GR-Projekt „Hammeniederung“

Das (so die offizielle Bezeichnung) Naturschutzgroßprojekt gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung „Hammeniederung“ lief von 1995 bis 2009. In diesem Zeitraum wurden insgesamt bis zu 16 Mio. € für eine langfristige Sicherung und Entwicklung eines großräumigen repräsentativen Feuchtgebietes mit sehr hoher Bedeutung für zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten investiert. Auf der Grundlage einer Förderrichtlinie des Bundes wurden die Kosten

  • zu ca. 72 % vom Bundesumweltministerium,
  • zu ca. 17 % vom Nds. Umweltministerium und
  • zu ca. 11 % vom Landkreis Osterholz

getragen. Das Zielgebiet mit einer Fläche von ca. 27 km² umfasste die Hammeniederung südlich der Teufelsmoorstraße zwischen den Orten Osterholz-Scharmbeck, Worpswede und Ritterhude. Auf ca. 60 % dieser Fläche sollte teils saisonal überschwemmtes, artenreiches Feuchtgebiet erhalten und entwickelt werden, ca. 40 % des Gebietes dient der Förderung natürlicher Vegetation (Seggen- und Hochstaudenrieder, Röhrichte, Weidengebüsche, Au- und Bruchwälder, Hochmoor- und Wasserpflanzengesellschaften). Brut- und Rastgebiete von Wiesen-, Wasser- und Sumpfvögeln sowie Lebensräume zahlreicher auf Feuchtgebiete angewiesener Tier- und Pflanzenarten wie z. B. Blänken wurden wieder angelegt oder gesichert.

Konkrete Einzelprojekte waren u.a.:

Mehr dazu beim Landkreis-Osterholz und in der Projektbeschreibung des Bundesamtes für Naturschutz.

Vollmond über Westerbeck

Vollmond
Fast gespenstisch ...
Am 14. Oktober 2008 war Vollmond. Ich wollte die zeitweise aufreißende Wolkendecke nutzen, um an der Elm ein paar stimmungsvolle Herbstbilder zu machen und sah auf dem Rückweg durch Westerbeck nur durch Zufall im Osten den Mond aufgehen. Als dann auch noch zwei Krähen mir den Gefallen taten, sich recht dekorativ auf den Bäumen niederzulassen und zudem Geduld bewiesen, bis ich Stativ und Teleobjektiv aus dem Auto befreit hatte, tat sich ein -wie ich finde- recht ansprechendes Motiv auf. Sehen Sie bitte selbst … (mehr Fotos …).

Charolais (Rinderrasse)

mehr Fotos …

Recht verbreitet in der Region und nicht nur bei Sonnenaufgang nett anzuschauen sind die Charolais-Rinder. Die aus dem Charolais (bei Charolles) in Frankreich stammende Rasse wird hauptsächlich zur Fleischproduktion und zur Kreuzung im Rahmen der Rinderzucht gehalten. Lt. Wikipedia-Eintrag wiegen Charolais-Kühe bei einer Widerristhöhe um 140 cm 800-900 kg und Stiere bei einer Widerristhöhe um 150 cm 1.200–1.300 kg.

Hülseberg

1974 in die Stadt Osterholz-Scharmbeck eingemeindete Ortschaft im Norden, angrenzend an den Ort Ohlenstedt. Mit diesem teilt sich Hülseberg die Ohlenstedter Seen, die Grenze verläuft durch den Quell- und den Goldbergsee. Mit einer Fläche von 6.5 km² ist Hülseberg die kleinste Ortschaft der Stadt. Die Grundschule wurde 1990 geschlossen, in dem 1913 erbauten Schulgebäude ist heute das Dorfgemeinschaftshaus untergebracht. Einwohnerzahl 414 (Stand August 2008, 330 im Jahr 1974). Quelle: Osterholzer Kreisblatt 23.8.2008

Orton-Effekt

Breites Wasser im Teufelsmoor
Worpsweder Himmel mit Orton-Effekt
1) +Ebenenkopie „negativ multiplizieren“ (Deckkraft ca. 75%)
2) Ebenen zusammenfassen und 2x kopieren
3) oberste Ebene („weich“) ausblenden
4) mittlere Ebene („scharf“) mit Gauss scharfzeichnen ca. 400% Radius ca. 0.5 px
5) oberste Ebene („weich“) einblenden und „multiplizieren“
6) oberste Ebene weichzeichnen (Gauss: ca. 25 px, bei geringerer Auflösung 10-20 px, Effekt beobachten)
7) evtl. Fotofilter ergänzen (zB warm 85 oder 81), „Luminanz erhalten“

