Canon Standard-Zooms

Das Canon EF 24-105mm 1:4L IS USM und das Canon EF 24-70mm 1:2.8L USM sind sogenannte Standard-Zoomobjektive für Spiegelreflexkameras mit Vollformat-Sensor (ca. 24 x 36 mm), mit Einschränkungen auch an sog. Crop-Kameras mit kleinerem Sensor. Die Entscheidung für ein solches Objektiv und bei Canon-Anwendern die Auswahl zwischen Lichtstärke einserseits (EF 24-70 2.8 L) und Brennweite plus Bildstabilisator andererseits (EF 24-105 4.0 L IS) beschäftigt viele Fotografen.
Update 7. Februar 2012: Canon hat das EF 24-70mm 1:2.8L II USM offiziell angekündigt, verfügbar ab April 2012. Das neue 24-70 hat 2 Linsen mehr (dann 18), ist mit 805 vs. 950 g deutlich leichter und hat einen Filterdurchmesser von 82 (statt jetzt 77) mm. Der von einigen erwartete IS (Stabilisator) ist nicht dabei, als Listenpreis sind € 2299.- aufgerufen, somit € 1000.- mehr als beim Vormodell.

Die Frage nach der Notwendigkeit und sachgerechten Auswahl eines solchen „Immerdraufs“ löst bei vielen Fotografie-Begeisterten hitzige Diskussionen, anhaltende Verzweiflung oder Beides aus. Ich habe mich sechs Monate mit dieser Frage beschäftigt und rückblickend so viel Belangloses und gar Unfug gelesen und gehört, dass ich meine Überlegungen und Erkenntnisse festhalten möchte. Vielleicht helfen sie jemandem, der vor einer ähnlichen Entscheidung steht.

Zoomobjektiv oder mehrere Festbrennweiten?

Mein Fazit: Festbrennweiten sind eigentlich in jeder Hinsicht besser, aber ich bin zu bequem. Ich brauche ein Standard-Zoom, wenn ich nur mal schnell irgendwo hin oder stundenlang irgendwo rumlaufen möchte, ganz zu schweigen von Fahrradtouren.

Für ein Zoomobjektiv sprechen nur die Gewichts- und Zeitersparnis gegenüber dem Mitführen und Wechseln von mehreren Objektiven mit fester Brennweite, vielleicht noch die etwas größere Flexibilität bei der Auswahl des Bildausschnittes.
Für Festbrennweiten sprechen bessere Bildqualität und höhere Lichtstärke. Qualitäten also, die den meisten Fotografen bei der Objektivauswahl vorrangig am Herzen liegen. Die schärfsten und die lichtstärksten Objektive sind unbestritten Festbrennweiten.

Wer allerdings seine Kamera nicht nur bei geplanten Shootings oder Fotoexkursionen, sondern auch auf Wanderungen, Städtereisen oder Fahrradtouren und „einfach nur so“ öfter dabei haben und möglichst vielseitig nutzen will, wird sich kurz über lang nach einem Zoom-Objektiv umsehen. Auch ich habe zunächst getestet, ob ich nicht mit festen Brennweiten besser bedient sein könnte. Ich habe die EOS 5D MkII bewusst ohne Objektiv gekauft und sechs Monate lang mit dem 50 mm 1.4 genutzt, selten auch mit dem 70-200 mm 2.8. Um es vorwegzunehmen: War eine interessante Erfahrung, würde ich aber nicht wieder tun. Hätte ich gleich den „Kit“ (Kamera mit dem 24-105 mm) genommen, wären mir € 60-100.- erspart geblieben. Naja, das wusste ich da ja noch nicht …

Schärfentiefe bzw. „Freistell-Möglichkeiten“

Mein Fazit: Das 2.8/24-70 ermöglicht bei offener Blende eine geringere Schärfentiefe, der Unterschied zwischen Blende 2.8 und 4 ist aber in für mich wichtigen Aufnahmesituationen geringer als ich annahm. An der Vollformatkamera beträgt die Differenz 0.8 bis 2.7 cm und rechtfertigt zumindest für mein Standard-Zoom nicht den Verzicht auf Bildstabilisator und zusätzliche Tele-Brennweite. Wenn mir „Freistellen“ besonders wichtig ist, werde ich besonders bei Crop-Kameras eher auf Blende 1.4 zurückgreifen.

Viele Fotografen schätzen es, den Bildhintergrund in Unschärfe verschwimmen zu lassen, um so ihr Hauptmotiv hervorzuheben bzw. „freizustellen“. Ich auch! Dieser Effekt ist in beschränktem und ästhetisch umstrittenem Umfang zwar auch bei der Nachbearbeitung am Computer zu erzielen, am besten aber gelingt er durch eine möglichst offene Blende beim Auslösen. Dieses Argument für ein möglichst lichtstarkes Objektiv ist mir am wichtigsten und wird auch in fast allen einschlägigen Diskussionen immer wieder als großer Vorteil des 2.8-Zooms hervorgehoben.

Bei der Auswahl eines „Standard-Zooms“ sollte man diesen Punkt nicht allzu pauschal berücksichtigen, weil höhere Lichtstärke immer auch höheres Gewicht bedingt. Bei den zur Auswahl stehenden Canon-Objektiven ist die höhere Lichtstärke zudem mit dem Verzicht auf Bildstabilisator und Brennweite im Tele-Bereich verbunden. Es lohnt sich auf jeden Fall, die teilweise sehr subjektiven Urteile über die „Freistell-Qualitäten“ der Objektive einer objektiven Prüfung zu unterziehen. Dabei sollte jeder anhand „seiner“ typischen Motive und seiner Kamera (Vollformat oder APS-C) selbst beurteilen, wie wichtig ihm die Blende von 2.8 im Vgl. zu 4 ist. Hilfe bietet ein Schärfentiefe-Rechner (online z. B. dofmaster), mit dem ich die folgenden Berechnungen angestellt habe:

