigentlich jedes Jahr. Und ich durfte einen der seltenen ohne Regenschirm erträglichen Momente nutzen, um sie vor den vorbeiziehenden Festwagen im Hintergrund für die 999 Gesichter abzulichten. Danke!

Als wir 1999 nach Osterholz-Scharmbeck kamen, war Frau Escherhausen Bürgermeisterin und sehr präsent in der Lokalpresse. Wahrscheinlich war dies der Grund, warum ihr Gesicht für mich von Anfang an irgendwie mit der Region verknüpft war. Einige Jahre später lernten wir uns bei der ehrenamtlichen Hospizarbeit besser kennen und ich verstand auf Anhieb, warum sie als Bürgermeisterin so beliebt war. Während all der Jahre kommunalpolitischer Aktivität stand bei ihr das Menschliche und Persönliche ganz offenkundig im Vordergrund. Und das spürt man intensiv.

Mehr als 30 Jahre war sie im Stadtrat aktiv, 11 Jahre davon als Bürgermeisterin. Für die hiesige SPD war sie „Bürgermeisterin der Herzen“ und „das Herz der SPD der Stadt“, im Jahr 2006 mit der Willy-Brandt-Medaille geehrt, der höchsten Auszeichnung der deutschen Sozialdemokratie.

Unter Anderem für ihren Einsatz für die Familien von US-Soldaten zu Zeiten des sog. 2. Golfkrieges wurde sie 1992 mit dem Outstanding Civilian Service Award ausgezeichnet, einem der höchsten an Zivilisten vergebenen Orden der US Army. Als die Kampftruppen der in Garlstedt stationierten 2nd Armored Division (Forward) Ende 1991 innerhalb weniger Tage in die Golfregion verlegt und dort später auch in Kampfhandlungen involviert waren, engagierte sie sich auch persönlich sehr für die verbliebenen Angehörigen der 3.500 im Nahen Osten eingesetzten Soldaten.

Raschka, Claudia

<<    #037 von 999 Gesichtern    >>

Dr. Claudia Raschka
Nachdem ich grad meine eigene Hausärztin vorstellen durfte, bestand Paul darauf, auch seine bei den 999 Gesichtern zu finden. Und mit seiner charmanten Art gelang es ihm tatsächlich, mit Dr. Claudia Raschka einen Termin zum shooting zu verabreden.

Wir kennen Claudia und ihren Mann Thomas erst zwei Jahre, haben uns über gemeinsame Freunde auf einer Torfkahnfahrt von Worpswede nach OHZ kennengelernt. Eigentlich komisch, dass wir uns erst so spät gefunden haben, wo wir doch eine ganze Reihe gemeinsamer Freunde haben und zudem ein Steckenpferd teilen: interessante Geschichten über Land & Leute hier. Umso netter, jetzt befreundet zu sein. Claudia und Thomas betreiben eine Tierarztpraxis in Osterholz-Scharmbeck.

Anja Heuser

<<    #036 von 999 Gesichtern    >>
Anja Heuser

In meinem letzten Urlaub traf ich meine Hausärztin Anja Heuser bei Sonnenuntergang am Grienericksee in Rheinsberg. Kein Zufall natürlich, der gleiche Nachname auch nicht. Dieses Bild mit dem aus meiner Sicht sehr typischen Gesichtsausdruck durfte ich jetzt auch für die 999 Gesichter verwenden, nachdem zwei andere zuvor bereits „durchgefallen“ waren. Danke, Anja, ich nutze diese Chance sehr gerne. Wenn auch mit dem „Urlaubs-Zoom“, vergleichsweise moderater Blende 4 und nicht in OHZ aufgenommen, passt es doch gut in meine Serie.

Anja ist Allgemeinmedizinerin und praktiziert seit fünf Jahren am Scharmbecker Marktplatz (Webseite), zusammen mit den Kollegen Uwe Böttjer und Horst Weidenhöfer. Sie ist das Beste, was ich habe.

Mackenberg, Jan

<<    #034 von 999 Gesichtern    >>

Jan Mackenberg
Gesichtermäßig betrachtet war vorgestern ein guter Tag. Die Kulturmühle hat mir gleich zu vier neuen Porträts verholfen und eigentlich hätten es gut und gerne fünfzehn sein können. Mindestens so viele nette Mitmenschen mit sehenswerten Gesichtern traf ich dort, aber zur Fließbandarbeit sollen die 999 Gesichter ja nun nicht ausarten. Also habe ich auch nicht allen mit der Kamera vor der Nase rumgefuchtelt.