Anm.: Bei Porträts evtl. geringere Schärfung (zB 200%) und Augen maskieren

50er-Jahre Koloration

1) +Einstellebene Kanalmixer: Rot +100 / Grün +100 / Blau -100 / Konstante z.B. -20 für gutes Schwarz (später ggf. Deckkraft reduzieren)
2) +Kopie Ursprungsbild ganz nach oben: Modus „Weiches Licht“
3) oberste Ebene weichzeichnen (Gauß, Radius 10-100px)

Lampionade

Lampionade OHZ
Brennw. 18 mm (~32 mm für KB-Format), 25 s, Blende 11, ISO 200
[Standort][mehr Fotos]

Am 12. November 2007 war Premiere für die Lampionade, eine Stadtmarketingaktion in Osterholz-Scharmbeck. In Anlehnung an den Laternenumzug der Baseler Fasnacht haben die Geschäftsleute der Innenstadt 48 „Lampions im XXL-Format“ gestaltet und gestern im Rahmen eines stimmungsvollen kleinen Festes der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Innenstadtbereich verteilt haben die mannsgroßen Laternen bis zum 22. Dezember 2007 bei ihren jeweiligen „Sponsoren“ für Lichtstimmung in den Abendstunden gesorgt. Initiator der Aktion war wie bei der Bullenparade und den Windspielen wieder einmal Paul Mahrt.

Fahrzeugwerke Fritz Drettmann

Nach dem Konkurs der Frerichswerke während der Weltwirtschaftskrise 1931 standen die Werkshallen am Bahnhof Osterholz-Scharmbeck (auch als „alte FAUN-Werke“ bekannt) leer. Grundstück und die Fabrikgebäude waren zunächst im Besitz der Stadt und wurden dann von den Drettmann-Werken übenommen.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden auf Hochtouren Drehkreuze für die 8.8-cm-Flakgeschütze der Wehrmacht hergestellt, während des Krieges sollen bis zu 500 überwiegend russische Zwangsarbeiter im Werk eingesetzt worden sein.

Nach dem Krieg erhielt das Werk von der US-amerikanischen Property Control recht rasch eine Genehmigung zur Produktion von Lkw-Anhängern. Später wurden Lastkraftwagen produziert und ein Einstieg in den Schiffbau versucht. Unter anderen stammten die ersten Möbelwagen der Fa. Meyerhoff (damals Bahnhofstr. 37) aus dem Hause Drettmann. Ende der 1950er-Jahre jedoch geriet die Firma in finanzielle Schwierigkeiten, was auf ein zu langes Festhalten an der manuellen Fertigung und ausbleibende Anpassung an industrielle Produktionsverfahren zurückgeführt wird. 1959 wurde das hiesige Werk stillgelegt, Anfang der 1960er-Jahre stellte das nach Bremen-Burg umgezogene Unternehmen die Produktion ganz ein.
Quelle: J. Wilke: Nach dem Krieg wurden Maschinen ausgebuddelt. Osterholzer Kreisblatt 27.10.2007

Hafenkanal

Hafenkanal
Hafenkanal in Osterholz
Der heute recht beschaulich wirkende und ausschließlich touristischen Zwecken dienende Hafenkanal zwischen Hamme und Osterholz (Standortmehr Fotos) ist mittlerweile über 240 Jahre alt und war noch bis in die 1930er-Jahre ein viel genutzter Handelsweg.

Angelegt wurde er 1765 bis 1766 unter Federführung von Jürgen Christian Findorff. Die Baukosten für den Hafen und den parallel zum Scharmbecker Damm verlaufenden Kanal betrugen 23.000 Rth. Noch 1934 nutzten 891 Torfkähne (835 Halbhunt- und 56 Dreiviertelhunt-Kähne) den Kanal, fast ausschließlich dem Transport von Torf gewidmet. In den 1960er-Jahren wurde auf Grund der hohen Unterhaltskosten intensiv über eine Beseitigung von Hafenkanal und Hafen diskutiert. Quelle: J. Segelken Osterholz-Scharmbecker Heimatbuch 1967. Verl. H. Saade, 1967.