f (mm) Motiv Sensor Entfernung
(cm)
Blende Schärfentiefe
(cm)
von
(cm)
bis
(cm)
70 Kopf APS-C (Crop 1.6)     130 2.8 3.51 128.3 131.8
4 4.96 127.6 132.5
KB (Vollformat) 80 2.8 2.02 79.0 81.0
4 2.86 78.6 81.5
Oberkörper    APS-C 220 2.8 10.3 215.0 225.3
4 14.6 213.0 227.5
KB 140 2.8 6.45 136.8 143.3
4 9.13 135.6 144.7
50 Oberkörper APS-C     160 1.2 4.48 157.8 162.3
1.4 5.33 157.4 162.7
2.8 10.7 154.8 165.5
4 15.1 152.8 167.9
KB 100 1.2 2.71 98.7 101.4
1.4 3.23 98.4 101.6
2.8 6.46 96.9 103.3
4 9.14 95.6 104.8

Tabelle: Berechnung der Schärfentiefe für typische Motive bei Blende 2.8 und Blende 4 (bei 50 mm zum Vergleich auch Blende 1.2 und 1.4) für Kameras mit APS-C-Sensor (z. B. Canon EOS 400D) und Vollformat-Sensor (z. B. Canon 5D Mark II)

Mir haben diese Berechnungen geholfen, weil die Schärfentiefe in für mich entscheidenden Aufnahmesituationen (Motivdistanz 1.0-1.5 m) bei Vollformatkameras und Blende 4 nur knappe drei Zentimeter größer ausfällt als bei Blende 2.8. Noch „dichter dran“ beträgt der Unterschied an Schärfentiefe gar nur 8 mm.

Eine wichtige Rolle spielt der Kameratyp, an einer Kamera mit APS-C-Sensor fällt der Unterschied an Schärfentiefe schon deutlicher aus. Auch alternativ vorhandene Objektive sind von Bedeutung: ich würde für gezielte Porträt-Sessions immer mein 2.8/70-200 (für Vollformat) oder 1.4/50 (für APS-C) dabei haben wollen.

Bildqualität

Mein Fazit: Die Bildqualität der beiden in Frage kommenden Objektive genügt meine Anforderungen vollauf.

Im Grunde kann man sich die Geschichte mit der Bildqualität bei beiden Objektiven leicht machen und wird, von „Ausreißer-Linsen“ und Benutzerfehlern abgesehen, mit Sicherheit nicht entäuscht werden. Im direkten Vergleich fallen die Test-Urteile auf sehr hohem Niveau gemischt aus. Beide Objektive „schwächeln“ etwas in den Disziplinen, die dem jeweils anderen sowieso vorenthalten sind. So ist das 2.8/24-70 bei Offenblende 2.8 etwas „weich“ (man könnte auch unscharf sagen …), das 4/24-105 zeigt in den Telebrennweiten ab 70 mm eine deutliche Randschwäche (die man ebenfalls Unschärfe nennen kann …). Für Architekturfotografen mag von Interesse sein, dass das 2.8/24-70 im Weitwinkelbereich (ca. 24-28 mm) deutlich weniger Verzeichnung und Vignettierung aufweist. Für andere ist das vermutlich Geschmacksache, ich persönlich fand sogar den beim 4/24-105 etwas betonteren „Weitwinkel-Effekt“ der Bilder interessanter.

Praktikabiltät und Kompatibiltät

Mein Fazit: Als „Immer-drauf“ ist das 4/24-105 an der 5D perfekt. Wenn ich Lust hätte, das 2.8/70-200 ständig mit mir rumzutragen, würde ich das 2.8/24-70 bevorzugen.

Die Verarbeitung ist bei beiden Objektiven sehr hochwertig, besser geht’s eigentlich nicht.

Das Gewicht unterscheidet sich fühlbar, das 4/24-105 ist mit seinen 670 g (gegenüber 950 g) fast 300 g leichter als das 2.8/24-70, an der EOS 5D MkII (810 g) liegen allerdings beide „gut in der Hand“ und machen einen ausgewogenen Eindruck.

Der Brennweitenbereich des 4/24-105 (4.3-facher Zoombereich) deckt an Vollformat-Kameras der EOS 5D- und 1Ds-Reihe einen sehr interessanten Brennweitenbereich ab. 24 mm ist bereits eine „spannende“ Weitwinkelperspektive, an einer 1.6-fach Crop-Kamera bräuchte man dafür 15 mm. Am „oberen Ende“ ist der Bereich von 70 bis 105 mm für Porträt- und Gruppenaufnahmen aus mäßiger Distanz sehr nützlich. Bei einer Crop-Kamera würden dafür 44-66 mm Brennweite benötigt, dieser Bereich fällt beim 2.8/24-70 naturgemäß aus. An Crop-Kameras hingegen entsprechen die 70 mm bereits einer ordentlichen Telebrennweite (man bräuchte dafür 120 mm am Vollformatsensor), hier fehlt beiden Objektiven die „richtige“ Weitwinkelperspektive.

Der Bildstabilisator des 4/24-105 leistet außerordentlich gute Dienste. Mehrere Anwender berichten, damit angeblich bei allen Brennweiten Belichtungszeiten von bis zu 1/8 s ohne Verwacklungsunschärfe erzielen zu können. Dies gelingt mir nicht, aber mit zunehmendem Alter ist die Hand wohl auch nicht mehr so ruhig. Mir ermöglicht der „Stabi“ bei mehreren Versuchen sehr zuverlässig eine Verlängerung der Belichtungszeit um 2-3 Blendenstufen, damit komme ich in der Regel auf 1/15-1/25 s bei 105 mm und 1/4-1/8 s bei Weitwinkelaufnahmen.