Jan Mackenberg aber, das wusste ich von gemeinsamen Freunden, kannte die 999 Gesichter schon und war auf öffentliches Interesse nicht unvorbreitet, hatte er doch als Vorstandsmitglied der Volksbank eG Osterholz-Scharmbeck und damit des Kulturmühlen-Sponsors an diesem Abend die Begrüßung übernommen. Ich musste also nicht erst zu langen Erklärungen ausholen und durfte unkompliziert drauflosknipsen. Danke für’s Mitmachen, Jan! Als hier aufgewachsener Sohn des ehemaligen Stadtdirektors und 1. Vorsitzender des größten Sportvereins am Ort gehörst du ganz ohne Zweifel zu den Menschen, die unserer Region ein Gesicht geben.

Leßmann, Martin

<<    #033 von 999 Gesichtern    >>

Martin Leßmann
Am Mittwoch war wieder einmal der Bremer Schauspieler Martin Leßmann in der Mühle von Rönn zu Gast, vielen u. a. bekannt als die Stimme des Kasimir aus Hallo Spencer. Und wieder einmal war es entzückend. Ich weiß nicht, mit welchem Adjektiv ich das besser beschreiben könnte, ich war jedenfalls sehr angenehm unterhalten, vielfach köstlich amüsiert und immer wieder auch berührt. Wie schön es sein kann, einem Profi zuzuschauen und zuzuhören, der nur mit Gesten, Sprache und Geräuschen mehr Gefühl erzeugt als die Mehrzahl gängiger Seriendarsteller mit aufwändiger Filmmusik und einem Haufen special effects.

Dieses Jahr wurden wir übrigens Zeuge des Erzählkabinetts „Morgenstern am Abend“ zum 140. Geburtstag von Christian Morgenstern. Ich hatte bereits im vergangenen Jahr bei der Kulturmühlen-Auftaktveranstaltung das Vergnügen, ein paar Bilder von Herrn Leßmann bei seiner Wilhelm-Busch-Lesung machen zu können. Richtig gefreut hat mich, dass er selbst sie auch mochte und einige davon für Werbezwecke verwenden wollte. Insofern fiel es mir bei der gestrigen Veranstaltung leichter, ihn wegen erneuter Fotos anzusprechen. Und ich durfte … vielen Dank, Herr Leßmann!

Dieses Bild von Herrn Leßmann im Gespräch mit „Kulturmühlen-Vordenker“ (und Komparsen!) Paul Mahrt vor der Aufführung lässt bereits ahnen, wie lebendig und ausdrucksstark der dann folgende Auftritt ausfiel, finde ich …

Aron, Wilhelm

Wilhelm Aron (9.1.1895-2.1.1973) war neben seinen „halbjüdischen“ Kindern Annelie und Willi der einzige Jude aus Osterholz-Scharmbeck, der nach der Vertreibung und Vernichtung der Juden unter nationalsozialistischer Herrschaft an seinen Heimatort zurückkehrte. Er engagierte sich danach viele Jahre in Partei und Gewerkschaft sowie bei der Feuerwehr, der AOK, im Stadtrat und beim VSK, der ihn 1962 zum Ehrenmitglied machte.

Am 10.11.1938, dem Tag nach der sog. Reichspogromnacht und dem Brand der Scharmbecker Synagoge wurde Aron (damals wohnhaft Auf dem Kamp 14) wie alle Juden im Alter von 20 bis 60 Jahren in „Schutzhaft“ genommen und mehrere Tage in Lesum festgehalten.

Am 2.4.1942 waren Wilhelm und sein Bruder Moritz die letzten beiden jüdischen Bewohner Osterholz-Scharmbecks, deren Haus somit als einziges unter die neue Kennzeichnungspflicht jüdischer Wohnungen fiel. Drei Monate später, am 23.7.1942, wurde Moritz im Alter von 69 Jahren in das Lager Theresienstadt deportiert und dort oder in den Gaskammern von Auschwitz hingerichtet.

