Nationalsozialismus

Sitz der NSDAP-Kreisleitung ab 1937 (heute vermutlich Am Stadtpark 14, Foto aus J. Segelken 'Heimatbuch' 1938
Die Osterholz-Scharmbecker Ortsgruppe der NSDAP wurde am 1. März 1930 gegründet, erster Ortsgruppenleiter war Franz Grell. Die erste Parteiversammlung fand am 20. März im Tivoli statt. 1931-33 war Johann Georg Arfmann Ortsgruppenleiter, ab 1933 Johann Grotheer. Kreisleiter wurden 1931 der hiesige Friedrich Schmonsees und 1937 Paul Lange. (Quelle: Segelken 1938)

Lt. Stadtchronik wurde Paul Lange aus Lüneburg 1937 als Nachfolger von Reinhard Löffler Kreisleiter, Letzterer ging als Bürgermeister nach Blumenthal. Gleichzeitig wurde die Kreisleitung der NSDAP von Blumenthal nach OHZ in die frühere Direktorenwohnung der Frerichswerke am Schwarzen Weg am Bahnhof verlegt. 1939-40 wurde die Kreisleitung für die Dauer von Langes Kriegseinsatz vorübergehend von Mathus Schlüter aus Wesermünde wahrgenommen. 1944 ging der kommissarische Kreisleiter Bernhard Graalmann nach Wesermünde zurück, Nachfolger wurde Wilfried Weyhausen.

Die Ortsgruppe Osterholz-Scharmbeck wurde im August 1938 in die Gruppe Ost (Ortsgruppenleiter Friedrich Windhorst) und die Gruppe West (Ortsgruppenleiter Johann Grotheer) geteilt. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Stellvertretender Gauleiter war 1938 ein „Pg. Peper“. Erster Sturmführer der SA in Osterholz-Scharmbeck war Heinz Herrmann, 1938 gehörten unter Sturmführer Heinz von Oehsen 217 Männer zum SA-Sturm 25/411. 1932 entstand eine SS-Schar mit 8 Männern, geführt von Fritz Poggensee. Seit 1934 bestand der SS-Zug 2 des SS-Sturmes 9/88 unter dem Kommando des SS-Zugführers Hans Carl Späth mit 26 Aktiven im Jahr 1938. (Quelle: Segelken 1938)

Wenige Tage vor dem Einmarsch der britischen Truppen verbrannte Martin F. „mit höherem Dienstgrad in der örtlichen Parteihierarchie […] hinter dem ‚Haus der NSDAP‘ in der Bahnhofstraße“ [?] Akten und Propagandamaterial. Am 20. April 1945 noch verkündete der Kreisleiter der NSDAP Wilfried Weyhausen:

„Gauleiter und Kreisleiter, sonstige Politische Leiter und Gliederungsführer kämpfen in ihrem Gau und Kreis, siegen oder fallen. Ein Hundsfott, wer seinen vom Feind angegriffenen Gau ohne ausdrücklichen Befehl des Führers verläßt, wer nicht bis zum letzten Augenblock kämpft; er wird als Fahnenflüchtiger geächtet und behandelt.“

bevor er selbst aber in der Nacht des 3. Mai flüchtete. Quelle: E. Meyer-Stiens: Schlagartig brach die Angst durch in M. Wilke, N. Koch: 1945 Kriegsende und Neubeginn, Verlag H. Saade, 1996

Zum Vorsitzenden des Entnazifizierungsausschusses in Osterholz-Scharmbeck wurde der Worpsweder Maler und Schriftsteller Waldemar Augustiny berufen, der den Recherchen des Worpsweder Autoren und Journalisten Ferdinand Krogmann zufolge selbst in den Propagandaapparat der Nazis verstrickt war. Quelle: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten und Ralf Rospek: Rezension bei marktplatz-osterholz.de

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