Die Einsatzgebiete der beiden Objektive unterscheiden sich aus meiner heutigen Sicht mehr als ich zunächst annahm.
Als Solo-Objektiv an einer Vollformat-Kamera ist das 4/24-105 für vermutlich die meisten Fotografen perfekt. Der damit erzielte Kompromiss hinsichtlich Zoombereich, Gewicht, Lichtstärke und Stabilisator bei durchweg sehr hoher Bildqualität wird auf absehbare Zeit nicht übertroffen werden. Wer eine ruhige Hand hat und den deutlichen Mangel an Tele-Brennweite verschmerzen kann, wird mit dem 2.8/24-70 evtl. glücklicher, insbesondere wenn häufiger sehr bewegliche Motive aus geringer Entfernung (Tiere, Kleinkinder etc.) abgelichtet werden sollen. Gerade dann allerdings lohnt ein Blick auf die interessante Kombination 4/24-105 plus 1.4/50, die hinsichtlich Straßenpreis und Gewicht dem Einzelobjektiv 2.8/24-70 sehr nahe kommt. Unter Inkaufnahme gelegentlicher Objektivwechsel gewinnt man damit nochmals deutlich an Lichtstärke, wenn es drauf ankommt.

Als Teil einer hochwertigen Basisausstattung für eine Vollformat-Kamera ist das 2.8/24-70 in Kombination mit dem 2.8/70-200 IS II perfekt, wenn man immer oder fast immer beide Objektive dabei hat und einen Wechsel zwischen beiden nicht scheut. Mit einem Gesamtgewicht von dann 3.2 kg (inkl. EOS 5D MkII) erhält man eine durchgehend hohe Lichtstärke, exzellente Bildqualität und einen Bildstabilisator, wenn man ihn besonders braucht.

Andere Meinungen

Folgende Auswahl ist absolut nicht vollständig! Bei meinen Recherchen (überwiegend im 1. Halbjahr 2010) hatte ich den Eindruck, dass die eher „objektiven“ Tests von Zeitschriften und Foto-Websites ein etwa ausgewogenes Resümee bzgl. der beiden Objektive ziehen.

  • Anwendungsorientierter Direktvergleich durch zwei Landschafts-/Tierfotografen (Bill Caulfeild-Browne und Michael Reichmann) bei www.luminous-landscape.com
  • Ausführliche Besprechung des 4/24-105 mit viel vergleichenden Betrachtungen bei www.the-digital-picture.com
  • Direkter Vergleich bei Chip Foto-Video August 2009 (Platz 1: 4/24-105 mit 91.1/100, Platz 6: 2.8/24-70 mit 81.8/100)
  • Tests im foto MAGAZIN 7/2006 (EF 24-70) bzw. 5/2007 (EF 24-105) zitiert nach foto MAGAZIN SPEZIAL Februar 2011: hier erreichte das 24-70 durchschnittlich 78 % für die Optik (APS 83 %, Vollformat 66 %, Kleinbild 84 %) und 88 % für die Mechanik. Das 24-105 wurde mit durchschnittlich 74 % für die Optik (APS 86 %, Vollformat 57 %, Kleinbild 79 %) und 87 % für die Mechanik bewertet. Die Resumees für die Abbildungsleistung lauteten: 24-70: Auflösung bei KB ausgewogen, bei VF deutliche Offenblendeinschränkung (mindestens 1 Stufe abblenden). Bei APS 1 Stufe abgeblendet sehr gut bis ausgezeichnet. 24-105: Auflösung erstaunlich konstant und angenehm hoch. Optische Leistungen hervorragend gleichmäßig über Blendenbereiche verteilt.
  • Technikorientierter Direktvergleich (zusammen mit dem EF 3.5-5.6/28-135 IS) von W. L. Castleman bei www.castleman.com
  • Übersicht über diverse Testberichte bei DPhotoJournal

38 Antworten auf „Canon Standard-Zooms“

  1. hallo jh,

    erst hatte ich deinen bericht über den autofocus der 5d m iii gegooglet und gelesen und war hoch erfreut darüber, dass da jemand in der gleichen situation bzw. noch viel besser die gleichen gedanken dazu hatte. doch ich wußte auch noch nicht weiter. was will ich, welche kamera deckt meine anforderungen ab und was fotografiere ich vorwiegend? na super!
    die endlosen vergleiche und hitlisten trugen auch nicht zu mehr klarheit bei. statt einer entscheidung kam jetzt nebel auf und das führte dazu, dass ich mir grundsätzliche gedanken machte. irgendwie rückte die 6d in fokus und mich begeistert deren „low-light“- fähigkeit, die qualität der bilder und auch eben der preis gegenüber der 5d m iii. ich ging zurück auf deine hp und wollte den bericht noch einmal lesen und fand unter hardware weitere. was soll ich sagen oder vielmehr schreiben? hoch erfreut und auch etwas verwundert darüber, dass die situation sich mehr und mehr anglich laß ich die berichte.
    eine für mich ungelöste frage ist: was für nachteile habe ich, wenn ich mit gedrücktem auslöser und zentralem af-sensor zur seite schwenke, um das objekt nicht in die mitte zu stellen.
    nun ja, mein stand ist der, dass die 5d m iii zweifellos einen mehrwert hat, dieser aber soviel mehr kostet, dass ich mit der 6d gut beraten bin. allein ich habe sie noch nicht gekauft, denn das „restgeld“ könnte ich ja auch für ein objektiv anlegen. nur welches???
    Vielen Dank für deine berichte, denn mit deinen berichten über das abwägen und dem suchen und finden einer entscheidung hast du dazu beigetragen mich mehr mit mir und dem fotografieren auseinanderzusetzen und dabei gelassener zu warten was da kommt.

