Lumotec Luxos

Lumotec Luxos U
Ihretwegen mussten unsere nagelneuen Räder auslieferungsbereit fast 2 Monate beim Händler warten. Die Auslieferung der Lumotec IQ2 Luxos U ließ auf sich warten. Dabei wir waren so gespannt. Brandneu waren sie zur Eurobike 2012 vorgestellt worden und schienen wie für uns entwickelt, sollten sie doch elegant unser Problem der iPhone-Akkuladung auf Fahrradreisen lösen.

Wir wählten deshalb das „High-End“-Modell der Serie, die Luxos U mit Lithiumionen-Pufferakku, 90-Lux-Lichthupe und USB-Anschluss für € 179.-. Die „kleinere“ Variante Luxos B (€ 119.-) verzichtet auf diese Extras, bietet aber ebenfalls 70 Lux plus „Tagfahrlicht“. Daneben gibt es für E-Bikes noch das Modell Luxos E (€ 199.-, für Gleichspannung) mit 2 Schaltstufen (60/140 Lux) statt der 90-Lux-Lichthupe.

Ich finde es beeindruckend, was die Fa. Busch + Müller da ausgetüftelt und technisch umgesetzt hat. Fange ich mal mit unserem Lieblingsfeature an:

Lenker-Taster mit USB-Ladebuchse
  • USB-Ausgang mit Ladefunktion: Seitlich am Lenker-Taster findet sich eine mittels Gummikappe geschützte USB-Buchse, die bei ausgeschaltetem Licht bis zu 1.000 mA Ladestrom bei 5 V abgibt. Bei geladenem Pufferakku, signalisiert durch eine rote LED am Taster, wird dieser Ladestrom auch bei langsamer Fahrt und kurzen Stopps bis ca. 4 Min. konstant gehalten.

Das ist aber nicht Alles, auch die weiteren Eigenschaften der Lampe finde ich sehr nützlich und durchdacht:

  • Panorama-Nahlicht: 2 zusätzliche LED, die das Nahfeld vor und seitlich vor dem Rad ausleuchten. Sie werden bei Geschwindigkeiten von weniger als 15 km/h zugeschaltet und dann umso heller, je langsamer man fährt.
  • Tagfahrlicht, bei Busch + Müller „LICHT24“ genannt: Zusätzliche LED über dem Reflektor sind direkt nach vorn gerichtet und erhöhen so die Sichtbarkeit für entgegenkommende Verkehrsteilnehmer. Bei eingeschaltetem Licht am Tage („Tag-Modus“) leuchten diese LED mit maximaler Helligkeit, während der Scheinwerfer gedimmt ist. Im Dunkeln („Nacht-Modus“) ist es umgekehrt: gedimmte Zusatz-LED und volle 70 Lux vom Scheinwerfer.
  • Flutlicht und Lichthupe: ein Druck auf den Lenkrad-Taster erhöht die Leuchtkraft des Scheinwerfers auf 90 Lux und schaltet das Panorama-Nahlicht zu, sofern der Pufferakku geladen ist.
  • Lenker-Taster: Fernbedienung der Lampe zum Ein-/Ausschalten des Lichts (langer Druck) und Zuschalten von Flutlicht/Lichthupe (kurzer Druck).
  • Lithiumionen-Pufferakku: Wird bei ausgeschaltetem Licht ständig und bei eingeschaltetem Licht ab ca. 15 km/h geladen. Eine volle Ladung dauert bei 15 km/h etwa 10 Minuten, wenn alle Verbraucher abgeschaltet sind.

Zusatz-LED über dem Scheinwerfer
Daneben hat die Lumos mit ihren 70 Lux, Standlicht und Helligkeitssensor auch die „ganz normalen“ Features einer guten Fahrradlampe zu bieten. Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich die Vielzahl von Signal-LED, deren Bedeutung ich mir erst noch merken muss.

Am Lampengehäuse:
– gelbe LED: Scheinwerfer AN
– blaue LED: Flutlicht/Lichthupe
– grüne LED: Rücklicht ok (LED blinkt: Kurzschluss oder hohe Stromaufnahme z.B. Kondensatorladung)

Am Lenker-Taster:
– blaue LED: Flutlicht/Lichthupe
– rote LED: USB-Ladestrom verfügbar