Wilhelm Aron wurde im September 1944 zusammen mit Tochter Annelie und Sohn Willi (geb. 1918) von der Gestapo verhaftet. Annelie kam zunächst in ein Arbeits- und Erziehungslager nach Oldenburg, im November dann als Zwangsarbeiterin zur Fa. Krupp nach Oslebshausen. Später musste sie im zerstörten Bremen in einem Aufräumkommando Trümmer beseitigen, wobei ihr als „Halbjüdin“ der Zutritt zu den Bunkern bei Bombenalarm verwehrt war. Nach dem Krieg kehrte sie nach Osterholz-Scharmbeck zurück, 1950 engagierte sie sich als Kassiererin in der 1947 gegründeten Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN.

Willi und sein Vater wurden in das Lager Farge gebracht, wo zeitweise bis zu 12.000 Häftlinge und Zwangsarbeiter für den Bau des U-Boot-Bunkers Valentin zusammengepfercht waren. Vater Wilhelm wurde etwa vier Wochen später nach Wesermünde (Bremerhaven) verlegt und musste als gelernter Tischler Reparaturarbeiten durchführen.

Ende März oder Anfang April 1945 wurde Wilhelm mit acht weiteren jüdischen „Mischehepartnern“ mit dem Deportationstransport VI/11 ins KZ Theresienstadt deportiert, nachdem ihr bisheriger Schutz Mitte Januar 1945 aufgehoben worden war und das Reichssicherheitshauptamt die Deportation nach Theresienstadt verfügt hatte. Die Gruppe erreicht Theresienstadt am 4. April als letzte „Judendeportation“ aus dem nordwestdeutschen Raum. Alle neun jüdischen Deportierten aus Wesermünde wurden am 8. Mai 1945 in Theresienstadt durch die Rote Armee befreit, Wilhelm kehrte nach dem Krieg nach Osterholz-Scharmbeck zurück. (Quelle: Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

Sohn Willi, der noch bis 1942 als Soldat in der deutschen Wehrmacht gedient hatte und dann als sog. Halbjude verstoßen worden war, hatte das „Glück“, in der Lagerküche eingesetzt zu werden. Nach einem halben Jahr wurde er in das Außenlager Eschershausen des KZ Buchenwald verlegt, aus dem er kurz vor Kriegsende entlassen wurde. Er kehrte nach Osterholz-Scharmbeck zurück und arbeitete nach dem Krieg zeitweise als Lkw-Fahrer für die US-Besatzungstruppen. (Quellen: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009 sowie: 1945 Kriegsende und Neubeginn. Eine Serie im Osterholzer Kreisblatt, M. Wilke u. N. Koch, 1996)

1945 wurde Aron von der amerikanischen Militärregierung zusammen mit u. a. Heinrich Horstmann, Drebelow und Biester in den „Zwölferausschuss“ berufen, der den ersten Landrat der Nachkriegszeit, den Sozialdemokraten August Lange, beraten sollte.

In der ehemaligen Synagoge seiner Gemeinde (Bahnhofstraße 105) richtete Aron ein Gewerkschaftsbüro ein. Im September 1945 konnte er nach vielen Verhandlungen mit dem US-Kommandanten die Zulassung eines neuen Sportvereins durchsetzen und lud zusammen mit August Schlüter sen. zur Gründungsversammlung des VSK (Verein für Sport- und Körperpflege e. V.) ein, die am 30.9.45 im Gewerkschaftshaus stattfand. Aron unterstützte auch die „Scharmbecker Speeldeel“ bei ihren Bemühungen, wieder aufzutreten. Als Sparte des VSK konnte sie 1946 ihr Premierenstück „Morgen geiht los“ aufführen. Angesichts der 1945/46 „schwierigen Situation einer sich weitgehend sich selbst überlassenen Jugend“ engagierte sich Aron zusammen mit dem Kreisjugendpastor Erwin Seeger und dem Kreisjugendpfleger Willi Nagel für eine neue Jugendfürsorge und machte seinen Einfluss bei den Besatzungsmächten für die Arbeit von Pfadfindern, „Falken“, „Jugendbund für entschiedenes Christentum“ und die „Offene Jugendarbeit“ geltend.