    Beste Grüße
    Klaus

    1. danke, das freut mich, wenn es jemandem nützt!! bin selbst angetan, manchmal etwas tiefergehende berichte etc zu lesen
      das problem mit dem verschwenken (auslöser halb drücken und erst danach bildausschnitt festlegen) habe ich eigentlich nur dann, wenn ich mit blende 1.4 bis vielleicht 2.0 arbeite. dann ist die tiefenschärfe so knapp, dass nach verschwenken gefühlt die hälfte der bilder nicht wie geplant ausfallen.
      ich selbst bin mit der 6D sehrst zufrieden, aber das hast du den artikeln sicher schon entnommen
      grüße, jürgen

  2. Hallo

    Es hat sich „ausgefestbrennweitet“ bei Canon.
    Das neue 24-70 2.8L II schlägt alle meine L Festbrennweiten in dem Bereich, einschliesslich Makros.
    Der Einzige Grund für FSB ist nun die offenere Blende zum freistellen, oder bei Low-Light.
    Eventuell lasse ich noch Verzeichnungsfreiheit einiger Lisen gelten.

    2.8er Feste sind überflüssig geworden.

    Was die Schärfe angeht düpiert das Neue bei 70mm sogar das 100mm 2.8L IS Makro.
    (Bei gleichem Motivausschnitt), und sogar mehr als deutlich.

    Die Bildergebnisse sind mehr als erstaunlich!

    Gruss

    Ingo

  3. Danke vielmals,

    habe bereits vor wenigen Tagen das 24-105 gekauft und muss sagen das ich selbst an der Cropcam damit sehr sehr gut bedient bin.
    Die 3 Blendenstufen durch den IS ist tatsächlich kein Marketing-gag sondern ernst zu nehmen.
    Es hat deutlich genug Auflösung für 18Megapixel bei APS-C – bei 105mm und offenblende kann man eine wunderschöne Tiefenschärfe erreichen.

    Der Bericht ist wirklich sehr Toll!!

  4. Hallochen,

    ich möchte den „alten“ Thread noch einmal beleben.
    Im November 2005, also vor 7 Jahren bin ich wegen viel Service Ärger mit der Fa. C.. von der 20D auf das Olympus System umgestiegen.
    Immerhin ein kompletter Umstieg mit umfangreichem Zubehör (Verkaufspreis war ca. 17.000)
    Zusätzlich ging es um den Weitwinkel Bereich, der damals unzureichend abgedeckt werden konnte.
    Das an der D60 damals sehr gute 17-40L war an der 20D nicht mehr zu gebrauchen, ein Sigma 12-20 hatte ich 3x getauscht … null Erfolg. u.s.w.

    Beim Oly System wurde ich bei den Linsen restlos glücklich. Auch nach mehreren Kamera Wechseln auf aktuelle Bodys wurden die Linsen eher noch besser. Toll.
    Das das Oly System aber auch einige Schwächen hat ist bekannt und kann man auch nicht schön reden. Bildrauschen bereits bei niedrigen ISO und das Freistellen mittels niedriger Blende gelingt nicht in vollem Umfang.

    Da ich bei meinen vielfältigen fotografischen Interessen aber auch gerne mal bei wenig Licht fotografiere und es nicht immer reicht vom Stativ zu arbeiten und ich an den ISO drehen müßte, tauchen gleich wieder die bekannten Probleme auf. Sternspuren Aufnahmen habe ich zwar machen können, aber ich hätte gerne noch optimalere Ergebnisse gehabt. http://www.teichi.de/details.php?image_id=2696
    Bei Portrait Aufnahmen möchte ich freistellen können, ohne mit dem Tele arbeiten zu müssen.
    Vorgestern auf dem Weihnachtsmarkt. ISO 3200 – Schrott, einfach nur Schrott. Die Alternative, niedriger ISO, ND Graufilter und lange Belichten bringt zwar eine fantastische Lichtstimmung, aber eben ein Weihnachtsmarkt „ohne“ Menschen.

    Ich habe tolle Ergebnisse mit dem E-System machen können, aber unter bestimmten Voraussetzungen eben.

    So habe ich mich nun entschieden den Spagat zu wagen und zweigleisig zu fahren. Praktisch das Beste aus den beiden Systemen nutzen zu können.

    Mir ist es auch egal wie sich der Hersteller schimpft – Das Ergebnis muß stimmen. Womit ich das bewerkstellige ist eher zweitrangig.
    Da die 5D MK II erfreulich weit im Preis gefallen ist, habe ich mich nun zu diesem Body und dem 24-105er entschieden. Für 2395,-€.
    Nicht zuletzt auch wegen Deinem ehrlichen und offenem Beitrag hier. Man lernt es Beiträge zu lesen und zu werten. Weder nur „Holehole“, noch alles „Mist“, sowas gibt es wohl kaum. Immer gibt es Stärken und Schwächen.

    Ich danke Dir für Deinen Beitrag und wünsche Dir „gut Licht“ und „immer volle Akkus“ 🙂

    Herzliche Grüße, Ingo Teich.

  5. Danke JH für den tollen Bericht. Einmal etwas aus der Praxis mit fundierten Tatsachen, an die man sich bei der Entscheidung halten kann.

    Ich stehe aber allgemein vor der Entscheidung, welche Stragie ich weiterverfolgen soll. Mit meiner eos400D war ich nun fast 5 Jahre zufrieden und bin noch immer mit voller Freude dabei. Seit meinem Kauf eines 8mm Objektivs merkt man bei Darstellung in Originalgröße am PC schon eine starke Verpixelung (8MP Sensor), desswegen werde ich im Dezember (wenn es Wahr ist) auf die eos7DMii umsteigen. Ich bin im Urbanen fast immer mit meinem 8mm 3,5 und 50mm 1,8 Objektiv unterwegs, für Wildlife nutze ich mein 55-250 EF-S Einsteiger-Telekit von Canon.

    Das 18-55 3,5-5,6 Kitobjektiv ist zwar für Urlaubsfotos ganz okay, für das Fotografieren in manuellen Modi aber unbrauchbar, da sich die Blende mit zunehmendem Zoom automatisch verkleinert.