Erster Erfahrungsbericht

Auf Grund des schlechten Wetters habe ich erst knapp 30 km mit dem neuen Rad zurückgelegt. Das Licht ist sehr gut, allerdings auch im direkten Vergleich nicht wesentlich anders als die 60 Lux der Lumotec IQ Cyo (Listenpreis für Nabendynamo um € 94.-, Straßenpreis um 60.-). Muss aber auch nicht, das war und ist in meinen Augen schon optimal. Entgegen erster Erfahrungen Anderer (z.B. Thorsten hier) scheint die Ladefunktion bei meinem Exemplar zu funktionieren. Der Akku meines iPhone 5 hat sich – Display und GPS ausgeschaltet – während 5-10 Minuten Fahrt mit ca. 20 km/h lt. Anzeige um 2-4 % geladen. Hier scheint aber Vorsicht geboten, bei den ersten Lieferungen soll es Probleme mit dem verbauten Akku geben. Ähnlich wie Kommentator Matthias (s.u.) habe ich mindestens 2x Probleme gehabt, das Licht während der Fahrt auszuschalten. Nach dem 3-Sekunden-Druck auf den Lenker-Taster ging es scheinbar kurz aus, aber sofort wieder an. Ich schob es zunächst auf Fehlbedienung meinerseits, scheint aber ein Fehler in der Steuerung zu sein.

… nach 100 km …

Nach mittlerweile knapp 100 km stellt sich Zufriedenheit ein. An beiden Rädern lädt die Lumotec unsere iPhone 5 zuverlässig. 90-minütiges meist langsames Fahren mit vielen kurzen Pausen zwecks wdh. Satteladjustierung (insgesamt 15 km in 90 Minuten) hat an beiden Handys 25 % Akku-Ladung „eingespielt“ (je ein Telefonat, Display und GPS sonst OFF). 2-stündige etwas zügigere Fahrt (29 km) hat 40 % Akku-Ladung gebracht. Damit ist uns im Fahrradurlaub schon mal mächtig weitergeholfen. Das Einführen des USB-Steckers am Lenker-Taster entpuppt sich immer hartnäckiger als sehr schwergängig, wenn das Dichtungsgummi nicht bald mal etwas nachgibt, kostet es bald einen Kabelbruch am Ladekabel… Das Ausschalten des Tagfahrlichtes während der Fahrt scheint doch zu funktionieren, wenn man den Taster nur kurz (knapp 1 Sek. , würde ich sagen, statt der 3 Sek. lt. Gebrauchsanleitung) drückt.

… und nach 600 km.

So, nach unserem ersten Urlaub mit den Rädern ein vorläufiges Fazit: Sie machen so ziemlich genau das, was ich von ihnen erwartet habe. Manche der Lampen (namentlich meine) scheinen ein merkwürdiges Eigenleben zu führen, was mich aber nicht sonderlich stört. Im Einzelnen:

  • Bei normaler Fahrt > 14 km/h ohne Licht lädt der Akku des iPhone 5 gute 25 % stündlich, sofern Display und GPS OFF sind.
  • Bei eingeschaltetem Licht tagsüber („Tagfahrlicht“) lädt der Akku erst ab ca. 18-19 km/h.
  • Wenn Display und GPS ON sind (also im Dauerbetrieb als Navi), lädt der Akku bei > 14 km/h 2-5 % stündlich.
  • Bei häufigeren Pausen oder Etappen mit < 14 km/h verringert sich die Ladeleistung deutlich.
  • Bei eingeschaltetem Licht nachts (also „volle“ 70 Lux) lädt der Akku überhaupt nicht.
  • Meine Lumotec schaltet an manchen Tagen wie von Geisterhand das Tagfahrlicht unaufgefordert an, manchmal alle 20 Minuten und an manchen Tagen gar nicht … 🙂 … Anjas Lumotec hingegen reagiert nur wie ihr befohlen. Eine Erklärung habe ich dafür bislang nicht.
  • Übrigens: das iPhone-Display lässt sich am Fahrrad tagsüber bei Sonneneinstrahlung so gut wie gar nicht ablesen … 🙁
  • Die anfangs beim Einführen des USB-Steckers so schwergängige Gummidichtung ist weich geworden, An- und Abstöpseln funktionieren jetzt problemlos.

Radtour OHZ-Heimelberg-Moor

Der Rundkurs von Osterholz-Scharmbeck über Wiste, Freißenbüttel, Heimelberg, Hambergen und die Beek- und Hammeniederung zurück nach OHZ führt weitgehend über Fahrrad- und Wirtschaftswege ohne Autoverkehr, über kurze Strecken (Ortsausgang OHZ und Freißenbüttel) aber auch über sehr wenig befahrene Seitenstraßen. Auf diesen Abschnitten ist Vorsicht geboten, ansonsten ist die Tour für Kinder gut geeignet. Die Beschaffenheit der Wege ist bis auf ca. 2 km Sandpiste nördlich der Teufelsmoorstraße (die Verlängerung von Peishamm) gut bis sehr gut.