Beide wurden aber erhalten und stellen heute die „Lebensader“ für die Sportbootschifffahrt (Segel-Club Hamme e.V.) rund um den Osterholzer Hafen dar. Auch die wiederbelebten Torfkähne, Leitsymbole der Bemühungen des Landkreises um eine Stärkung des Tourismus in der Region, nutzen den Hafen mit einer 2005 neu errichteten Anlegestelle und den Kanal intensiv.

Denkmal

Denkmal ca. 1910
ca. 1910
(aus: J. Meyer-Korte: Osterholz-Scharmbeck in alten Ansichten Band 2)
Denkmal 2007
2007

Am Denkmal …, vom Denkmal … ; was für alte Scharmbecker eine Selbstverständlichkeit ist, wird vielen Zugereisten zunächst schwer verständlich sein: von welchem Denkmal ist hier die Rede?

Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des deutsch-französischen Krieges, im Jahr 1872 und damit zehn Jahre nach Eröffnung von Eisenbahnstrecke und Bahnhof auf damals noch fast völlig freiem Feld zwischen den Flecken Osterholz und Scharmbeck erbaut, markierte 110 Jahre lang einen der markantesten Knotenpunkte der späteren Stadt Osterholz-Scharmbeck. 16 Jahre später kündete der Neubau der Zigarrenfabrik Zülch hier vom Aufschwung der örtlichen Tabakindustrie, weitere drei Jahre später entstand gegenüber das Armenhaus (heute Rathaus).

Heute ist das Denkmal fast unscheinbar in den Hintergrund gerückt. 1982 musste es der geänderten Verkehrsführung im Zuge des Neubaus der Eisenbahnunterführung weichen und ist ca. 20 m nach Norden an den Kreuzungsrand versetzt worden. Ob dieses keineswegs untypische Beispiel städteplanerischen Ideenreichtums der 1970er- und 1980er-Jahre dem Gesamteindruck der Kreuzung unmittelbar vor unserem Rathaus zum Vorteil gereicht hat, mag jeder selbst entscheiden.

Bahnhofstr. 95

Kreuzung Bahnhofstr./Am weißen Sande
Kreuzung Bahnhofstr./Lange Straße 1930 …
(aus: W. Schubert u.a.: Osterholz-Scharmbeck in alten Ansichten,
rechts im Bild Bahnhofstraße Nr. 95)
Kreuzung Bahnhofstr./Am weißen Sande 2007
… und 2007 (links im Bild Bahnhofstraße Nr. 76)

Vor 1934 Bahnhofstr. 309

1905 richtete Schlossermeister Johann Georg Arfmann hier seine Werkstatt ein. 1921 eröffnete Gotthold Schilling ein Fischgeschäft. 1922 machte sich der Hutmacher J. Klibanow im Haus von G. Schilling mit einer Hutfabrik und Umpresserei „Hansa“ selbständig. Arfmann wurde 1927 für die Bürgerliche Einheitsliste zum Wortführer des neuen Magistrats von Osterholz-Scharmbeck gewählt. Im selben Jahr eröffnet Dr. Wilhelm Magerhans seine Anwaltskanzlei in dessen Haus. Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band 1, S. 254 …

1938 bezog Zahnarzt Jürgen Schneider seine Praxis im Arfmann’schen Haus. 1947 eröffnete Rechtsanwalt Dr. Heinrich Deyerling seine Kanzlei. 1986 starb der Landwirt Hinrich Schnibbe im Alter von 54 Jahren. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Auf der Postkarte von 1935 ist im Vordergrund -damals vor dem Schnibbenschen Hof gelegen- einer der etwa zwölf öffentlichen Brunnen zu erkennen, der erst mit der Fertigstellung der öffentlichen Wasserleitung überflüssig wurde. Der große Baum links auf der Aufnahme von 2007 ist die nach der Baumfällaktion im Jahre 1954 einzig übriggebliebene Linde an der Bahnhofstraße.

1991-heute: Sanitätshaus Tolle (erweitert 1996). Heute außerdem Beratungsstelle der BHW Bausparkasse AG.