    Im Bereich Street und available light sind mir vom oberen Weitwinkel bis in den unteren Telebereich die Hände gebunden. Gerade bei Festivals, Wanderungen und Kurzausflügen ist es unglaublich nervig für den abzudeckenden Zoombereich zwischen 3 Objektiven wechseln zu müssen, bzw. die schönen Augenblicke gezwungenermaßen verstreichen lässt. Da ich auf das geniale Bokeh mit weit geöffneter Blende stehe ist mein Immerdrauf aktuell auch das 50mm, nur werd ich damit nicht glücklich.

    Steht, bzw ist jemand schonal vor der selben Dilemmasituation gestanden?

    1. Hi Martin,
      nee, genauso wie du nicht … weil ich nach 2 Jahren 400D zum Vollformat (5D) gewechselt bin. Eine gescheite „Immerdrauf“-Linse für APS-C-Cams ist ja eine seit Jahren vielerorts sehr engagiert diskutierte Frage. Mit den typischen 24 mm Anfangsbrennweite kannst du eben an der 7D nicht gerade sehr weitwinklig arbeiten (das wirkt meist eher wie „Fast-Normalbrennweite“), sonst wären die 2.8/24-70 sowohl von Sigma als auch von Tamron eine ernstzunehmende Alternative für dich. Beide haben lt. fotoMAGAZIN 8/2012 am APS-C-Sensor sehr gute optische Eigenschaften und sind deutlich günstiger als insbesondere das neue Canon (24-70 L II). Mit deiner Priorität für große Blenden (die ich gut nachvollziehe) bleibt ja sonst eigentlich nur das 2.8/17-55 (welches ich für die Quali ehrlich gesagt zu teuer finde, auch wenn’s optisch sehr gut ist) . Grüße! JH

  6. Hallo aus Berlin,
    ich hatte mich ja vor einiger Zeit zu meinem „Problem“ mit der Suche nach dem ultimativen Objektiv und der in verschiedener Hinsicht optimalen Kamera gemeldet und wollte hier nur mal das Ergebnis meiner zahlreichen Tests und Recherchen weitergeben: die schärfsten jemals von mir gemachten Bilder sind mir mit der neuen Sony NEX-7 und dem Sony/Zeiss 24mm F1,8 gelungen! Dazu noch das Reisezoom Sony SEL 18-200mm und als absoluter Kompromiss das SEL 16mm für besondere Weitwinkelmomente- alles in allem relativ wenig Gewicht in übersichtlicher Größe; da hat man im Zweifelsfall auch wirklich alles dabei.
    Meine bis dahin favorisierte Nikon D700 mit sämtlichen Objektiven hat schon einen neuen Liebhaber gefunden; die neue D800 ist wohl ohnehin eher was für Profis…
    Wer also lieber hier und da einen kleinen Kompromiss machen, im Bedarfsfall aber die gesamte Ausrüstung dank kleinem Gewicht und Stauraum dabeihaben und übrigens mit einem sehr guten Klappdisplay bequem aber in top Qualität fotografieren möchte, sollte sich die NEX-7 mal ansehen!

    Freundliche Grüsse an alle Fotoamateure egal ob Canon, Nikon, Sony oder welche Marke auch sonst…
    Andreas

  7. Ein sehr guter Bericht der sich mit meinen Erfahrungen deckt. Ich verwende ebenfalls das 24-105 L, das ich mit einem Tokina 12-24/f4 in den WW-Bereich und einem 100-400 L in den Telebereich ergänzt habe und so an meiner 7D einen Brennweitenbereich von 19-560 mm abdecken kann. Und für lichtschwache Situationen verwende ich ein EF 1,4/50 das sich auch als Portrait-Objektiv mit geringer Schärfentiefe hervorragend eignet. Diese Ausrüstung ist auch noch gut tragbar.
    Viele Grüße
    Thomas

  8. Auch ich bedanke mich ganz herzlich für den tolle Bericht. Bei mir steht die Entscheidung 24-70 oder 24-105mm ebenfalls an. Ich fotografiere mit einer Canon 60d und habe schon eine ganze Reihe von Objektiven (Tamron 17-50 mm f/2.8, Canon 70-200 mm f/4.0, Canon 50mm f/1.4, Sigma 10-20mm, f/4.0-5.6). Geplant ist noch der Kauf eines Makroobjektivs (vermutlich Tokina 100mm, 2.8). Eine Lücke „klafft“ noch im Bereich von 50 – 70 mm (durch den Cropfaktor natürlich 80-112 mm). Da der Bereich zwischen 24-50mm durch das Tamron bereits (mit f/2.8) abgedeckt ist, schreckt mit der relativ hohe Preis für das 24-70mm ab, da ja letztlich nur noch ein kleiner Bereich abgedeckt werden soll. Daher tendiere ich – auch durch Deinen Bericht – zum Kauf des 24-105 mm als „Immer-drauf“ wenn ich unterwegs bin (fotografie ohnehin sehr viel mehr draußen als drinnen).

    Beste Grüße
    Björn

  9. Hallo Jürgen,
    danke für die Antwort und die Anregungen.
    Das Sigma 1,4/85mm habe ich jetzt zusammen mit der Canon 60d gekauft und bin sehr zufrieden! Als Standard-Zoom habe ich mich jetzt doch für das Canon 2,8/17-55 IS USM entschieden und bin schon sehr gespannt (soll diese Woche kommen).
    Zufällig bin ich in diesen Tagen über DigitalRev.com gestoßen (scheint nicht in den Preisvergleichsseiten auf, die ich gefunden habe) und bin da jetzt sehr vom Sigma 2,8/150mm Macho OS HSM verlockt, vor allem weil es so günstig sonst nicht zu bekommen ist…Mal schauen.
    Ich werfe mich jetzt dann mit den zwei (oder drei) Objektiven ins Fotovergnügen.
    Danke noch einmal für die anregenden Berichte und Beiträge.
    Viele Grüße
    Florian

    1. Ah, super. Nett, dass du dich noch mal meldest. Das 85er liebe ich auch sehr und die Entscheidung zum 17-55 kann ich gut nachvollziehen. Viel Spaß dann mal im „digitalen Lager“!! Viele Grüße, Jürgen

  10. Ich sehe es so wie Per.

    Die perfekte und unerreichbare Ausrüstung ist derzeit sicherlich der Einsatz von zwei 5DMkII. Die eine bestückt mit dem 24-70 2.8 und die andere mit dem 70-200 2.8. Das ist auch die Standardausrüstung des Profis auf dem roten Teppich.