Entfernung 29.15 km
Fahrzeit ca. 2 Std.
Steigung max. 3 %
Verkehr

wenig
Kinder ja
Route
 
naviki (inkl. GPS)
google maps
Fahrradportal Teufelsmoor

Für uns ist die Tour der ideale Nachmittags-Wochenendausflug, wenn man einen winzigen Abstecher zum Hof Oldenbüttel macht, wo es allerleckerste selbstgemachte Torten zum Kaffee gibt. Zu diesem Zweck biegt man im Norden der Route am Bahnübergang Oldenbüttel in die Freißenbüttler Straße ab und erreicht nach 300 m den Hof.

Radwege OHZ

Radwegweiser Worpswede
Wegweiser in Worpswede
In den letzten Jahren haben sich Dichte und Qualität beschilderter Radwege in der Teufelsmoor-Region merklich verbessert. Mittlerweile sind es 11 ausgesuchte Routen für Rad-Touristen, die ganz oder teilweise durch die Teufelsmoor-Region führen. Auf ihnen finden auch Kurzentschlossene ohne geeignetes Kartenmaterial (fast immer) sicher ihren Weg.

Butenpad
14.5 oder 16.2 km
Symbol
Marsch, Moor & Geest
220 km
Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer
Rundkurs 450 km
insgesamt 612 km
Weites Land
ca. 137 km
Worpswede Radtour blau
39.8 km
(Pfeil dann blau)
Worpswede Radtour braun
24.9 km
(Pfeil dann braun)
Worpswede Radtour gelb
12.4 km
(Pfeil dann gelb)
Worpswede Radtour grün
23.1 km
(Pfeil dann grün)
Worpswede Radtour lila
22 km
(Pfeil in lila)
Worpswede Radtour rot
16.4 km
(Pfeil dann rot)
Wümme-Radweg
ca. 250 km

Moor-Biathlon spezial

Beek im Teufelsmoor bei Nacht
Beekbrücke um halb elf: Blick nach Bremen
Auf die Idee muss man erstmal kommen: Den lieben Besuch aus Hannover nachts um elf bei dichtem Bodennebel quer durch die Hammeniederung zu scheuchen. Und das auch noch Anfang Oktober.

Aber nur so kamen wir zu diesem Genuss der besonderen Art. Als wir auf dem Heimweg von Worpswede nach OHZ am bekanntlich ganz außergewöhnlich warmen 1. Oktober 2011 kurz nach zehn Uhr abends bei der Worpsweder Mühle in den Herbstnebel eintauchten, verringerte sich die Sichtweite fast schlagartig auf 20-30 m. Kühl-feucht kroch es die Ärmel hoch und spätestens bei Neu Helgoland fühlten wir uns wie Horst Tappert auf der Flucht vor dem Hund von Blackwood Castle. Die Abzweigung zur Beekbrücke war im Nebel erst im letzten Moment zu erkennen, über der Beek aber lichtete sich plötzlich der Nebel und wir konnten bis Bremen schauen.

Diese nachhaltig beeindruckende Nacht- und Nebelfahrt war aber nur das i-Tüpfelchen auf einem äußerst gelungenen Ausflug, den ich deshalb als Moor-Biathlon spezial wärmstens zur Nachahmung empfehlen kann:

Die eingangs geschilderte Abenteuer-Heimfahrt kann diesen Ausflug natürlich nur bei geeigneten Wetterbedingungen abrunden, trotz Klimawandel wird der Oktober sicherlich nicht jedes Jahr dafür in Frage kommen.

Ostsee-Fernradweg

Möven in Zinnowitz
Luftraum-Überwachung (mehr Fotos)
Frei wie ein Vogel, mit dem Fahrrad nach Usedom. Vorgenommen hatten wir es uns schon 2008, jetzt passte es gut in den Plan.

Vorbereitung

Anreise: Einmal täglich gibt es eine IC-Direktverbindung von Bremen-HH-Schwerin-Rostock-Stralsund-Binz/Rügen mit Fahrradtransport. Wir wählten Rostock als Zielort, um je nach Windrichtung notfalls auch in Richtung Westen ausweichen zu können. Bremen-Rostock kostet (Stand 2011) € 139.- für 2 Personen ohne Bahncard inkl. Fahrrad und Sitzplatzreservierung, die Rückfahrt Zinnowitz-Bremen gab es für € 175.60. Buchung (z. B. online) für die Fahrräder mindestens am Vortag. Die Rückfahrt konnten wir übrigens in Zinnowitz/Usedom weder am Bahnschalter noch im Reisebüro buchen. Zum Glück gab’s im Hotel ein bisschen Internet leihweise und einen Drucker für die Karten, Buchung für’s Fahrrad funktioniert nämlich mit der iPhone-App auch nicht.

