Bahnhofstraße 121

Bahnhofstr. 121
Bahnhofstr. 121 um 1910
von K.-H. Schröder, aus: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals

An der heutigen Ecke Bahnhofstr./Loger Str. stand bis 1994 ein aus dem 15. Jahrhundert stammender Hof, einer der acht alten Vollhöfe Scharmbecks. Der Grabstein des ersten urkundlich erwähnten Besitzers Johann Hinrich Kloppenburg oder Kloppenborg (*1724 †1788) steht bis heute an der Südwand der Willehadi-Kirche. 1788-1838 folgte sein Sohn Daniel, 1838-1864 dessen Sohn Hinrich Kloppenburg, 1864-1875 dann dessen Schwiegersohn Claus Steffens. Als dieser 1875 auch den väterlichen Hof (Baustr. 9) übernahm, veräußerte er das Haus an der Bahnhofstraße an den Seiler- und Reepschlägermeister Wilh. Christ. Friedr. Berg. 1892 folgte der Sohn Wilhelm Berg und 1945 dessen Sohn Fritz Berg. Bis zu dessen Tode 1948 wurde hier das Seilerhandwerk ausgeführt, die Witwe Katharina Berg lebte hier bis mindestens 1967.

1973 wurde im Haus die Geschenk-Boutique „Dat is’t“ (Inh. S. Groothedde) eröffnet, 1978 wurde sie von Ute Lüdtke übernommen. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

1994 brannte der Hof vermutlich in Folge einer Brandstiftung ab. Sein letzter Besitzer war der Seilermeister Fritz Berg junior, der mit Anna Ficken aus Scharmbeckstotel verheiratet war.
Heute findet sich an der Ecke ein ca. 1995 von dem Osterholz-Scharmbecker Bauunternehmer Klaus Sewtz im Auftrag der Volksbank erbautes Wohn- und Geschäftshaus mit der Postanschrift Bahnhofstr. 119 (neuere Entwicklung im dortigen Artikel).

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