    Leider kann ich mir dies nicht leisten und will auch nicht so viel mit mir rumtragen. Was soll ich also tun?
    Also nehme ich nur eine Kamera und weil ich mich für Spiegelreflex entschieden habe, DARF ich glücklicher Objektive wechseln. Wenn nicht, hätt ich so ein Vollautomatisches Ding mit 30-fachem Zoom gewählt.

    Nun stellt sich mir die Frage 24-70 2.8 oder 70-200 2.8. Denn beides zusammen geht ja bekanntlich nicht. Also habe ich mich dazu entschieden, womit ich eher und öfter fotografiere. Bei Tieren und Sport sicher das 70-200, ich jedoch benötige diese Brennweite ganz und gar nicht und wenn nur äußerst selten. Also entschied auch ich mich für das 24-70 und zusätzlich für ein Kostengünstiges 70-200 für diese seltenen Fälle.

    Ich besaß übrigens anfangs das 24-105. War natürlich im Vergleich zum VorgängerKitJoghurtbecher ein Wahnsinn in der Verbesserung, jedoch hat dies für mein Empfinden das 24-70 noch einmal getoppt, also hab ich’s getauscht und dies nie bereut.
    Wenn ich mir Beispielfotos im Netz anschaue, fällt mir auf, dass die Bilder des 24-70 einfach leuchtender wirken und ein schöneres Bokeh haben. Auch habe ich 24-105 Bilder im Netz entdeckt, die z.B. einen Surfer abbilden mit 1/1000. Da sind dann die Wasserspritzer schön belichtet, jedoch ist der Surfer durch die „schwache“ Blende 4 einfach zu dunkel. Das schafft dann die Blende nicht mehr. Es ist ja auch allgemein bekannt, dass bei bewegenden Motiven und vor allem Menschen das 24-105 eher schlechter als das 24-70 ist. Aber genau das fotografiere ich!
    Für mich ist das 24-105 gar keine Option. Bei den günstigen Objektiven schreien alle nach „mehr“ Lichtstärke, auch bei den Festbrennweiten, aber bei dem 24-105 soll das dann plötzlich egal sein? – Naja.

    Sicher ist das 24-105 leichter und günstiger, für mich aber nicht ausschlaggebend.

    Noch ein Hinweis: Wer das 24-105er am Crop verwendet wird enttäuschter sein, als der VF Verwender. Der Leistungsabfall im Vergleich zum 24-70 ist am Crop stärker.

  11. Vielen Dank für diese ausführliche Recherche.

    Das waren super Argumente, dennoch habe ich mich für das 24-70 entschieden, da ich es an einer 550D mit Cropfaktor nutze. Durch den Crop habe ich durch die Verschiebung bereits ordentlich an Brennweite nach hinten gewonnen. Würde ich nun auf Vollvormat umsteigen, würden mich die 70mm nach hinten raus enttäuschen – ebenso die 105 würden mir dann nicht mehr reichen. Die Alternative mit dem 50mm 1.4 finde ich grundsätzlich gut, jedoch in meinem Fall benötige ich öfter die hohe Lichtstärke als die Telebrennweite. Ein Objektivtausch kommt daher seltener bei Tele zum EInsatz und bei AL Fotografie würden mich die ständigen Wechsel eher stören. Außerdem reden viele von lichtstarken Festbrennweiten, die bei wenig Licht selten als Alternative zum EInsatz kommen sollen. Schaut man sich jedoch die diversen Beispielfotos im Netz an, sieht man, dass diese Objektive sogar häufiger bei heller Portraitfotografie und gern bei Sonnenschein genutzt werden. Auch deshalb war die Lichtstärke des 24-70 für mich ausschlaggebend. Für meine Teleansprüche reicht derzeit völlig ein EF-S 55-250mm (unter 200 €). Da mir beim Vollvormat die 105mm zu weing wären, würde ich dann eh auf 70-200 umsteigen.
    Danke dennoch für die tolle und wertungsfreie Arbeit. Bitte mehr davon.

    1. Dankeschön Per. Tja, deine Überlegungen kann ich gut nachvollziehen. Wie schon mit Florian diskutiert, wüsste ich auch nicht, für welches Objektiv ich mich mit der „gecroppten“ Canon entschieden hätte. Ich verwende als Zweitgehäuse noch immer meine alte 400D und hatte sowohl das 24-70 als auch das 24-105 nur jeweils sehr wenig mit ihr benutzt. Reine Gefühlssache bei mir. Beiden Linsen fehlt dann „untenrum“ (Richtung Weitwinkel) ein bisschen. Und wie du schon schreibst, 70mm ist am Crop-Sensor sehr ordentlich „Tele“. Allemal „gutes Licht“ mit dem feinen Stück!