Aron trat wieder der SPD bei und war 1946-64 Mitglied des Stadtrates. Als Leiter des Gewerkschaftsbüros ging Aron (mittlerweile wohnhaft Auf dem Kamp 32) 1960 in den Ruhestand, die DGB-Ortsgruppe wählte ihn 1963 nach 50-jähriger Gewerkschaftsmitgliedschaft zum Ehrenvorsitzenden. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Im November 1963 (Quelle: Menkhoff) oder Anfang 1964 (Quelle: Otte) trat Aron zumindest im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der sog. Drebelow-Affäre aus der SPD aus. Die SPD verlor darauf hin ihre Mehrheit im Stadtrat und Aron führte sein Ratsmandat bis 1964 als unabhängiger Ratsherr weiter. Kurz vor seinem Tode lehnte die SPD-Fraktion 1972 den Antrag der CDU ab, die neue Sporthalle an der Langen Straße nach ihm zu benennen(Quelle: 1945 Kriegsende und Neubeginn. Eine Serie im Osterholzer Kreisblatt, M. Wilke u. N. Koch, 1996)

Gartmann, Sabine

<<    #032 von 999 Gesichtern    >>

Sabine Gartmann
Sabine Gartmann betreibt mit ihrer Schwester Ute die Buchhandlung Schatulle in der Bahnhofstraße in Scharmbeck, nach insgesamt zwei Umzügen seit 2003 im ehemaligen Hiller-Haus Nr. 98.

Wir kennen Sabine ebenso wie ihre Schwester schon einige Jahre. Anfangs waren wir einfach nur angetan von ihrer sehr sachdienlichen Beratung beim Erwerb von Jugendliteratur, mit der wir jahrelang unsere Nichten und Neffen zu Geburtstagen und Weihnachten gequälterfreut haben. Später stellten wir mit Hilfe gemeinsamer Freunde fest, dass uns weit mehr als nur Cornelia Funke miteinander verbindet. Dem Frankreich-Kenner mag das Bild bereits als Hinweis gedient haben, dass die gemeinsamen Interessen mittlerweile deutlich über die Hammeniederung hinaus reichen. Es zeigt übrigens Sabine bei einer improvisierten Lesung umstrittener zeitgenössischer Literatur in Gebärdensprache am Originalschauplatz (ich meine, es war die Szene, in der Sophie die Fibonacci-Folge entschlüsselt … oder so ähnlich).

Die Pyramide im Hintergrund steht dir übrigens mindestens so gut wie den Reisbauern der Sonnenhut, Sabine. Mich wird das Bild deswegen immer auch an die Berichte von eurer Fahrradreise durch China und Vietnam erinnern. Und natürlich an Paris, war klasse!!

Schilling, Christian

<<    #031 von 999 Gesichtern    >>

Christian Schilling
Wenn ich gestern unter dem letzten Porträt beschrieben habe, wie ich fast jeden Sonntag Bäckermeister Schilling am Kippfenster der Backstube sehe, dann ist das nicht ganz eindeutig, fällt mir gerade auf. Häufig ist es nämlich auch Christian Schilling, der „Junior“, der die Kundschaft durch das offene Fenster begrüßt. Und oft sind es auch beide, so wie gestern. Und so gehört er ebenso wie sein Vater zu den Fixpunkten meines Wochenendgefühls und ich bin froh, dass ich meine Nase samt Kamera durchs Fenster in die Bachstube schieben und dieses Foto machen durfte.

Und um es perfekt zu machen, gab’s noch eine Palette des weit über die Landkreisgrenzen hinaus berühmten Butterkuchens „zum Kaffee am Nachmittag“, vielen Dank!

999 Gesichter: Tagebuch

Februar 2011, Zeit für was Neues. Tristes Schmuddelwetter, dieses Foto und das Projekt 365 Porträts von Markus Schwarze motivieren mich, mich auf die Menschen in meiner Umgebung zu konzentrieren. Also will ich versuchen, möglichst viele Einheimische, Zugereiste und Besucher zu porträtieren, die unserer Region ein Gesicht geben. Das Projekt wird langsam vorangehen, weil ich es nicht gewöhnt bin, fremde Menschen anzusprechen und für ein Foto zu gewinnen. Mal sehen …
„999 Gesichter: Tagebuch“ weiterlesen

Schilling, Hans Martin

<<    #030 von 999 Gesichtern    >>

Hans Martin Schilling

Das werden jetzt nur Insider verstehen, aber dieses Bild ist ganz einfach Kult!