Gepäck: Geniale Packtaschen von Ortlieb, Empfehlung und Leihgabe von Freunden. Dermaßen überzeugend, dass wir sie unbedingt selbst haben wollen.

Karten: Das bikeline-Radtourenbuch Ostseeküsten-Radweg Teil 2 für € 12.90 ist empfehlenswert und reicht vollauf. Problematisch nur, wenn man den Fernradweg (wie wir auf Rügen) um mehr als 2-5 km seitlich verlässt. Dann braucht man zusätzliches Kartenmaterial. Im Grunde ist die Strecke bis auf wenige Ausnahmen so gut beschildert, dass man auch mit den einfachen Navi-Apps auf einem Smartphone gut zurecht kommt (gestestet mit google-maps auf dem iPhone). Käufer des bikeline-Tourenbuches können sich die Strecke übrigens als GPX-Dateien herunterladen und nach Umwandlung in KML-Dateien bequem zu google-maps importieren.

Etappen

Abgesehen vom Abstecher nach Hiddensee und quer über Rügen haben wir uns an den Radfernweg (siehe Kartenübersicht Ostsee-Radfernweg) gehalten. In 8 Tagen haben wir ca. 470 km geschafft und dabei eine Menge gesehen. Ein paar Details zu den Etappenzielen habe ich in der Liste verlinkt:

  1. OHZ-Bremen (21 km) / Bremen-Rostock (DB) / Rostock-Ahrenshoop (56 km)
  2. Ahrenshoop-Stralsund (97 km)
  3. Stralsund-Neuendorf (Fähre) / Hiddensee-Rundfahrt (26 km)
  4. Kloster-Schaprode (Fähre) / Schaprode-Greifswald (77 km)
  5. Greifswald-Zinnowitz (70 km)
  6. Zinnowitz-Swinemünde-Zinnowitz (62 km)
  7. Zinnowitz-Peenemünde-Zinnowitz (52 km)
  8. Zinnowitz-Bremen (DB) / Bremen-OHZ (21 km)

Hiddensee

Osteestrand auf Hiddensee
Windstärke 5
Gerhart Hauptmann verbrachte viele Sommer auf Hiddensee, erstmals 1885 als 22-Jähriger. Jahrzehnte später erwarb Haus Seedorn in Kloster, dem nördlichsten der drei kleinen Inseldörfer, wo er die Sommer 1926-43 lebte und arbeitete.

1899 schrieb er:

Hiddensee ist eines der lieblichsten Eilande, nur stille, stille, dass es nicht ein Weltbad werde.

Ich fürchte, dass er Recht hatte. Und hoffe, dass wir ihr jetzt nicht den Rest gegeben haben. Zeitweise geht es nämlich zumindest in Vitte und Kloster ein wenig wie auf Helgoland zu, wenn sich zwischen 10.00 und 17.00 Uhr Fährschiff-Ladungen von Tagesgästen durch die ansonsten wirklich beschaulichen Dörfer quetschen.

Nach der vorangegangenen 97-km-Etappe bis Stralsund waren wir angenehm überrascht, dass auch für Fahrrad-Reisende eine Fährverbindung bereits von Stralsund direkt nach Hiddensee existiert. Auf der Insel ist das Fahrradfahren ein Genuss, wir speisten und nächtigten ausgesprochen angenehm in der Pension Wieseneck in Kloster, DZ inkl. Frühstück für € 92.00.

Fahrradtouren

Fahrradtour im Teufelsmoor
Beekbrücke im Teufelsmoor
Neu: die Fahrrad-Seiten bei teufelsmoor.eu sind neu organisiert, besuchen Sie das Fahrrad-Portal Teufelsmoor (Touren & Tipps).

Viel Natur, ein dichtes Netz autofreier oder fast autofreier Wege, wenig Steigungen und zahlreichen Gaststätten am Wegesrand machen die Teufelsmoorregion zum Eldorado für den eher bequemen und naturverbundenen Radler. Die Beschaffenheit der Wege hat sich seit 2008 merklich verbessert und ist jetzt bis auf wenige Ausnahmen gut bis sehr gut. Für viele Strecken bleiben stabile Räder mit nicht allzu schmaler Bereifung vorzuziehen, machbar sind aber alle Touren auch mit dem Rennrad.
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