Nationalsozialismus

Sitz der NSDAP-Kreisleitung ab 1937 (heute vermutlich Am Stadtpark 14, Foto aus J. Segelken 'Heimatbuch' 1938
Die Osterholz-Scharmbecker Ortsgruppe der NSDAP wurde am 1. März 1930 gegründet, erster Ortsgruppenleiter war Franz Grell. Die erste Parteiversammlung fand am 20. März im Tivoli statt. 1931-33 war Johann Georg Arfmann Ortsgruppenleiter, ab 1933 Johann Grotheer. Kreisleiter wurden 1931 der hiesige Friedrich Schmonsees und 1937 Paul Lange. (Quelle: Segelken 1938)

Lt. Stadtchronik wurde Paul Lange aus Lüneburg 1937 als Nachfolger von Reinhard Löffler Kreisleiter, Letzterer ging als Bürgermeister nach Blumenthal. Gleichzeitig wurde die Kreisleitung der NSDAP von Blumenthal nach OHZ in die frühere Direktorenwohnung der Frerichswerke am Schwarzen Weg am Bahnhof verlegt. 1939-40 wurde die Kreisleitung für die Dauer von Langes Kriegseinsatz vorübergehend von Mathus Schlüter aus Wesermünde wahrgenommen. 1944 ging der kommissarische Kreisleiter Bernhard Graalmann nach Wesermünde zurück, Nachfolger wurde Wilfried Weyhausen.

Die Ortsgruppe Osterholz-Scharmbeck wurde im August 1938 in die Gruppe Ost (Ortsgruppenleiter Friedrich Windhorst) und die Gruppe West (Ortsgruppenleiter Johann Grotheer) geteilt. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Stellvertretender Gauleiter war 1938 ein „Pg. Peper“. Erster Sturmführer der SA in Osterholz-Scharmbeck war Heinz Herrmann, 1938 gehörten unter Sturmführer Heinz von Oehsen 217 Männer zum SA-Sturm 25/411. 1932 entstand eine SS-Schar mit 8 Männern, geführt von Fritz Poggensee. Seit 1934 bestand der SS-Zug 2 des SS-Sturmes 9/88 unter dem Kommando des SS-Zugführers Hans Carl Späth mit 26 Aktiven im Jahr 1938. (Quelle: Segelken 1938)

Wenige Tage vor dem Einmarsch der britischen Truppen verbrannte Martin F. „mit höherem Dienstgrad in der örtlichen Parteihierarchie […] hinter dem ‚Haus der NSDAP‘ in der Bahnhofstraße“ [?] Akten und Propagandamaterial. Am 20. April 1945 noch verkündete der Kreisleiter der NSDAP Wilfried Weyhausen:

„Gauleiter und Kreisleiter, sonstige Politische Leiter und Gliederungsführer kämpfen in ihrem Gau und Kreis, siegen oder fallen. Ein Hundsfott, wer seinen vom Feind angegriffenen Gau ohne ausdrücklichen Befehl des Führers verläßt, wer nicht bis zum letzten Augenblock kämpft; er wird als Fahnenflüchtiger geächtet und behandelt.“

bevor er selbst aber in der Nacht des 3. Mai flüchtete. Quelle: E. Meyer-Stiens: Schlagartig brach die Angst durch in M. Wilke, N. Koch: 1945 Kriegsende und Neubeginn, Verlag H. Saade, 1996

Zum Vorsitzenden des Entnazifizierungsausschusses in Osterholz-Scharmbeck wurde der Worpsweder Maler und Schriftsteller Waldemar Augustiny berufen, der den Recherchen des Worpsweder Autoren und Journalisten Ferdinand Krogmann zufolge selbst in den Propagandaapparat der Nazis verstrickt war. Quelle: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten und Ralf Rospek: Rezension bei marktplatz-osterholz.de

Bahnhofstraße 113

Bahnhofstr. 113
Aufn. um 1900
v. G.Seedorf aus: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Verl. H. Saade, 1983
Aufn. 2007

Früher Bahnhofstr. 9

1896 eröffnete Friedrich Wilhelm Weberling neben seinem Eisen-, Kurz und Kolonialwarengeschäft ein Putzgeschäft. 1948 eröffnete Cord Lankenau ein Beerdigungs-Institut. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band I+II)

Später entstand hier eine Arztpraxis. Auf dem alten Foto im Hintergrund vermutlich ein Schornstein der Lohgerberei auf dem Grundstück Dewitz am Bach. Quelle: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Verl. H. Saade, 1983. S. 30.