Allen anderen erkläre ich es gerne: Bäckermeister Hans Schilling betreibt mit fast der ganzen Familie die Bäckerei und Konditorei Schilling an der Koppelstraße, seit 1984 mit einer Filiale in dem Wohn- und Geschäftshaus Ecke Bahnhofstraße/Lange Straße. Seit nunmehr fast 12 Jahren sehe ich fast jeden Sonntag genau dieses Bild: Herr Schilling schaut interessiert durch das angekippte Fenster der Backstube auf den Parkplatz und, sofern nicht handwerklich abgelenkt, grüßt die über den Parkplatz Ankommenden (ohne Brötchentüte) oder Heimgehenden (mit Brötchentüte). Dieses Bild von Bäckermeister Schilling hinter dem Kippfenster hat sich bei mir quasi in der Sehrinde eingebrannt und es ist untrennbar mit dem „Sonntags-morgens-bei-Schilling-Brötchen-holen“-Ritual verbunden. Und so wie mir geht es vielen Anderen, teilweise seit Jahrzehnten. Immer wenn ich in den letzten Wochen über meine 999 Gesichter und noch geplante Porträts schwadroniertgeplaudert habe, kam genau diese Szene zur Sprache. Und die einhellige Antwort war immer „genau, das musst du unbedingt machen, das ist so dermaßen typisch …“. Deshalb bin ich sehr froh (und dankbar, Herr Schilling!), dass ich genau das heute realisieren konnte.

An diesem Bild ist darüber hinaus zweierlei berichtenswert: Erstens habe ich es fast bis in jedes Detail seit Wochen in Gedanken so mit mir herumgetragen, wie ich es heute fotografisch und mittels Bildbearbeitung auch umgesetzt habe. Das gelingt mir in letzter Zeit immer häufiger und freut mich. Zweitens ist dieses Bild das Erste, welches ich mit Lightroom (und sogar nur mit Lightroom) bearbeitet habe. Dazu später mehr.

Böhnke, Jörg

<<    #029 von 999 Gesichtern    >>

Jörg Böhnke
Der Fischerhuder Koch Jörg O. Böhnke ist Küchenchef in Tietjenshütte. Gemeinsam mit Kerstin Benecke leitet er die im März 2010 wieder eröffnete Traditionsgaststätte an der Hamme und ist Geschäftsführer des Betreibers T & H Restaurant GmbH. Telefonisch kannten wir uns schon, weil wir im vergangenen Jahr wegen einiger Fotos für die Webseite des Restaurants telefoniert hatten. Gestern habe ich ihn auch persönlich kennengelernt. Nachdem wir gemeinsam mit Besitzerin Meike Hollenbeck in der noch fast ganz neuen und sehr geschmackvoll eingerichteten Findorffdiele über Torfkahnbilder geplaudert hatten, durfte ich noch ein paar Fotos in „seinem Reich“ machen.

Mit diesem Bild hat das Hochformat Premiere bei den 999 Gesichtern. In letzter Zeit versuche ich häufiger, mit dem (weiterhin möglichst unscharfen) Hintergrund einen Bezug zum Porträtierten herzustellen. Da bot sich beim Maître de Cuisine natürlich die Küche an und die wiederum gab im Hochformat viel mehr her …

Said

<<    #028 von 999 Gesichtern    >>

Said
Said war vor drei Tagen neben Aladin und Bisar der Dritte im Bunde, der spontan zum Mitmachen bereit war. Nochmals vielen Dank euch!

Das 85er Sigma ist gerade (mal wieder) zu meinem Lieblingsobjektiv avanciert. Die Abbildungsqualität bei Offenblende 1.4 beeindruckt mich schon sehr und das Bokeh mag ich auch bei strahlender Frühlingssonne.

Bisar

<<    #027 von 999 Gesichtern    >>

Bisar
Auch Bisar gehörte zu der Gruppe junger Männer, die ich am Mittwoch Hinter der Wurth traf. Zum wiederholten Mal hatte ich durch die 999 Gesichter eine Gelegenheit, mit Fremden ins Gespräch zu kommen. War nett, mit euch zu plaudern, Jungs! … und ich hoffe, dass euch die Fotos gefallen.