  12. Hallo
    Ich möchte schon lange von analog auf digital umsteigen und habe mich jetzt endlich für die Canon 60d entschieden. Doch die wirklich schwierige Entscheidung finde ich, ist die Wahl der Objektive.
    Bis jetzt hatte ich eine Olympus OM4 mit
    28mm 1:2,8
    50mm 1:1,8
    100mm 1:2
    65-200mm 1:4
    Mein liebstes und am meisten verwendetes Objektiv ist das 100er, weil ich gerne Portraits mache und mir das damit ganz gut gelungen ist. Deshalb habe ich mich für das Sigma 1,4/85mm entschieden, da ich glaube, dass dieses Objektiv meinen Ansprüchen gerecht wird, vor allem da ich lieber ein bisschen weiter weg bin, wenn ich Porträts schieße. Danke an dieser Stelle für Ihren Bericht und auch die gelungenen Fotos.
    Zusätzlich dazu möchte ich mir ein Zoom-Objektiv zulegen, das ich unterwegs im Freien aber auch in Räumen (am liebsten ohne Blitz) verwenden möchte. Ich schwanke momentan zwischen dem 2,8/24-70 und dem 4/24-105. Eher tendiere ich zum 4/24-105 weil mich der größere Brennweitenbereich bei gleichzeitig geringerem Gewicht sehr lockt. Mein einziges Bedenken ist, ob ich nicht, wenn ich Indoor Menschen (die sich ja bewegen) fotografiere die Lichtstärke des 2,8/24-70 vermissen werde und dann trotz des Verlusts an Flexibilität lieber zum Sigma 1,4/85mm greife. Es wäre natürlich schade, wenn dann dass tolle Zoom ungenützt in der Hülle bleibt.
    Da ich mehr im Freien unterwegs bin und auch keine Indoor-Sport-Events fotografiere wird es wahrscheinlich aber doch das 4/24-105 werden.
    Grüße aus Wien und vielen Dank für Ihre Berichte
    Florian

    1. Hi Florian, danke für den ausführlichen Kommentar. Für eine 60D wäre ich ehrlich gesagt ähnlich unsicher. 24mm-Brennweite sind dann ja für dich wie 38mm an der Olympus – nicht besonders „weitwinklig“. Ich kenne die 60D zwar nur aus Berichten Anderer, aber nach allem was ich lese ist spätestens bei ISO 1600 Schluss. Dann ist Blende 4 in der Tat zu wenig, 2.8 aber in aller Regel auch.

      Vielleicht wäre es noch eine Überlegung wert, alternativ weniger in das Zoom zu investieren (kein L-Obj., dafür mehr Weitwinkel, zB Sigma 17-70mm 2.8-4) und dafür zusätzlich ein lichtstarkes 50mm (mein Favorit: 50mm 1.4) zu erwerben?

      Viele Grüße nach Wien, Jürgen

  13. Hallo zusammen,
    das ist endlich mal eine aus meiner Sicht sinnvolle und im Umgangston respektvolle Diskussion!
    Was man da in nächtelanger Recherche so alles zu lesen bekommt.. Und die „Fachpresse“-Tests sind- wie angeführt- teilweise widersprüchlich bzw. wenig entscheidungshelfend.
    Ich habe als Hobbyfotograf mit sehr hohen Qualitätsansprüchen (betrachte meine Bilder z.B gern ausführlich auf meinem 27″ Imac) nach einer langjährigen Entwicklung von der Canon 300d bis zur 600d über 7d und 60d und den entsprechenden Objektiven (u.a. als einigermaßen perfektes „Immer-Drauf“ das 15-85mm IS USM zu empfehlen) den Schritt zum Vollformat gemacht und nach vielen Nachforschungen im Netz zur Nikon d700 mit 24-120 4.0 + 16-35 4.0 + Tamron 70-300 3,5-5,6 + ganz aktuell 50mm 1.8G gewechselt. Was soll ich sagen: eigentlich perfekt.
    Trotzdem bin ich doch tatsächlich am Überlegen, wieder zu Canon (also 5D MII) zurückzukommen und mit der höheren Auflösung noch ein bisschen „mehr“ rauszuholen. Bin ich jetzt „verrückt“ oder ist das nachvollziehbar?
    Nach meinen letzten Urlauben (Westküste USA bzw. Spanien) mit vollem und schweren Fotorücksack und (!) bei Objektivwechsel langsam generft wartender Familie ist vielleicht das geringere Geweicht der Canon in Verbindung mit dem 24-105 4.0 (auch mein Fazit aus diesem Vergleich) die richtige Kompromisslösung (ein 50 1.4 oder 1.8 kann man ja u.U. nochmal mit einpacken…)?
    Bin gespannt, ob es hier noch Hilfe für mich gibt…
    Grüsse aus Berlin
    Andreas

    1. Hi Andreas, klingt ja sehr „wechselintensiv“ deine Cam-Karriere. Das scheint dir also weniger auszumachen als mir. Ich bin ziemlich froh, die Menüs nach einigen Monaten auch zu finden, wenn ich sie brauche. Außerdem hasse ich es grundsätzlich, Gebrauchtes zum ordentlichen Kurs loswerden zu müssen. Das wären für mich schon 2 „Killerargumente“ gegen einen Wechsel, aber die sind ja wirklich sehr individuell. Abgesehen davon liebe ich die 5D Mk2 und kenne die 700D nur aus Berichten und Tests. Ich bin eigentlich sicher, dass die Unterschiede allenfalls marginal sind. Die höhere Auflösung mag in Einzelfällen nützlich sein, bedingt aber fast doppelte RAW-Dateigröße für JEDES pic. Auf jeden Fall würde ich versuchen, die 5D mal einen Nachmittag parallel zu testen, insbesondere den Autofokus. Ich selbst bin damit (sagen wir mal:) „recht zufrieden“, weil ich von der 400D komme. Höre und lese aber Gemischtes; und für echte action ist er wirklich suboptimal. Kleines Argument gegen den Wechsel: Kauf für die Differenzzahlung lieber ein 1.4/85mm, könnte doch langen, oder? Kleines Argument für den Wechsel: die 5D ist grad nochmal deutlich im Preis gerutscht.

      Naja, jetzt bist du auch nicht schlauer als vorher, aber das war dir doch eh‘ klar. Viel Spaß jedenfalls, womit auch immer! Grüße, Jürgen

  14. Vielen Dank für diesen Informativen Bericht,
    ich trage mich momentan nämlich genau mit dem gleichen „Problem“ schwanger – 24-70/2.8 oder doch 24-105/4 oder gar 35 1.4 + 85 1.8?