Bahnhofstraße 121

Bahnhofstr. 121
Bahnhofstr. 121 um 1910
von K.-H. Schröder, aus: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals

An der heutigen Ecke Bahnhofstr./Loger Str. stand bis 1994 ein aus dem 15. Jahrhundert stammender Hof, einer der acht alten Vollhöfe Scharmbecks. Der Grabstein des ersten urkundlich erwähnten Besitzers Johann Hinrich Kloppenburg oder Kloppenborg (*1724 †1788) steht bis heute an der Südwand der Willehadi-Kirche. 1788-1838 folgte sein Sohn Daniel, 1838-1864 dessen Sohn Hinrich Kloppenburg, 1864-1875 dann dessen Schwiegersohn Claus Steffens. Als dieser 1875 auch den väterlichen Hof (Baustr. 9) übernahm, veräußerte er das Haus an der Bahnhofstraße an den Seiler- und Reepschlägermeister Wilh. Christ. Friedr. Berg. 1892 folgte der Sohn Wilhelm Berg und 1945 dessen Sohn Fritz Berg. Bis zu dessen Tode 1948 wurde hier das Seilerhandwerk ausgeführt, die Witwe Katharina Berg lebte hier bis mindestens 1967.

1973 wurde im Haus die Geschenk-Boutique „Dat is’t“ (Inh. S. Groothedde) eröffnet, 1978 wurde sie von Ute Lüdtke übernommen. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

1994 brannte der Hof vermutlich in Folge einer Brandstiftung ab. Sein letzter Besitzer war der Seilermeister Fritz Berg junior, der mit Anna Ficken aus Scharmbeckstotel verheiratet war.
Heute findet sich an der Ecke ein ca. 1995 von dem Osterholz-Scharmbecker Bauunternehmer Klaus Sewtz im Auftrag der Volksbank erbautes Wohn- und Geschäftshaus mit der Postanschrift Bahnhofstr. 119 (neuere Entwicklung im dortigen Artikel).

Bahnhofstr. 76

Bahnhofstr. 76
Bahnhofstr. 76 (im Bild re.) ca. 1925
(weiterhin in Bildmitte Nr. 78 und li. im Bild Nr. 84)
aus: J. Meyer-Korte: Osterholz-Scharmbeck in alten Ansichten Band 2
Bahnhofstr. 76 2007
2007

Früher Im Weißen Sande und Bahnhofstr. 14.

1815 nahm Johann Kattenhorn im Landwehrbataillon des Königreichs Hannover (Personalunion mit Großbritannien) an der Schlacht bei Waterloo teil. Das ehemalige Kattenhornsche Gasthaus Am weißen Sande war Mitte des 19. Jh. ein belebter Treffpunkt für viele Reisende. Die damalige Unzufriedenheit mit den Kutschverbindungen nach Bremen motivierte den Landwirt Johann Kattenhorn, 1845 eine regelmäßige Kutschverbindung zwischen Scharmbeck und Bremen einzurichten. Diese Verbindung mit Abfahrt gen Bremen „zur passenden Vormittagsstunde“ und Heimfahrt „gegen Abend“ erfreute sich großer Beliebtheit. Der zunehmende Personenverkehr führte alsbald zum Antrag auf eine Schankkonzession, dem auch entsprochen wurde. Zusätzlich zum Linienverkehr nach Bremen wurden „Individualreisen“ in Landauern angeboten, die insbesondere von Geschäftsreisenden in Anspruch genommen wurden. Ein großer Tag war der 7. August 1862, als König Georg V. vom Schützenverein und den Bewohnern Scharmbecks bei seinem Besuch hier begrüßt wurde. Quelle: J. Segelken Osterholz-Scharmbecker Heimatbuch 1967. Verl. H. Saade, 1967.

1871 wurde Johann Kattenhorn Scharmbecker Schützenkönig. 1898 übernahm sein Sohn Hermann Kattenhorn Hof und Gasthaus. Dessen Witwe Anna führte den Betrieb bis 1931 weiter. 1927 eröffnete August Sbosney im Haus seine Praxis für Massage- und Kneipp-Heilkunde. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band 1, S. 125, 194, 394.)

1991 kam es durch einen Brand zu einem Schaden in Höhe von ca. DM 50.000, 1993 schließlich wurde das Haus abgerissen. 1995 entstand das heutige Wohn- und Geschäftshaus mit Eigentumswohnungen und Tiefgarage. Erstbezieher waren 1995 die Boutique Kai (Inh. E. Heins) und das Spielzeug-Fachgeschäft Kunterbunt (Inh. Heiko Schwark). (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

2007: u. a. Friseur Cut & Color

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