Aladin

<<    #026 von 999 Gesichtern    >>

Aladin
Auf dem Weg zum Marktplatz stieß ich gestern auf Aladin und einige seiner Freunde. Genauer gesagt: sie stießen auf mich, und das war eine Premiere für meine 999 Gesichter. Ich ging vielleicht fünf Meter vor ihnen und angesichts der auf dem Rücken baumelnden Kamera kicherten sie irgendwas von „Paparazzi“ und „Sie können ja mal ein Foto von uns machen…“. Da sie einen sehr fotogenen Eindruck machten, hielt ich an und erläuterte ihnen mein Fotoprojekt. Und ich durfte sie tatsächlich dafür aufnehmen, was sich sehr gelohnt hat, wie ich finde. Vielen Dank!

Stehnke, Jan

<<    #025 von 999 Gesichtern    >>

Jan Stehnke
Dieses Porträt entstand ebenfalls bereits beim Osterfeuer bei Melchershütte, durch einen Kongressbesuch bin ich erst jetzt dazu gekommen, es gebührend zu würdigen. Danke, Jan!

Der Name Stehnke begegnete uns bereits in den allerersten Tagen in Osterholz-Scharmbeck und er begleitet den aufmerksamen Beobachter hier auf Schritt und Tritt. Jan aka Dipl.-Ing. Johann Gottfried Stehnke ist in mittlerweile 5. Generation Geschäftsführer der Gottfried Stehnke Bauunternehmung GmbH & Co. KG, dem traditionsreichsten noch bestehenden Großunternehmen am Ort und in der Region. Das Familienunternehmen wurde 1868 vom Maurermeister Gottfried Stehnke in der Koppelstraße 174 (heute Nr. 28 oder 31) gegründet und war an der Errichtung unzähliger Häuser und Bauwerke im ganzen Landkreis maßgeblich beteiligt.

Tscheu, Marcus

<<    #024 von 999 Gesichtern    >>

Marcus Tscheu
Unter den vielen netten Leuten, die wir Samstag beim Osterfeuer getroffen haben, war auch Marcus. Das war gut so, denn Marcus kann nicht nur 10.000 m in weniger als 54 Minuten rennen, sondern mit dem Licht seiner tragbaren Telefonzelle auch entscheidende Abschnitte des Teufelsmoores erhellen. Was wesentlich dazu beitrug, dass ich den nach dem dritten Moorbier verdaddelten aus unerklärlichen Gründen verlegten Objektivdeckel meines derzeitigen Lieblingsobjektives wiederfand. Danke Marcus!

Marcus ist Abteilungsdirektor Vertriebssteuerung bei der Kreissparkasse Osterholz.

Tscheu, Linda

<<    #023 von 999 Gesichtern    >>

Linda Tscheu
Linda sehr lebendig unter Menschen, hier beim Osterfeuer bei Melchers Hütte. Für mich eine charakteristische Szene, denn so kenne ich sie schon seit Jahren. Immer, wenn irgendwo was los war, traf ich auch „Frau Müller“, damals noch Marketingleiterin der Kreissparkasse Osterholz. Sie kümmerte sich um Vieles, kannte jeden und jeder kannte sie. Seit die Diplom-Betriebswirtin ihre Brötchen als Geschäftsführerin auswärts verdient, treffen wir sie erfreulicherweise nicht weniger oft, aber eben privat. Gerne zum Beispiel hier, manchmal auch hier oder dort.

Geblieben ist eindeutig das Kümmern, sei es um Freunde oder die Zukunft der Innenstadt. Letztere liegt ihr nicht zuletzt deshalb am Herzen, weil sie als geborene Buschmann in mittlerweile fünfter Generation im Herzen von Scharmbeck aufgewachsen ist.

Hochhard, Renate

<<    #021 von 999 Gesichtern    >>

Renate Hochhard
Renate Hochhard betreibt zusammen mit ihrer Freundin Gabi Anna Müller das Atelier Kunst & Druck Worpswede. Kennengelernt habe ich sie beim Start der Torfkahn-Armada, an der sie in der nachempfundenen Tracht einer Teufelsmoor-Bäuerin aus dem 19. Jh. auf einem Worpsweder Torfkahn teilnahm.

Die zum Teil sehr aufwändig geschmückten Kähne gaben eine gute Kulisse ab, um einige der Menschen zu porträtieren, die Zeit und Mühe für eine sehr außenwirksame Präsentation unserer Region investieren.

© 2007-2023 J. Heuser - powered by Wordpress