    Ins Internet bzw. in einschlägige Foren braucht man eigentlich zur Meinungsfindung gar nicht schauen – man wird ja eh nicht schlau drauß, was ja auch eigentlich logisch ist: Jeder hat einen anderen Geschmack und jeder bevorzugt was anderes und rät somit zu was anderem – alles natürlich eher subjektiv.

    Ihr Bericht geht hingegen sachlich an die Thematik ran und lässt irgendwelche Vorlieben aussen vor – und das bringt gerade einem Umsteiger (von Crop auf Kleinbildformat wie ich es von der Analogen kannte) wie mir doch recht viel.

    Mein Gedanke war ja meine viel genutzten Brennweitenbereiche (gesehen in der Exif Auswertung) mit dem 35 1.4 + 85 1.8 zu erschlagen – wobei da natürlich vieles unter 35 mm wegfallen würde was gerade bei Landschafts- und Naturaufnahmen oder Architektur doch manchmal fehlt.

    Ich denke ich werde das 24-105er nehmen und wie Sie auch schrieben das 50 1.4 dazu – später vllt. noch ein 85 1.8 für Portraits und ein 35 2.0 für Aviable Light.

    Somit hätte man relativ günstig Lichtstärke und Flexibilität vereint.

    1. Gerne, danke für den Kommentar! Wenn ich Sie so lese, scheint mir der Plan mit dem 4/24-105 plus 1.4/50 für Sie wirklich sehr gut. Aus Ihren Zeilen über die avisierten Festbrennweiten lese ich ein wenig heraus, dass Ihnen die 2.8 bei 70 mm oftmals gar nicht „offen“ genug wären, und dann bedeutet das 24-70 in meinen Augen nur unnötigen Verzicht. Wenn ich nämlich wirklich auf Gewicht und Bequemlichkeit achte wie unlängst auf einwöchiger Fahrradtour, aber auch mal auf dem Wochenendspaziergang, dann bin ich über die 105 mm und den Stabi schon froh.

      1. Das haben Sie richtig erkannt.

        Ich denke auch, dass mir die 2.8 vom 24-70er auf Dauer nicht reichen würden und somit die von Ihnen genannte Kombi mir für den Anfang einiges mehr bietet.

  15. Danke ebenfalls, für das feedback. Ich bin seit einigen Monaten wieder zunehmend auf dem „Retro-Trip“ mit Festbrennweiten (letztens sogar im Kurzurlaub ein ganzes Wochenende London nur mit dem 50/1.4) und mag das grad sehr. Zum 85/1.2 hat’s allerdings nicht ganz gereicht, habe mich nach (wieder mal) langem Hin und Her für das 85/1.4 von Sigma entschieden… Gruß!

  16. Tolle Zusammenfassung der Diskussion. Ich überlege selbst seit einigen Monaten, welches der Objektive ich als Standardzoom erwerben möchte. Ich arbeite zu Hause (im Mini-Home-Studio) fast ausschließlich mit Festbrennweiten. Außer Hause scheue ich aufgrund des Aufwandes und der – auf Dauer unvermeidbaren – Verschmutzung von Kamera und Objektiven ständige Objektivwechsel.

    Für mich ist das 24-105 ein tolles Objektiv insbesondere für Reisen. Je nach Land möchte man – aus Sicherheitsgründen oder einfach der Hitze wegen – nur ein Objektiv aus dem Hotelsafe mitnehmen. Hier fehlt mir beim 24-70 am VF etwas Spielraum nach oben (Ich liebe mein 85/1.2). Andererseits finde ich die Bildwirkung des 24-70, insbesondere das Bokeh, ein wenig ansprechender.

    Letztlich spielt vermutlich mehr die Qualität des vorliegenden Exemplars die entscheidene Rolle. Beispielfotos und Kommentare in diversen Foren lassen die Vermutung zu, dass es durchaus eine ganze Reihe „Montagsfabrikate“ auf dem Markt gibt. Testen, testen, testen…

    Eine unheimlich schwierige Entscheidung, auf deren Weg mir der Beitrag nochmal geholen hat. Danke!

  17. Danke beiden Kommentatoren. Ich übrigens auch (das 24-105 ist schließlich übriggeblieben), aber das war wie erwähnt letztlich eine Frage der Praktikabilität in meinem (!) Foto-Alltag. Viele Grüße.

  18. Vielen Dank für diesen sachlichen Artikel.
    Ich habe mich sehr schwer mit einer Entscheidung getan.
    Ich habe mich jetzt, für meine Belange, für das 24-105 entschieden.

  19. Endlich mal eine „message“ vom Praktiker an Praktiker mit dem Fazit, jeder möge prüfen, was er wirklich braucht. Ich habe viele Jahre die 20D benutzt und mit dem EF 24-70mm 2.8, dem EF 70-200mm 2.8, danach dem EF 70-200mm 4.0 bestückt. Und warum? Weil ich mich an Tests und den Meinungen anderer orientiert habe. Dass ich dafür viel Geld verschwendet habe, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Ich habe (Eigenlob stinkt – ich weiß!) gute Fotos gemacht, auch für berufliche Zwecke. Inzwischen habe ich alles abgestoßen, natürlich mit gewaltigen Verlusten. Die Kamera, weil sie wie ich in die Jahre gekommen war, die Objektive, weil mir klar wurde, dass ich sie nicht brauchte. Gelandet bin ich bei der 50D, noch solide, nicht überladen mit überflüssigem Schnickschnack und dem EF 24-105mm 1.4 L IS USM. Fazit: Ich bin sehr zufrieden mit dieser Kombination. Aber: Schönheit liegt im Auge des Betrachters, und Fotografieren ist nun mal eine sehr subjektive Angelegenheit. Übrigens: Bei Aufnahmen im Dämmerlicht genügt eine kleine Nachbearbeitung (Lightroom), um gute, klar konturierte Fotos ohne Überblendungen zu bekommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

© 2007-2023 J. Heuser - powered by Wordpress